Die schwierige Liaison von Organisationssoziologie und Praxisbezug am Beispiel Beratung

Research output: Chapter in book/report/conference proceedingContribution to book/anthologyResearchpeer review

Authors

  • Judith Muster
  • Stefanie Büchner

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  • University of Potsdam
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Details

Original languageGerman
Title of host publicationHandbuch Organisationssoziologie
EditorsMaja Apelt, Ingo Bode, Raimund Hasse, Uli Meyer, Victoria V. Groddeck, Maximiliane Wilkesmann, Arnold Windeler
Place of PublicationWiesbaden
Pages1-16
Number of pages16
ISBN (electronic)9783658159535
Publication statusPublished - 18 Feb 2019

Publication series

NameSpringer Reference Sozialwissenschaften (SRS)
ISSN (Print)2569-8710
ISSN (electronic)2569-8729

Abstract

Das Verhältnis der Organisationssoziologie zur Organisationspraxis wird traditionell als spannungsvoll begriffen. Unter dem Begriff des Theorie-Praxis-Problems schlagen sich diese Spannungen spätestens seit den Diskussionen um eine glqHumanisierung der Arbeitgrq und die Frage glqSozialtechnologie oder Aufklärung?grq nieder. Ausgehend von der Formel des Theorie-Praxis-Problems untersucht der Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen des Praxisbezuges der Organisationssoziologie. Am Beispiel von Beratung wird entfaltet, wie soziologische Theorien trotz des Theorie-Praxis-Problems für die Praxis fruchtbar gemacht werden. Vor diesem Hintergrund wird dafür plädiert, Praxisbezug als kritisches Projekt der Organisationssoziologie zu begreifen. Demnach basiert das besondere Kritikpotenzial der Organisationssoziologie nicht auf einen Rezeptbestand an one-best-way-Lösungen. Es liegt vielmehr in der besonderen Fähigkeit zur einzelfallspezifischen Analyse von Organisationen und basiert auf komplexen und damit realitätsnäheren Verständnissen des Organisierens. Hier lassen sich zwei grundlegende Kritikformen identifizieren: Strukturkritik erlaubt es, aktuelle formale Setzungen und informale Gegebenheiten kritisch zu hinterfragen, indem sie sie mit alternativen Problem-Lösungskonstellationen vergleicht und so systematisch Funktionen und Folgewirkungen einzuschätzen erlaubt. Schemata-Kritik hingegen übt generalisierte Kritik und bedient sich dabei eines komplexen organisationssoziologischen Organisationsverständnisses. Sie richtet sich an verkürzte oder einseitige explizite oder implizite Vorstellungen des Organisierens bzw. der Organisation.

Cite this

Die schwierige Liaison von Organisationssoziologie und Praxisbezug am Beispiel Beratung. / Muster, Judith; Büchner, Stefanie.
Handbuch Organisationssoziologie. ed. / Maja Apelt; Ingo Bode; Raimund Hasse; Uli Meyer; Victoria V. Groddeck; Maximiliane Wilkesmann; Arnold Windeler. Wiesbaden, 2019. p. 1-16 (Springer Reference Sozialwissenschaften (SRS)).

Research output: Chapter in book/report/conference proceedingContribution to book/anthologyResearchpeer review

Muster, J & Büchner, S 2019, Die schwierige Liaison von Organisationssoziologie und Praxisbezug am Beispiel Beratung. in M Apelt, I Bode, R Hasse, U Meyer, VV Groddeck, M Wilkesmann & A Windeler (eds), Handbuch Organisationssoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften (SRS), Wiesbaden, pp. 1-16. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15953-5_26-1
Muster, J., & Büchner, S. (2019). Die schwierige Liaison von Organisationssoziologie und Praxisbezug am Beispiel Beratung. In M. Apelt, I. Bode, R. Hasse, U. Meyer, V. V. Groddeck, M. Wilkesmann, & A. Windeler (Eds.), Handbuch Organisationssoziologie (pp. 1-16). (Springer Reference Sozialwissenschaften (SRS)).. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15953-5_26-1
Muster J, Büchner S. Die schwierige Liaison von Organisationssoziologie und Praxisbezug am Beispiel Beratung. In Apelt M, Bode I, Hasse R, Meyer U, Groddeck VV, Wilkesmann M, Windeler A, editors, Handbuch Organisationssoziologie. Wiesbaden. 2019. p. 1-16. (Springer Reference Sozialwissenschaften (SRS)). doi: 10.1007/978-3-658-15953-5_26-1
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T1 - Die schwierige Liaison von Organisationssoziologie und Praxisbezug am Beispiel Beratung

