Räume nachhaltig entwickeln: Landschaftsbezogene Identitäten als theoretische und praktische Herausforderung für die räumliche Planung

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

Authors

  • Falco Knaps
  • Tanja Mölders
  • Sylvia Herrmann
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Details

Translated title of the contributionSustainable spatial development: landscape identity as theoretical and practical challenge for spatial planning
Original languageGerman
Pages (from-to)289-304
Number of pages16
JournalRaumforschung und Raumordnung
Volume78
Issue number3
Publication statusPublished - 30 Jun 2020

Abstract

Ausgangspunkt des Beitrages ist die Annahme, dass nachhaltige Raumentwicklung in substanzieller Hinsicht an ein relationales Raumverständnis und prozedural an die Auseinandersetzung mit Konflikten gebunden ist. Diese Anforderungen werden auf einen konkreten Gegenstand der räumlichen Planung bezogen: landschaftsbezogene Identitäten. Deren Konzeptualisierung erfolgt als individuelle Deutungen landschaftlicher Spezifik, die sich der Materialität ebenso wie gesellschaftlicher Deutungsmuster bedienen. Für die empirische Erfassung werden landschaftsbezogene Identitäten als Zuspitzung der ‚angeeigneten physischen Landschaft‘ konkretisiert. Im Zentrum des Interesses stehen also solche Merkmale, die zur individuellen Konstruktion spezifischer Landschaft ‚zusammengeschaut‘ werden und auf die sich Zugehörigkeits- bzw. Zusammengehörigkeitsvorstellungen sowie emotionale Zuwendungen beziehen. An diesen als Referenzpunkte bezeichneten Merkmalen kommen auch identitätsrelevante Konflikte zum Ausdruck, also gegensätzliche Deutungen landschaftlicher Spezifik. In einer ländlichen Fallstudienregion werden so verstandene landschaftsbezogene Identitäten mit qualitativ-rekonstruktiven Methoden sichtbar gemacht. Die Ergebnisse von 28 leitfadengestützten Interviews belegen ein vielfältiges Spektrum an Referenzpunkten, die zwar individuell unterschiedlich besetzt sind, aber dennoch wiederholt auftreten. Zudem zeigen sich gegensätzliche Deutungsmuster: Dieselben Merkmale gelten den einen als identitätsstiftend, den anderen nicht. Die Diskussion resümiert die theoretisch-konzeptionellen und methodologischen Überlegungen vor dem Hintergrund
der empirischen Ergebnisse und leitet Implikationen für die räumliche Planung ab. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Handlungsempfehlungen zur Bearbeitung konfliktär verfasster Lesarten landschaftsbezogener Identität.

Cite this

Räume nachhaltig entwickeln: Landschaftsbezogene Identitäten als theoretische und praktische Herausforderung für die räumliche Planung. / Knaps, Falco; Mölders, Tanja; Herrmann, Sylvia.
In: Raumforschung und Raumordnung, Vol. 78, No. 3, 30.06.2020, p. 289-304.

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

Knaps F, Mölders T, Herrmann S. Räume nachhaltig entwickeln: Landschaftsbezogene Identitäten als theoretische und praktische Herausforderung für die räumliche Planung. Raumforschung und Raumordnung. 2020 Jun 30;78(3):289-304. doi: 10.2478/rara-2020-0011
Knaps, Falco ; Mölders, Tanja ; Herrmann, Sylvia. / Räume nachhaltig entwickeln : Landschaftsbezogene Identitäten als theoretische und praktische Herausforderung für die räumliche Planung. In: Raumforschung und Raumordnung. 2020 ; Vol. 78, No. 3. pp. 289-304.
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author = "Falco Knaps and Tanja M{\"o}lders and Sylvia Herrmann",
year = "2020",
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TY - JOUR

T1 - Räume nachhaltig entwickeln

T2 - Landschaftsbezogene Identitäten als theoretische und praktische Herausforderung für die räumliche Planung

