Details
Original language | German |
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Qualification | Doctor of Philosophy |
Awarding Institution | |
Supervised by |
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Date of Award | 8 Aug 2018 |
Place of Publication | Hannover |
Publication status | Published - 2018 |
Abstract
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Hannover, 2018. 455 p.
Research output: Thesis › Doctoral thesis
}
TY - BOOK
T1 - "Ich möchte glauben lernen"
T2 - Wagnis und Bildung: Dietrich Bonhoeffers Theologie in hermeneutischer und bildungstheoretischer Zuspitzung
AU - Vogel, Bernd-Joachim
N1 - Dissertation
PY - 2018
Y1 - 2018
N2 - In der deutschen akademischen Theologie der Gegenwart ist die Theologie Dietrich Bonhoeffers (1906–1945) mittlerweile eine prominente Randerscheinung. Man bewundert seine persönliche Konsequenz, das existenzielle Miteinander von Leben und Glauben und Theologie und persönlicher Verantwortung. Andererseits hält man mehrheitlich seine Theologie, gerade in Bezug auf die gegenwärtig viel diskutierten Zusammenhänge von ‚Bildung‘ und ‚Hermeneutik‘, für kaum weiterführend, sein Werk insgesamt für allzu fragmentarisch und vieldeutig. „Mit Bonhoeffer kannst du alles rechtfertigen“ heißt es in mancher theologischen Fakultät. Man meint das distanzierend und abwertend. In der vorliegenden Arbeit entwickelt und belegt der Autor anhand der thematischen Brennpunkte ‚Bildung‘ und ‚Hermeneutik‘ die bei Bonhoeffer angelegte, biblisch begründete und vielfältig realisierte ‚aspektive‘ Hermeneutik, die dem theologischen Lebenswerk Dietrich Bonhoeffers seinen faszinierenden Charakter und seine bleibende Bedeutung und Kommunikabilität verleiht. Die Erfahrung lehrt: Man kommt mit Bonhoeffer in Bildungszusammenhängen und auch sonst gut in ein verbindliches Gespräch über das Leben, den Glauben, das Wesentliche. ‚Neues‘ kann ‚geschehen‘. Diese auf einen Bibel und Lebenswirklichkeit umfassenden Dialog, eine umgreifende Wahrheit und Stimmigkeit hin angelegte Hermeneutik hat bei Bonhoeffer, existenziell grundgelegt in seinen Erfahrungen von Kindheit an, in der Christologie ihren denkbar tiefsten und konkreten sachlichen Grund. Jesus Christus – Gott im Menschen Jesus – klärte sich ihm immer deutlicher als der Mensch ‚schlechthin‘. Jesu Göttlichkeit und Gottes Menschlichkeit hat Bonhoeffer nicht eigentlich ‚paradox‘ gemeint, auch nicht nur kreuzestheologisch ausgelegt, sondern als ein existenziell erfahrenes ‚Zugleich‘ verstanden. Entsprechend formulierte er am 21.7.1944, ausgerechnet am Tag seiner schmerzlichen persönlichen Niederlage und Enttäuschung und in äußerster Bedrohung, in einem persönlichen Brief, einem theologischen Testament, eine bis heute theologisch uneingeholte neue Version der lutherischen Rechtfertigungslehre, die anschlussfäig ist für anthropologische, bildungstheoretische, ethische und auch interreligiöse Bezüge für uns heute. Bonhoeffers Theologie erweist sich und ist wichtig für das 21. Jahrhundert, für uns heute. Nicht nur für Christen und Christinnen.
AB - In der deutschen akademischen Theologie der Gegenwart ist die Theologie Dietrich Bonhoeffers (1906–1945) mittlerweile eine prominente Randerscheinung. Man bewundert seine persönliche Konsequenz, das existenzielle Miteinander von Leben und Glauben und Theologie und persönlicher Verantwortung. Andererseits hält man mehrheitlich seine Theologie, gerade in Bezug auf die gegenwärtig viel diskutierten Zusammenhänge von ‚Bildung‘ und ‚Hermeneutik‘, für kaum weiterführend, sein Werk insgesamt für allzu fragmentarisch und vieldeutig. „Mit Bonhoeffer kannst du alles rechtfertigen“ heißt es in mancher theologischen Fakultät. Man meint das distanzierend und abwertend. In der vorliegenden Arbeit entwickelt und belegt der Autor anhand der thematischen Brennpunkte ‚Bildung‘ und ‚Hermeneutik‘ die bei Bonhoeffer angelegte, biblisch begründete und vielfältig realisierte ‚aspektive‘ Hermeneutik, die dem theologischen Lebenswerk Dietrich Bonhoeffers seinen faszinierenden Charakter und seine bleibende Bedeutung und Kommunikabilität verleiht. Die Erfahrung lehrt: Man kommt mit Bonhoeffer in Bildungszusammenhängen und auch sonst gut in ein verbindliches Gespräch über das Leben, den Glauben, das Wesentliche. ‚Neues‘ kann ‚geschehen‘. Diese auf einen Bibel und Lebenswirklichkeit umfassenden Dialog, eine umgreifende Wahrheit und Stimmigkeit hin angelegte Hermeneutik hat bei Bonhoeffer, existenziell grundgelegt in seinen Erfahrungen von Kindheit an, in der Christologie ihren denkbar tiefsten und konkreten sachlichen Grund. Jesus Christus – Gott im Menschen Jesus – klärte sich ihm immer deutlicher als der Mensch ‚schlechthin‘. Jesu Göttlichkeit und Gottes Menschlichkeit hat Bonhoeffer nicht eigentlich ‚paradox‘ gemeint, auch nicht nur kreuzestheologisch ausgelegt, sondern als ein existenziell erfahrenes ‚Zugleich‘ verstanden. Entsprechend formulierte er am 21.7.1944, ausgerechnet am Tag seiner schmerzlichen persönlichen Niederlage und Enttäuschung und in äußerster Bedrohung, in einem persönlichen Brief, einem theologischen Testament, eine bis heute theologisch uneingeholte neue Version der lutherischen Rechtfertigungslehre, die anschlussfäig ist für anthropologische, bildungstheoretische, ethische und auch interreligiöse Bezüge für uns heute. Bonhoeffers Theologie erweist sich und ist wichtig für das 21. Jahrhundert, für uns heute. Nicht nur für Christen und Christinnen.
U2 - 10.15488/3704
DO - 10.15488/3704
M3 - Dissertation
CY - Hannover
ER -