Leitliniengerechte Verordnung von krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln bei Patienten mit rheumatoider Arthritis: eine Analyse auf Basis von GKV-Routinedaten

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

Authors

  • Sarah Neubauer
  • Henning Zeidler
  • Roland Linder
  • Jan Zeidler

External Research Organisations

  • Hannover Medical School (MHH)
  • The TK Scientific Institute of Value and Efficiency in Healthcare (WINEG)
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Details

Translated title of the contributionGuideline-Orientated Prescription of Disease-Modifying Drugs in Patients with Rheumatoid Arthritis - An Analysis Based on Social Health Insurance Claims Data
Original languageGerman
Pages (from-to)E70-E79
JournalDeutsche Medizinische Wochenschrift
Volume144
Issue number12
Publication statusPublished - 17 Jan 2019

Abstract

Background

With the market entry of biologics, the treatment of rheumatoid arthritis (RA) has changed fundamentally in terms of efficacy and costs. The aim of this study is to analyse the treatment according the guideline of the German society of rheumatology for RA patients with disease-modifying anti-rheumatic drugs (DMARDs) using claims data from the statutory health insurance. 

Materials and methods 

The claims data of the Techniker Krankenkasse were analysed retrospectively for the years 2011-2014. Subgroup analyses were used to conduct prescription and treatment differences with respect to guideline-recommended conventional DMARDs and biologics. 

Results 

The study population included 55,538 RA patients (29.7% incidence, 70.3% prevalence, 22.3% M05: Seropositive rheumatoid arthritis, 77.7% M06: Other rheumatoid arthritis). Only 21,616 insured patients (38.9%) were prescribed a guideline-recommended conventional DMARD or biologic at least once within one year of/after the first diagnosis. Among incident patients, the coverage rate with disease-modifying drugs was below the prevalence patients (31.5% vs. 42.1%). 60.9% of M05 patients and only 29.7% of M06 patients received a single DMARD after index diagnosis. If a DMARD has been prescribed, then it was prescribed, on average, within the first quarter of the initial diagnosis. The leading role in the prescription of basic therapies for index medication is provided by the rheumatologist. Nevertheless, 68.3% of patients consulted a specialist in rheumatology at least once within a year of the first diagnosis. 

Conclusion 

The results of this large sample show differences in the guideline recommended prescription of disease-modifying drugs for different subgroups of RA as well as an undersupply in patients not treated by the rheumatologist.

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Cite this

Leitliniengerechte Verordnung von krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln bei Patienten mit rheumatoider Arthritis: eine Analyse auf Basis von GKV-Routinedaten. / Neubauer, Sarah; Zeidler, Henning; Linder, Roland et al.
In: Deutsche Medizinische Wochenschrift, Vol. 144, No. 12, 17.01.2019, p. E70-E79.

Research output: Contribution to journalArticleResearchpeer review

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abstract = "Hintergrund Mit Einf{\"u}hrung der Biologika hat sich die Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) hinsichtlich der Wirksamkeit und Kosten grundlegend gewandelt. Ziel dieser Studie ist es, die der S1-Leitlinie der DGRh entsprechende Versorgung von RA-Patienten mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (disease-modifying anti-rheumatic drugs; DMARDs) anhand von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung zu analysieren.MethodikDie Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse wurden retrospektiv f{\"u}r die Jahre 2011 – 2014 analysiert. Im Rahmen von Subgruppenanalysen wurden Verschreibungs- und Versorgungsunterschiede einzelner in der Leitlinie empfohlener Wirkstoffe wie konventionelle DMARDs und Biologika analysiert.ErgebnisseDie Studienpopulation umfasste 55 538 RA-Patienten (29,7 % inzidente, 70,3 % pr{\"a}valente; 22,3 % M05: Seropositive chronische Polyarthritis, 77,7 % M06: Sonstige chronische Polyarthritis). Lediglich 21 616 Versicherte (38,9 %) bekamen mindestens einmal innerhalb eines Jahres nach der Erstdiagnose ein in der Leitlinie empfohlenes konventionelles DMARD oder Biologikum verordnet. Bei den inzidenten Patienten lag die Versorgungsquote mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten unterhalb der pr{\"a}valenten Patienten (31,5 vs. 42,1 %). 60,9 % der M05-Patienten und nur 29,7 % der M06-Patienten erhielten einen Einzelwirkstoff nach Index-Diagnose. Wenn ein Basistherapeutikum verordnet wurde, dann wurde dies durchschnittlich innerhalb eines Quartals nach Erstdiagnose verschrieben. Die f{\"u}hrende Rolle in der Verschreibung von Basistherapeutika f{\"u}r die Indexmedikation {\"u}bernimmt der Rheumatologe. Dennoch zeigte sich, dass nur 68,3 % der Patienten mindestens einmal innerhalb eines Jahres nach der Erstdiagnose einen rheumatologisch t{\"a}tigen Facharzt konsultierten.SchlussfolgerungMittels einer gro{\ss}en Stichprobe konnten Unterschiede in der leitliniengerechten Verordnung von krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln f{\"u}r verschiedene Subgruppen sowie eine Unterversorgung bei nicht vom internistischen Rheumatologen behandelten Patienten aufgezeigt werden.",
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TY - JOUR

