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Der Schlüssel zum Tod: Sterblichkeit und ihre Ursachen in der Grafschaft Schaumburg (17. - 19. Jahrhundert)

Research output: ThesisDoctoral thesis

Authors

  • Sauer Peter

Research Organisations

Details

Original languageGerman
QualificationDoctor of Philosophy
Awarding Institution
Supervised by
  • Carl-Hans Hauptmeyer, Supervisor
Date of Award20 Sept 2022
Place of PublicationHannover
Publication statusPublished - 12 Mar 2024

Abstract

This work is a contribution to clarifying the causes of population growth in the 19th century in Central Europe. Based on the concept of epidemiological transiti-on, it examines the question of whether the spectrum of diseases with fatal out-come has changed in the transition to modern times. It is based on a solid data basis. The death registers of the County of Schaumburg from the 17th to 19th centuries were evaluated. The historical-demographic investigation of the indivi-dual causes of death was carried out according to a fixed scheme; their presentati-on is based on the category of age. To verify the results, both contemporary and modern medical literature were used. With a very high degree of probability many causes of death could be attributed to specific diseases or disease groups such as chronic and acute respiratory dise-ases. Changes in mortality trends and, in some cases, even their causes can be un-derstood. There is an interaction between climate and mortality. Apart from infant mortality, the nutrition factor plays only a minor role. In addition, it could be shown that the causes of death, particularly in the context of infant mortality and fatal injuries, allow conclusions regarding aspects of everyday life and mentality in the past. Insights into the human influence on the development of mortality in the past were also collected. The Schaumburg population benefited from the still mo-dest progress made in medicalization. During the period investigated the county of Schaumburg was an exclave of the Landgraviate of Hessen-Kassel, but formed a closed territory. The basic part of this study extensively covers the political, economic and social structures of the County of Schaumburg. Special consideration is given to various aspects of de-mographic development in the transition to modern times. This study therefore also closes a research gap in northern Germany.

Sustainable Development Goals

Cite this

Der Schlüssel zum Tod: Sterblichkeit und ihre Ursachen in der Grafschaft Schaumburg (17. - 19. Jahrhundert). / Peter, Sauer.
Hannover, 2024. 978 p.

Research output: ThesisDoctoral thesis

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title = "Der Schl{\"u}ssel zum Tod: Sterblichkeit und ihre Ursachen in der Grafschaft Schaumburg (17. - 19. Jahrhundert)",
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author = "Sauer Peter",
year = "2024",
month = mar,
day = "12",
doi = "10.15488/16544",
language = "Deutsch",
school = "Gottfried Wilhelm Leibniz Universit{\"a}t Hannover",

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TY - BOOK

T1 - Der Schlüssel zum Tod

T2 - Sterblichkeit und ihre Ursachen in der Grafschaft Schaumburg (17. - 19. Jahrhundert)

AU - Peter, Sauer

PY - 2024/3/12

Y1 - 2024/3/12

N2 - Die vorliegende Arbeit ist ein Beitrag zur Klärung der Ursachen für das Bevölke-rungswachstum im 19. Jahrhundert im mitteleuropäischen Raum. In Anlehnung an das Konzept des epidemiologischen Übergangs geht sie der Frage nach, ob sich das Spektrum der Krankheiten mit tödlichem Ausgang im Übergang zur Neuzeit verändert hat. Sie fußt auf einer soliden Datengrundlage. Ausgewertet wurden die Sterberegister der Grafschaft Schaumburg vom 17. bis 19. Jahrhundert. Die historisch-demographische Untersuchung der einzelnen Todesursachen erfolgte nach einem festen Schema, ihre Darstellung orientiert sich an den Lebensaltersstufen des Menschen. Um die Ergebnisse zu überprüfen, wurde sowohl zeitgenössische als auch moderne medizinische Fachliteratur herangezogen. Viele Todesursachen konnten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestimmten Krankheiten oder Gruppen wie chronischen und akuten Atemwegserkrankungen zugeordnet werden. Veränderungen in der Mortalitätsentwicklung und zum Teil auch deren Ursachen lassen sich nachvollziehen. So besteht eine Wechselwirkung zwischen Klima und Sterblichkeit. Der Faktor Ernährung spielt – abgesehen von der Säuglingssterblichkeit – nur eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus hat sichgezeigt, dass die Todesursachen insbesondere im Kontext der Säuglingssterblichkeit sowie der tödlichen Verletzungen Rückschlüsse auf alltags- und entalitätsgeschichtliche Aspekte der Vergangenheit zulassen. Auch Erkenntnisse über die menschlichen Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung der Sterblichkeit in der Vergangenheit konnten gesammelt werden. Die schaumburgische Bevölkerung profitierte von den noch bescheidenen Fortschritten der Medikalisierung. Die Grafschaft Schaumburg war während des Untersuchungszeitraums eine Exklave der Landgrafschaft Hessen-Kassel, bildete jedoch ein geschlossenes Territorium. Im Grundlagenteil wird ausführlich auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Grafschaft Schaumburg eingegangen. Besondere Berücksichtigung finden verschiedene Aspekte der demografischen Entwicklung im Übergang zur Neuzeit. Die vorliegende Arbeit schließt damit auch eine Forschungslücke im norddeutschen Raum

AB - Die vorliegende Arbeit ist ein Beitrag zur Klärung der Ursachen für das Bevölke-rungswachstum im 19. Jahrhundert im mitteleuropäischen Raum. In Anlehnung an das Konzept des epidemiologischen Übergangs geht sie der Frage nach, ob sich das Spektrum der Krankheiten mit tödlichem Ausgang im Übergang zur Neuzeit verändert hat. Sie fußt auf einer soliden Datengrundlage. Ausgewertet wurden die Sterberegister der Grafschaft Schaumburg vom 17. bis 19. Jahrhundert. Die historisch-demographische Untersuchung der einzelnen Todesursachen erfolgte nach einem festen Schema, ihre Darstellung orientiert sich an den Lebensaltersstufen des Menschen. Um die Ergebnisse zu überprüfen, wurde sowohl zeitgenössische als auch moderne medizinische Fachliteratur herangezogen. Viele Todesursachen konnten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestimmten Krankheiten oder Gruppen wie chronischen und akuten Atemwegserkrankungen zugeordnet werden. Veränderungen in der Mortalitätsentwicklung und zum Teil auch deren Ursachen lassen sich nachvollziehen. So besteht eine Wechselwirkung zwischen Klima und Sterblichkeit. Der Faktor Ernährung spielt – abgesehen von der Säuglingssterblichkeit – nur eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus hat sichgezeigt, dass die Todesursachen insbesondere im Kontext der Säuglingssterblichkeit sowie der tödlichen Verletzungen Rückschlüsse auf alltags- und entalitätsgeschichtliche Aspekte der Vergangenheit zulassen. Auch Erkenntnisse über die menschlichen Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung der Sterblichkeit in der Vergangenheit konnten gesammelt werden. Die schaumburgische Bevölkerung profitierte von den noch bescheidenen Fortschritten der Medikalisierung. Die Grafschaft Schaumburg war während des Untersuchungszeitraums eine Exklave der Landgrafschaft Hessen-Kassel, bildete jedoch ein geschlossenes Territorium. Im Grundlagenteil wird ausführlich auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Grafschaft Schaumburg eingegangen. Besondere Berücksichtigung finden verschiedene Aspekte der demografischen Entwicklung im Übergang zur Neuzeit. Die vorliegende Arbeit schließt damit auch eine Forschungslücke im norddeutschen Raum

U2 - 10.15488/16544

DO - 10.15488/16544

M3 - Dissertation

CY - Hannover

ER -