Würdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verhältnis bei Menschen, Tieren und Embryonen

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

Authors

  • Dietmar Hübner

Research Organisations

View graph of relations

Details

Original languageGerman
Pages (from-to)35-68
JournalJahrbuch für Wissenschaft und Ethik
Volume15
Publication statusPublished - 2010

Abstract

Würdeschutz und Lebensschutz werden insbesondere in der angewandten Ethik regelmäßig als fundamentale Beurteilungsprinzipien herangezogen. Das genaue Verhält-nis dieser beiden normativen Aspekte erweist sich allerdings als unsicher: Oftmals scheinen Würdeverletzungen gerade in einer unberechtigten Beeinträchtigung von ande-ren Rechtsgütern wie Leben oder Gesundheit, auch Eigentum oder Ansehen zu beste-hen. Darüber hinaus aber mag es Würdeverletzungen geben, die sich nicht auf eine ver-fehlte Missachtung solcher anderweitiger Rechtsbelange herunterbrechen lassen, son-dern eigenständige Formen der Demütigung und Erniedrigung, der Ausnutzung und Verwendung bezeichnen. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage namentlich mit Blick auf die Forschung an Menschen, an Tieren und an Embryonen nach. Dabei liefert eine bestimmte Fallkonstellation in der Debatte um die Embryonenforschung einen starken Beleg dafür, dass Würde in der Tat zuweilen einen originären Schutzbereich markiert, der unabhängig von Fragen des Umgangs mit Leben oder sonstigen elementareren Rechtsgütern ist.

Cite this

Würdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verhältnis bei Menschen, Tieren und Embryonen. / Hübner, Dietmar.
In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, Vol. 15, 2010, p. 35-68.

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

Hübner, D 2010, 'Würdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verhältnis bei Menschen, Tieren und Embryonen', Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, vol. 15, pp. 35-68. https://doi.org/10.1515/
Hübner D. Würdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verhältnis bei Menschen, Tieren und Embryonen. Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik. 2010;15:35-68. doi: 10.1515/
Hübner, Dietmar. / Würdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verhältnis bei Menschen, Tieren und Embryonen. In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik. 2010 ; Vol. 15. pp. 35-68.
Download
@article{54168be326e041b69930bf0f58f996a5,
title = "W{\"u}rdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verh{\"a}ltnis bei Menschen, Tieren und Embryonen",
abstract = "W{\"u}rdeschutz und Lebensschutz werden insbesondere in der angewandten Ethik regelm{\"a}{\ss}ig als fundamentale Beurteilungsprinzipien herangezogen. Das genaue Verh{\"a}lt-nis dieser beiden normativen Aspekte erweist sich allerdings als unsicher: Oftmals scheinen W{\"u}rdeverletzungen gerade in einer unberechtigten Beeintr{\"a}chtigung von ande-ren Rechtsg{\"u}tern wie Leben oder Gesundheit, auch Eigentum oder Ansehen zu beste-hen. Dar{\"u}ber hinaus aber mag es W{\"u}rdeverletzungen geben, die sich nicht auf eine ver-fehlte Missachtung solcher anderweitiger Rechtsbelange herunterbrechen lassen, son-dern eigenst{\"a}ndige Formen der Dem{\"u}tigung und Erniedrigung, der Ausnutzung und Verwendung bezeichnen. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage namentlich mit Blick auf die Forschung an Menschen, an Tieren und an Embryonen nach. Dabei liefert eine bestimmte Fallkonstellation in der Debatte um die Embryonenforschung einen starken Beleg daf{\"u}r, dass W{\"u}rde in der Tat zuweilen einen origin{\"a}ren Schutzbereich markiert, der unabh{\"a}ngig von Fragen des Umgangs mit Leben oder sonstigen elementareren Rechtsg{\"u}tern ist.",
author = "Dietmar H{\"u}bner",
year = "2010",
doi = "10.1515/",
language = "Deutsch",
volume = "15",
pages = "35--68",

}

Download

TY - JOUR

T1 - Würdeschutz und Lebensschutz: Zu ihrem Verhältnis bei Menschen, Tieren und Embryonen

AU - Hübner, Dietmar

PY - 2010

Y1 - 2010

N2 - Würdeschutz und Lebensschutz werden insbesondere in der angewandten Ethik regelmäßig als fundamentale Beurteilungsprinzipien herangezogen. Das genaue Verhält-nis dieser beiden normativen Aspekte erweist sich allerdings als unsicher: Oftmals scheinen Würdeverletzungen gerade in einer unberechtigten Beeinträchtigung von ande-ren Rechtsgütern wie Leben oder Gesundheit, auch Eigentum oder Ansehen zu beste-hen. Darüber hinaus aber mag es Würdeverletzungen geben, die sich nicht auf eine ver-fehlte Missachtung solcher anderweitiger Rechtsbelange herunterbrechen lassen, son-dern eigenständige Formen der Demütigung und Erniedrigung, der Ausnutzung und Verwendung bezeichnen. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage namentlich mit Blick auf die Forschung an Menschen, an Tieren und an Embryonen nach. Dabei liefert eine bestimmte Fallkonstellation in der Debatte um die Embryonenforschung einen starken Beleg dafür, dass Würde in der Tat zuweilen einen originären Schutzbereich markiert, der unabhängig von Fragen des Umgangs mit Leben oder sonstigen elementareren Rechtsgütern ist.

AB - Würdeschutz und Lebensschutz werden insbesondere in der angewandten Ethik regelmäßig als fundamentale Beurteilungsprinzipien herangezogen. Das genaue Verhält-nis dieser beiden normativen Aspekte erweist sich allerdings als unsicher: Oftmals scheinen Würdeverletzungen gerade in einer unberechtigten Beeinträchtigung von ande-ren Rechtsgütern wie Leben oder Gesundheit, auch Eigentum oder Ansehen zu beste-hen. Darüber hinaus aber mag es Würdeverletzungen geben, die sich nicht auf eine ver-fehlte Missachtung solcher anderweitiger Rechtsbelange herunterbrechen lassen, son-dern eigenständige Formen der Demütigung und Erniedrigung, der Ausnutzung und Verwendung bezeichnen. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage namentlich mit Blick auf die Forschung an Menschen, an Tieren und an Embryonen nach. Dabei liefert eine bestimmte Fallkonstellation in der Debatte um die Embryonenforschung einen starken Beleg dafür, dass Würde in der Tat zuweilen einen originären Schutzbereich markiert, der unabhängig von Fragen des Umgangs mit Leben oder sonstigen elementareren Rechtsgütern ist.

U2 - 10.1515/

DO - 10.1515/

M3 - Artikel

VL - 15

SP - 35

EP - 68

JO - Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik

JF - Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik

ER -