AU - Knaps, Falco

AU - Mölders, Tanja

AU - Herrmann, Sylvia

PY - 2020/6/30

Y1 - 2020/6/30

N2 - Ausgangspunkt des Beitrages ist die Annahme, dass nachhaltige Raumentwicklung in substanzieller Hinsicht an ein relationales Raumverständnis und prozedural an die Auseinandersetzung mit Konflikten gebunden ist. Diese Anforderungen werden auf einen konkreten Gegenstand der räumlichen Planung bezogen: landschaftsbezogene Identitäten. Deren Konzeptualisierung erfolgt als individuelle Deutungen landschaftlicher Spezifik, die sich der Materialität ebenso wie gesellschaftlicher Deutungsmuster bedienen. Für die empirische Erfassung werden landschaftsbezogene Identitäten als Zuspitzung der ‚angeeigneten physischen Landschaft‘ konkretisiert. Im Zentrum des Interesses stehen also solche Merkmale, die zur individuellen Konstruktion spezifischer Landschaft ‚zusammengeschaut‘ werden und auf die sich Zugehörigkeits- bzw. Zusammengehörigkeitsvorstellungen sowie emotionale Zuwendungen beziehen. An diesen als Referenzpunkte bezeichneten Merkmalen kommen auch identitätsrelevante Konflikte zum Ausdruck, also gegensätzliche Deutungen landschaftlicher Spezifik. In einer ländlichen Fallstudienregion werden so verstandene landschaftsbezogene Identitäten mit qualitativ-rekonstruktiven Methoden sichtbar gemacht. Die Ergebnisse von 28 leitfadengestützten Interviews belegen ein vielfältiges Spektrum an Referenzpunkten, die zwar individuell unterschiedlich besetzt sind, aber dennoch wiederholt auftreten. Zudem zeigen sich gegensätzliche Deutungsmuster: Dieselben Merkmale gelten den einen als identitätsstiftend, den anderen nicht. Die Diskussion resümiert die theoretisch-konzeptionellen und methodologischen Überlegungen vor dem Hintergrundder empirischen Ergebnisse und leitet Implikationen für die räumliche Planung ab. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Handlungsempfehlungen zur Bearbeitung konfliktär verfasster Lesarten landschaftsbezogener Identität.

AB - Ausgangspunkt des Beitrages ist die Annahme, dass nachhaltige Raumentwicklung in substanzieller Hinsicht an ein relationales Raumverständnis und prozedural an die Auseinandersetzung mit Konflikten gebunden ist. Diese Anforderungen werden auf einen konkreten Gegenstand der räumlichen Planung bezogen: landschaftsbezogene Identitäten. Deren Konzeptualisierung erfolgt als individuelle Deutungen landschaftlicher Spezifik, die sich der Materialität ebenso wie gesellschaftlicher Deutungsmuster bedienen. Für die empirische Erfassung werden landschaftsbezogene Identitäten als Zuspitzung der ‚angeeigneten physischen Landschaft‘ konkretisiert. Im Zentrum des Interesses stehen also solche Merkmale, die zur individuellen Konstruktion spezifischer Landschaft ‚zusammengeschaut‘ werden und auf die sich Zugehörigkeits- bzw. Zusammengehörigkeitsvorstellungen sowie emotionale Zuwendungen beziehen. An diesen als Referenzpunkte bezeichneten Merkmalen kommen auch identitätsrelevante Konflikte zum Ausdruck, also gegensätzliche Deutungen landschaftlicher Spezifik. In einer ländlichen Fallstudienregion werden so verstandene landschaftsbezogene Identitäten mit qualitativ-rekonstruktiven Methoden sichtbar gemacht. Die Ergebnisse von 28 leitfadengestützten Interviews belegen ein vielfältiges Spektrum an Referenzpunkten, die zwar individuell unterschiedlich besetzt sind, aber dennoch wiederholt auftreten. Zudem zeigen sich gegensätzliche Deutungsmuster: Dieselben Merkmale gelten den einen als identitätsstiftend, den anderen nicht. Die Diskussion resümiert die theoretisch-konzeptionellen und methodologischen Überlegungen vor dem Hintergrundder empirischen Ergebnisse und leitet Implikationen für die räumliche Planung ab. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Handlungsempfehlungen zur Bearbeitung konfliktär verfasster Lesarten landschaftsbezogener Identität.

KW - Conflicts

KW - Landscape identity

KW - Qualitative methods

KW - Relational space

KW - Spatial planning

KW - Sustainable spatial development

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85115307235&partnerID=8YFLogxK

U2 - 10.2478/rara-2020-0011

DO - 10.2478/rara-2020-0011

M3 - Artikel

VL - 78

SP - 289

EP - 304

JO - Raumforschung und Raumordnung

JF - Raumforschung und Raumordnung

SN - 0034-0111

IS - 3

ER -