Und wo sind die Wahlfrauen? Defizite deskriptiver Repräsentation bei der Wahl der deutschen Bundespräsidenten

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Original languageGerman
Pages (from-to)575-595
JournalZeitschrift für Parlamentsfragen : ZParl
Volume52
Issue number3
Publication statusPublished - 2021

Abstract

Dieser Beitrag analysiert die Ursachen der fehlenden Geschlechterparität unter den Wahlleuten in der deutschen Bundesversammlung. Seit der deutschen Wiedervereinigung betrug der durchschnittliche Frauenanteil dort gerade einmal 32 Prozent. Zur differenzierten Herausarbeitung des Problems nutzt dieser Aufsatz einen neuen Datensatz zu allen Mitgliedern der deutschen Bundesversammlungen, 1994-2017. Der niedrige Frauenanteil lässt sich dabei nur teilweise auf die Existenz und unterschiedlich verbindliche Umsetzung von Quotenverfahren in den Parteien zurückführen. Unterschiede im parteiinternen Problemdruck sowie Einschränkungen durch Bindungen an externe Organisationen führen dazu, dass die Partei-en ihren Gestaltungsspielraum zur Erhöhung des Frauenanteils, den sie durch die Nominierung von nicht-parlamentarischen Wahlleuten eigentlich besitzen, nicht für diesen Zweck nutzen. Quotenregelungen zur Steigerung des Frauenanteils in Bundesversammlung stoßen schnell an praktische und verfassungsrechtliche Grenzen, sodass auf eine Annäherung an eine paritätische Besetzung zunächst vor allem durch eine Erhöhung des öffentlichen und parteiinternen Problembewusstseins hingewirkt werden könnte.

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Und wo sind die Wahlfrauen? Defizite deskriptiver Repräsentation bei der Wahl der deutschen Bundespräsidenten. / Köker, Philipp; Harmening, Morten.
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen : ZParl, Vol. 52, No. 3, 2021, p. 575-595.

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Köker P, Harmening M. Und wo sind die Wahlfrauen? Defizite deskriptiver Repräsentation bei der Wahl der deutschen Bundespräsidenten. Zeitschrift für Parlamentsfragen : ZParl. 2021;52(3):575-595. doi: 10.15488/11366, 10.5771/0340-1758-2021-3-575
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TY - JOUR

T1 - Und wo sind die Wahlfrauen? Defizite deskriptiver Repräsentation bei der Wahl der deutschen Bundespräsidenten

AU - Köker, Philipp

AU - Harmening, Morten

PY - 2021

Y1 - 2021

N2 - Dieser Beitrag analysiert die Ursachen der fehlenden Geschlechterparität unter den Wahlleuten in der deutschen Bundesversammlung. Seit der deutschen Wiedervereinigung betrug der durchschnittliche Frauenanteil dort gerade einmal 32 Prozent. Zur differenzierten Herausarbeitung des Problems nutzt dieser Aufsatz einen neuen Datensatz zu allen Mitgliedern der deutschen Bundesversammlungen, 1994-2017. Der niedrige Frauenanteil lässt sich dabei nur teilweise auf die Existenz und unterschiedlich verbindliche Umsetzung von Quotenverfahren in den Parteien zurückführen. Unterschiede im parteiinternen Problemdruck sowie Einschränkungen durch Bindungen an externe Organisationen führen dazu, dass die Partei-en ihren Gestaltungsspielraum zur Erhöhung des Frauenanteils, den sie durch die Nominierung von nicht-parlamentarischen Wahlleuten eigentlich besitzen, nicht für diesen Zweck nutzen. Quotenregelungen zur Steigerung des Frauenanteils in Bundesversammlung stoßen schnell an praktische und verfassungsrechtliche Grenzen, sodass auf eine Annäherung an eine paritätische Besetzung zunächst vor allem durch eine Erhöhung des öffentlichen und parteiinternen Problembewusstseins hingewirkt werden könnte.

AB - Dieser Beitrag analysiert die Ursachen der fehlenden Geschlechterparität unter den Wahlleuten in der deutschen Bundesversammlung. Seit der deutschen Wiedervereinigung betrug der durchschnittliche Frauenanteil dort gerade einmal 32 Prozent. Zur differenzierten Herausarbeitung des Problems nutzt dieser Aufsatz einen neuen Datensatz zu allen Mitgliedern der deutschen Bundesversammlungen, 1994-2017. Der niedrige Frauenanteil lässt sich dabei nur teilweise auf die Existenz und unterschiedlich verbindliche Umsetzung von Quotenverfahren in den Parteien zurückführen. Unterschiede im parteiinternen Problemdruck sowie Einschränkungen durch Bindungen an externe Organisationen führen dazu, dass die Partei-en ihren Gestaltungsspielraum zur Erhöhung des Frauenanteils, den sie durch die Nominierung von nicht-parlamentarischen Wahlleuten eigentlich besitzen, nicht für diesen Zweck nutzen. Quotenregelungen zur Steigerung des Frauenanteils in Bundesversammlung stoßen schnell an praktische und verfassungsrechtliche Grenzen, sodass auf eine Annäherung an eine paritätische Besetzung zunächst vor allem durch eine Erhöhung des öffentlichen und parteiinternen Problembewusstseins hingewirkt werden könnte.

U2 - 10.15488/11366

DO - 10.15488/11366

M3 - Artikel

VL - 52

SP - 575

EP - 595

JO - Zeitschrift für Parlamentsfragen : ZParl

JF - Zeitschrift für Parlamentsfragen : ZParl

SN - 0340-1758

IS - 3

ER -

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