Macht, Norm und Normalitätskonstruktionen in Bildungszusammenhängen: Selbstverortung von Lehramtsstudierenden hinsichtlich der Differenzlinie Dis/Ability

Research output: ThesisDoctoral thesis

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  • TU Dortmund University
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Details

Original languageGerman
QualificationDoctor of Philosophy
Awarding Institution
  • TU Dortmund University
Supervised by
  • Kuhl, Jan, Supervisor, External person
Place of PublicationDortmund
Publication statusPublished - 2019
Externally publishedYes

Abstract

Die Forderung nach einem inklusiven Schulsystem in Deutschland stellt auch die Frage nach Professionalitätsentwicklung von angehenden Lehrkräften neu. Eine Aufgabe von Lehrer*innenbildung ist, dafür zu sensibilisieren, dass Lehrer*innen eingebunden in Machtdynamiken sind und durch ihr bisweilen unbewusstes und unreflektiertes Handeln ausschließen und diskriminieren. Daher ist es von zentraler Bedeutung, bereits Studierenden des Lehramtes dazu anzuleiten, ihre eigene Rolle als markiert in sozialen Machtdynamiken zu sehen. Um dieses Vorgehen auf theoretischer Ebene grundlegend zu erarbeiten, erscheint es sinnvoll, zunächst das Selbstverständnis von Studierenden zu untersuchen, um davon Handlungsperspektiven in der Lehramtsausbildung abzuleiten.
In der vorliegenden Arbeit soll daher die Selbstverortung innerhalb des sozialen Machtgefüges von Lehramtsstudierenden in Bezug auf die Differenzlinie Dis/Ability in Bezug auf ihre zukünftige Rolle als Lehrkraft im Bildungskontext Schule untersucht werden, um eine Grundlage für mögliche Konsequenzen in der Lehramtsausbildung zu schaffen.
Dazu wird zunächst ein machtsensibler normalitätstheoretisch-materialistischer Behinderungsbegriff erarbeitet, der als Grundlage der folgenden Analysen dient.
Drei Interviews mit Studierenden des Lehramtes an Förderschulen dient als Datengrundlage einer rekonstruktiven Analyse mithilfe der objektiven Hermeneutik.
Es stellte sich dabei in Bezug auf die Fragestellung heraus, dass sich die Proband*innen zum einen nicht in Machtdynamiken eingebunden sehen und die eigene privilegierte Position in diesem Zusammenhang sogar negieren. Zum anderen konnte gezeigt werden, dass die Proband*innen über keinen tragfähigen Behinderungsbegriff verfügen.
Die gewonnen Ergebnisse können zum einen einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Ausbildungsinhalten im Studium bieten und sind zum anderen ein Beitrag zur Theoriebildung im Fach Sonderpädagogik.

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abstract = "Die Forderung nach einem inklusiven Schulsystem in Deutschland stellt auch die Frage nach Professionalit{\"a}tsentwicklung von angehenden Lehrkr{\"a}ften neu. Eine Aufgabe von Lehrer*innenbildung ist, daf{\"u}r zu sensibilisieren, dass Lehrer*innen eingebunden in Machtdynamiken sind und durch ihr bisweilen unbewusstes und unreflektiertes Handeln ausschlie{\ss}en und diskriminieren. Daher ist es von zentraler Bedeutung, bereits Studierenden des Lehramtes dazu anzuleiten, ihre eigene Rolle als markiert in sozialen Machtdynamiken zu sehen. Um dieses Vorgehen auf theoretischer Ebene grundlegend zu erarbeiten, erscheint es sinnvoll, zun{\"a}chst das Selbstverst{\"a}ndnis von Studierenden zu untersuchen, um davon Handlungsperspektiven in der Lehramtsausbildung abzuleiten. In der vorliegenden Arbeit soll daher die Selbstverortung innerhalb des sozialen Machtgef{\"u}ges von Lehramtsstudierenden in Bezug auf die Differenzlinie Dis/Ability in Bezug auf ihre zuk{\"u}nftige Rolle als Lehrkraft im Bildungskontext Schule untersucht werden, um eine Grundlage f{\"u}r m{\"o}gliche Konsequenzen in der Lehramtsausbildung zu schaffen. Dazu wird zun{\"a}chst ein machtsensibler normalit{\"a}tstheoretisch-materialistischer Behinderungsbegriff erarbeitet, der als Grundlage der folgenden Analysen dient. Drei Interviews mit Studierenden des Lehramtes an F{\"o}rderschulen dient als Datengrundlage einer rekonstruktiven Analyse mithilfe der objektiven Hermeneutik. Es stellte sich dabei in Bezug auf die Fragestellung heraus, dass sich die Proband*innen zum einen nicht in Machtdynamiken eingebunden sehen und die eigene privilegierte Position in diesem Zusammenhang sogar negieren. Zum anderen konnte gezeigt werden, dass die Proband*innen {\"u}ber keinen tragf{\"a}higen Behinderungsbegriff verf{\"u}gen. Die gewonnen Ergebnisse k{\"o}nnen zum einen einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Ausbildungsinhalten im Studium bieten und sind zum anderen ein Beitrag zur Theoriebildung im Fach Sonderp{\"a}dagogik.",
author = "Schr{\"o}ter-Brickwedde, {Anne Sophie}",
year = "2019",
language = "Deutsch",
school = "Technische Universit{\"a}t Dortmund",