AU - Muster, Judith

AU - Büchner, Stefanie

PY - 2019/2/18

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N2 - Das Verhältnis der Organisationssoziologie zur Organisationspraxis wird traditionell als spannungsvoll begriffen. Unter dem Begriff des Theorie-Praxis-Problems schlagen sich diese Spannungen spätestens seit den Diskussionen um eine glqHumanisierung der Arbeitgrq und die Frage glqSozialtechnologie oder Aufklärung?grq nieder. Ausgehend von der Formel des Theorie-Praxis-Problems untersucht der Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen des Praxisbezuges der Organisationssoziologie. Am Beispiel von Beratung wird entfaltet, wie soziologische Theorien trotz des Theorie-Praxis-Problems für die Praxis fruchtbar gemacht werden. Vor diesem Hintergrund wird dafür plädiert, Praxisbezug als kritisches Projekt der Organisationssoziologie zu begreifen. Demnach basiert das besondere Kritikpotenzial der Organisationssoziologie nicht auf einen Rezeptbestand an one-best-way-Lösungen. Es liegt vielmehr in der besonderen Fähigkeit zur einzelfallspezifischen Analyse von Organisationen und basiert auf komplexen und damit realitätsnäheren Verständnissen des Organisierens. Hier lassen sich zwei grundlegende Kritikformen identifizieren: Strukturkritik erlaubt es, aktuelle formale Setzungen und informale Gegebenheiten kritisch zu hinterfragen, indem sie sie mit alternativen Problem-Lösungskonstellationen vergleicht und so systematisch Funktionen und Folgewirkungen einzuschätzen erlaubt. Schemata-Kritik hingegen übt generalisierte Kritik und bedient sich dabei eines komplexen organisationssoziologischen Organisationsverständnisses. Sie richtet sich an verkürzte oder einseitige explizite oder implizite Vorstellungen des Organisierens bzw. der Organisation.

AB - Das Verhältnis der Organisationssoziologie zur Organisationspraxis wird traditionell als spannungsvoll begriffen. Unter dem Begriff des Theorie-Praxis-Problems schlagen sich diese Spannungen spätestens seit den Diskussionen um eine glqHumanisierung der Arbeitgrq und die Frage glqSozialtechnologie oder Aufklärung?grq nieder. Ausgehend von der Formel des Theorie-Praxis-Problems untersucht der Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen des Praxisbezuges der Organisationssoziologie. Am Beispiel von Beratung wird entfaltet, wie soziologische Theorien trotz des Theorie-Praxis-Problems für die Praxis fruchtbar gemacht werden. Vor diesem Hintergrund wird dafür plädiert, Praxisbezug als kritisches Projekt der Organisationssoziologie zu begreifen. Demnach basiert das besondere Kritikpotenzial der Organisationssoziologie nicht auf einen Rezeptbestand an one-best-way-Lösungen. Es liegt vielmehr in der besonderen Fähigkeit zur einzelfallspezifischen Analyse von Organisationen und basiert auf komplexen und damit realitätsnäheren Verständnissen des Organisierens. Hier lassen sich zwei grundlegende Kritikformen identifizieren: Strukturkritik erlaubt es, aktuelle formale Setzungen und informale Gegebenheiten kritisch zu hinterfragen, indem sie sie mit alternativen Problem-Lösungskonstellationen vergleicht und so systematisch Funktionen und Folgewirkungen einzuschätzen erlaubt. Schemata-Kritik hingegen übt generalisierte Kritik und bedient sich dabei eines komplexen organisationssoziologischen Organisationsverständnisses. Sie richtet sich an verkürzte oder einseitige explizite oder implizite Vorstellungen des Organisierens bzw. der Organisation.

U2 - 10.1007/978-3-658-15953-5_26-1

DO - 10.1007/978-3-658-15953-5_26-1

M3 - Beitrag in Buch/Sammelwerk

T3 - Springer Reference Sozialwissenschaften (SRS)

SP - 1

EP - 16

BT - Handbuch Organisationssoziologie

A2 - Apelt, Maja

A2 - Bode, Ingo

A2 - Hasse, Raimund

A2 - Meyer, Uli

A2 - Groddeck, Victoria V.

A2 - Wilkesmann, Maximiliane

A2 - Windeler, Arnold

CY - Wiesbaden

ER -