T1 - Leitliniengerechte Verordnung von krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln bei Patienten mit rheumatoider Arthritis

T2 - eine Analyse auf Basis von GKV-Routinedaten

AU - Neubauer, Sarah

AU - Zeidler, Henning

AU - Linder, Roland

AU - Zeidler, Jan

PY - 2019/1/17

Y1 - 2019/1/17

N2 - Hintergrund Mit Einführung der Biologika hat sich die Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) hinsichtlich der Wirksamkeit und Kosten grundlegend gewandelt. Ziel dieser Studie ist es, die der S1-Leitlinie der DGRh entsprechende Versorgung von RA-Patienten mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (disease-modifying anti-rheumatic drugs; DMARDs) anhand von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung zu analysieren.MethodikDie Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse wurden retrospektiv für die Jahre 2011 – 2014 analysiert. Im Rahmen von Subgruppenanalysen wurden Verschreibungs- und Versorgungsunterschiede einzelner in der Leitlinie empfohlener Wirkstoffe wie konventionelle DMARDs und Biologika analysiert.ErgebnisseDie Studienpopulation umfasste 55 538 RA-Patienten (29,7 % inzidente, 70,3 % prävalente; 22,3 % M05: Seropositive chronische Polyarthritis, 77,7 % M06: Sonstige chronische Polyarthritis). Lediglich 21 616 Versicherte (38,9 %) bekamen mindestens einmal innerhalb eines Jahres nach der Erstdiagnose ein in der Leitlinie empfohlenes konventionelles DMARD oder Biologikum verordnet. Bei den inzidenten Patienten lag die Versorgungsquote mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten unterhalb der prävalenten Patienten (31,5 vs. 42,1 %). 60,9 % der M05-Patienten und nur 29,7 % der M06-Patienten erhielten einen Einzelwirkstoff nach Index-Diagnose. Wenn ein Basistherapeutikum verordnet wurde, dann wurde dies durchschnittlich innerhalb eines Quartals nach Erstdiagnose verschrieben. Die führende Rolle in der Verschreibung von Basistherapeutika für die Indexmedikation übernimmt der Rheumatologe. Dennoch zeigte sich, dass nur 68,3 % der Patienten mindestens einmal innerhalb eines Jahres nach der Erstdiagnose einen rheumatologisch tätigen Facharzt konsultierten.SchlussfolgerungMittels einer großen Stichprobe konnten Unterschiede in der leitliniengerechten Verordnung von krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln für verschiedene Subgruppen sowie eine Unterversorgung bei nicht vom internistischen Rheumatologen behandelten Patienten aufgezeigt werden.

AB - Hintergrund Mit Einführung der Biologika hat sich die Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) hinsichtlich der Wirksamkeit und Kosten grundlegend gewandelt. Ziel dieser Studie ist es, die der S1-Leitlinie der DGRh entsprechende Versorgung von RA-Patienten mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (disease-modifying anti-rheumatic drugs; DMARDs) anhand von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung zu analysieren.MethodikDie Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse wurden retrospektiv für die Jahre 2011 – 2014 analysiert. Im Rahmen von Subgruppenanalysen wurden Verschreibungs- und Versorgungsunterschiede einzelner in der Leitlinie empfohlener Wirkstoffe wie konventionelle DMARDs und Biologika analysiert.ErgebnisseDie Studienpopulation umfasste 55 538 RA-Patienten (29,7 % inzidente, 70,3 % prävalente; 22,3 % M05: Seropositive chronische Polyarthritis, 77,7 % M06: Sonstige chronische Polyarthritis). Lediglich 21 616 Versicherte (38,9 %) bekamen mindestens einmal innerhalb eines Jahres nach der Erstdiagnose ein in der Leitlinie empfohlenes konventionelles DMARD oder Biologikum verordnet. Bei den inzidenten Patienten lag die Versorgungsquote mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten unterhalb der prävalenten Patienten (31,5 vs. 42,1 %). 60,9 % der M05-Patienten und nur 29,7 % der M06-Patienten erhielten einen Einzelwirkstoff nach Index-Diagnose. Wenn ein Basistherapeutikum verordnet wurde, dann wurde dies durchschnittlich innerhalb eines Quartals nach Erstdiagnose verschrieben. Die führende Rolle in der Verschreibung von Basistherapeutika für die Indexmedikation übernimmt der Rheumatologe. Dennoch zeigte sich, dass nur 68,3 % der Patienten mindestens einmal innerhalb eines Jahres nach der Erstdiagnose einen rheumatologisch tätigen Facharzt konsultierten.SchlussfolgerungMittels einer großen Stichprobe konnten Unterschiede in der leitliniengerechten Verordnung von krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln für verschiedene Subgruppen sowie eine Unterversorgung bei nicht vom internistischen Rheumatologen behandelten Patienten aufgezeigt werden.

KW - claims data

KW - DMARD therapies

KW - pharmacotherapy

KW - rheumatoid arthritis

KW - treatment guidelines

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U2 - 10.1055/a-0759-5202

DO - 10.1055/a-0759-5202

M3 - Artikel

C2 - 30654405

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JO - Deutsche Medizinische Wochenschrift

JF - Deutsche Medizinische Wochenschrift

SN - 0012-0472

IS - 12

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