}

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TY - BOOK

T1 - Macht, Norm und Normalitätskonstruktionen in Bildungszusammenhängen

T2 - Selbstverortung von Lehramtsstudierenden hinsichtlich der Differenzlinie Dis/Ability

AU - Schröter-Brickwedde, Anne Sophie

PY - 2019

Y1 - 2019

N2 - Die Forderung nach einem inklusiven Schulsystem in Deutschland stellt auch die Frage nach Professionalitätsentwicklung von angehenden Lehrkräften neu. Eine Aufgabe von Lehrer*innenbildung ist, dafür zu sensibilisieren, dass Lehrer*innen eingebunden in Machtdynamiken sind und durch ihr bisweilen unbewusstes und unreflektiertes Handeln ausschließen und diskriminieren. Daher ist es von zentraler Bedeutung, bereits Studierenden des Lehramtes dazu anzuleiten, ihre eigene Rolle als markiert in sozialen Machtdynamiken zu sehen. Um dieses Vorgehen auf theoretischer Ebene grundlegend zu erarbeiten, erscheint es sinnvoll, zunächst das Selbstverständnis von Studierenden zu untersuchen, um davon Handlungsperspektiven in der Lehramtsausbildung abzuleiten. In der vorliegenden Arbeit soll daher die Selbstverortung innerhalb des sozialen Machtgefüges von Lehramtsstudierenden in Bezug auf die Differenzlinie Dis/Ability in Bezug auf ihre zukünftige Rolle als Lehrkraft im Bildungskontext Schule untersucht werden, um eine Grundlage für mögliche Konsequenzen in der Lehramtsausbildung zu schaffen. Dazu wird zunächst ein machtsensibler normalitätstheoretisch-materialistischer Behinderungsbegriff erarbeitet, der als Grundlage der folgenden Analysen dient. Drei Interviews mit Studierenden des Lehramtes an Förderschulen dient als Datengrundlage einer rekonstruktiven Analyse mithilfe der objektiven Hermeneutik. Es stellte sich dabei in Bezug auf die Fragestellung heraus, dass sich die Proband*innen zum einen nicht in Machtdynamiken eingebunden sehen und die eigene privilegierte Position in diesem Zusammenhang sogar negieren. Zum anderen konnte gezeigt werden, dass die Proband*innen über keinen tragfähigen Behinderungsbegriff verfügen. Die gewonnen Ergebnisse können zum einen einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Ausbildungsinhalten im Studium bieten und sind zum anderen ein Beitrag zur Theoriebildung im Fach Sonderpädagogik.

AB - Die Forderung nach einem inklusiven Schulsystem in Deutschland stellt auch die Frage nach Professionalitätsentwicklung von angehenden Lehrkräften neu. Eine Aufgabe von Lehrer*innenbildung ist, dafür zu sensibilisieren, dass Lehrer*innen eingebunden in Machtdynamiken sind und durch ihr bisweilen unbewusstes und unreflektiertes Handeln ausschließen und diskriminieren. Daher ist es von zentraler Bedeutung, bereits Studierenden des Lehramtes dazu anzuleiten, ihre eigene Rolle als markiert in sozialen Machtdynamiken zu sehen. Um dieses Vorgehen auf theoretischer Ebene grundlegend zu erarbeiten, erscheint es sinnvoll, zunächst das Selbstverständnis von Studierenden zu untersuchen, um davon Handlungsperspektiven in der Lehramtsausbildung abzuleiten. In der vorliegenden Arbeit soll daher die Selbstverortung innerhalb des sozialen Machtgefüges von Lehramtsstudierenden in Bezug auf die Differenzlinie Dis/Ability in Bezug auf ihre zukünftige Rolle als Lehrkraft im Bildungskontext Schule untersucht werden, um eine Grundlage für mögliche Konsequenzen in der Lehramtsausbildung zu schaffen. Dazu wird zunächst ein machtsensibler normalitätstheoretisch-materialistischer Behinderungsbegriff erarbeitet, der als Grundlage der folgenden Analysen dient. Drei Interviews mit Studierenden des Lehramtes an Förderschulen dient als Datengrundlage einer rekonstruktiven Analyse mithilfe der objektiven Hermeneutik. Es stellte sich dabei in Bezug auf die Fragestellung heraus, dass sich die Proband*innen zum einen nicht in Machtdynamiken eingebunden sehen und die eigene privilegierte Position in diesem Zusammenhang sogar negieren. Zum anderen konnte gezeigt werden, dass die Proband*innen über keinen tragfähigen Behinderungsbegriff verfügen. Die gewonnen Ergebnisse können zum einen einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Ausbildungsinhalten im Studium bieten und sind zum anderen ein Beitrag zur Theoriebildung im Fach Sonderpädagogik.

M3 - Dissertation

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