Parteipolitische Determinanten schulformenspezifischer Bildungsausgaben im Bundesländervergleich

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

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  • Jona-Frederik Baumert

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Details

Original languageGerman
JournalPolitische Vierteljahresschrift (PVS)
Publication statusAccepted/In press - 2024

Abstract

Diese Studie untersucht, inwieweit die Höhe der Bildungsausgaben für bestimmte Schulformen parteipolitisch bedingt ist. Hierzu wird eine bayesianische Paneldatenanalyse auf Ebene der deutschen Bundesländer durchgeführt. Es findet sich Evidenz dafür, dass die parteipolitische Besetzung des Bildungsministeriums einen wichtigen Beitrag zur Erklärung der schulformenspezifischen Bildungsausgaben liefert. Dabei sind sowohl klientelbedingte Interessen im Sinne der Parteiendifferenztheorie als auch ideologische Faktoren von Bedeutung. Parteien, deren Klientel einen vergleichsweise niedrigen sozioökonomischen Status aufweist, erhöhen die Ausgaben je Schülerin für alle Schulformen stärker als Parteien mit einer Klientel, die einen vergleichsweise hohen sozioökonomischen Status innehat. Am deutlichsten sind die Unterschiede im Fall der Grundschulen (ca. 430 € im Jahr), am geringsten im Fall der Gymnasien (ca. 180 € im Jahr). Steigt die Abiturquote und damit die Offenheit des Hochschulzugangs, erhöhen Parteien mit einer schwachen sozioökonomischen Klientel die Bildungsausgaben nochmals stärker. Hiervon ausgenommen sind Haupt- und Realschulen, für die das Gegenteil gilt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass gesellschaftspolitisch linke Parteien eher als gesellschaftspolitisch rechte Parteien bereit sind, das dreigliedrige Schulsystem zugunsten eines zweigliedrigen auslaufen zu lassen. Die Ausgaben für das Gymnasium werden von der Interaktion zwischen Parteipolitik und Abiturquote nicht beeinflusst, was darauf hindeutet, dass seine Existenz zwischen den Parteien unstrittig ist.

Keywords

    education expenditures, education policy, German Länder, party difference, school types

ASJC Scopus subject areas

Research Area (based on ÖFOS 2012)

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Parteipolitische Determinanten schulformenspezifischer Bildungsausgaben im Bundesländervergleich. / Baumert, Jona-Frederik.
In: Politische Vierteljahresschrift (PVS), 2024.

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

Baumert, J.-F. (Accepted/in press). Parteipolitische Determinanten schulformenspezifischer Bildungsausgaben im Bundesländervergleich. Politische Vierteljahresschrift (PVS).
Baumert, Jona-Frederik. / Parteipolitische Determinanten schulformenspezifischer Bildungsausgaben im Bundesländervergleich. In: Politische Vierteljahresschrift (PVS). 2024.
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year = "2024",
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TY - JOUR

T1 - Parteipolitische Determinanten schulformenspezifischer Bildungsausgaben im Bundesländervergleich

AU - Baumert, Jona-Frederik

PY - 2024

Y1 - 2024

N2 - Diese Studie untersucht, inwieweit die Höhe der Bildungsausgaben für bestimmte Schulformen parteipolitisch bedingt ist. Hierzu wird eine bayesianische Paneldatenanalyse auf Ebene der deutschen Bundesländer durchgeführt. Es findet sich Evidenz dafür, dass die parteipolitische Besetzung des Bildungsministeriums einen wichtigen Beitrag zur Erklärung der schulformenspezifischen Bildungsausgaben liefert. Dabei sind sowohl klientelbedingte Interessen im Sinne der Parteiendifferenztheorie als auch ideologische Faktoren von Bedeutung. Parteien, deren Klientel einen vergleichsweise niedrigen sozioökonomischen Status aufweist, erhöhen die Ausgaben je Schülerin für alle Schulformen stärker als Parteien mit einer Klientel, die einen vergleichsweise hohen sozioökonomischen Status innehat. Am deutlichsten sind die Unterschiede im Fall der Grundschulen (ca. 430 € im Jahr), am geringsten im Fall der Gymnasien (ca. 180 € im Jahr). Steigt die Abiturquote und damit die Offenheit des Hochschulzugangs, erhöhen Parteien mit einer schwachen sozioökonomischen Klientel die Bildungsausgaben nochmals stärker. Hiervon ausgenommen sind Haupt- und Realschulen, für die das Gegenteil gilt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass gesellschaftspolitisch linke Parteien eher als gesellschaftspolitisch rechte Parteien bereit sind, das dreigliedrige Schulsystem zugunsten eines zweigliedrigen auslaufen zu lassen. Die Ausgaben für das Gymnasium werden von der Interaktion zwischen Parteipolitik und Abiturquote nicht beeinflusst, was darauf hindeutet, dass seine Existenz zwischen den Parteien unstrittig ist.

AB - Diese Studie untersucht, inwieweit die Höhe der Bildungsausgaben für bestimmte Schulformen parteipolitisch bedingt ist. Hierzu wird eine bayesianische Paneldatenanalyse auf Ebene der deutschen Bundesländer durchgeführt. Es findet sich Evidenz dafür, dass die parteipolitische Besetzung des Bildungsministeriums einen wichtigen Beitrag zur Erklärung der schulformenspezifischen Bildungsausgaben liefert. Dabei sind sowohl klientelbedingte Interessen im Sinne der Parteiendifferenztheorie als auch ideologische Faktoren von Bedeutung. Parteien, deren Klientel einen vergleichsweise niedrigen sozioökonomischen Status aufweist, erhöhen die Ausgaben je Schülerin für alle Schulformen stärker als Parteien mit einer Klientel, die einen vergleichsweise hohen sozioökonomischen Status innehat. Am deutlichsten sind die Unterschiede im Fall der Grundschulen (ca. 430 € im Jahr), am geringsten im Fall der Gymnasien (ca. 180 € im Jahr). Steigt die Abiturquote und damit die Offenheit des Hochschulzugangs, erhöhen Parteien mit einer schwachen sozioökonomischen Klientel die Bildungsausgaben nochmals stärker. Hiervon ausgenommen sind Haupt- und Realschulen, für die das Gegenteil gilt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass gesellschaftspolitisch linke Parteien eher als gesellschaftspolitisch rechte Parteien bereit sind, das dreigliedrige Schulsystem zugunsten eines zweigliedrigen auslaufen zu lassen. Die Ausgaben für das Gymnasium werden von der Interaktion zwischen Parteipolitik und Abiturquote nicht beeinflusst, was darauf hindeutet, dass seine Existenz zwischen den Parteien unstrittig ist.

KW - Bildungsausgaben

KW - Bildungspolitik

KW - Bundesländer

KW - Parteiendifferenz

KW - Schulformen

KW - education expenditures

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M3 - Artikel

JO - Politische Vierteljahresschrift (PVS)

JF - Politische Vierteljahresschrift (PVS)

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