Details
Original language | German |
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Qualification | Doctor of Philosophy |
Awarding Institution | |
Supervised by |
|
Date of Award | 20 Sept 2022 |
Place of Publication | Hannover |
Publication status | Published - 12 Mar 2024 |
Abstract
Sustainable Development Goals
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Hannover, 2024. 978 p.
Research output: Thesis › Doctoral thesis
}
TY - BOOK
T1 - Der Schlüssel zum Tod
T2 - Sterblichkeit und ihre Ursachen in der Grafschaft Schaumburg (17. - 19. Jahrhundert)
AU - Peter, Sauer
PY - 2024/3/12
Y1 - 2024/3/12
N2 - Die vorliegende Arbeit ist ein Beitrag zur Klärung der Ursachen für das Bevölke-rungswachstum im 19. Jahrhundert im mitteleuropäischen Raum. In Anlehnung an das Konzept des epidemiologischen Übergangs geht sie der Frage nach, ob sich das Spektrum der Krankheiten mit tödlichem Ausgang im Übergang zur Neuzeit verändert hat. Sie fußt auf einer soliden Datengrundlage. Ausgewertet wurden die Sterberegister der Grafschaft Schaumburg vom 17. bis 19. Jahrhundert. Die historisch-demographische Untersuchung der einzelnen Todesursachen erfolgte nach einem festen Schema, ihre Darstellung orientiert sich an den Lebensaltersstufen des Menschen. Um die Ergebnisse zu überprüfen, wurde sowohl zeitgenössische als auch moderne medizinische Fachliteratur herangezogen. Viele Todesursachen konnten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestimmten Krankheiten oder Gruppen wie chronischen und akuten Atemwegserkrankungen zugeordnet werden. Veränderungen in der Mortalitätsentwicklung und zum Teil auch deren Ursachen lassen sich nachvollziehen. So besteht eine Wechselwirkung zwischen Klima und Sterblichkeit. Der Faktor Ernährung spielt – abgesehen von der Säuglingssterblichkeit – nur eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus hat sichgezeigt, dass die Todesursachen insbesondere im Kontext der Säuglingssterblichkeit sowie der tödlichen Verletzungen Rückschlüsse auf alltags- und entalitätsgeschichtliche Aspekte der Vergangenheit zulassen. Auch Erkenntnisse über die menschlichen Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung der Sterblichkeit in der Vergangenheit konnten gesammelt werden. Die schaumburgische Bevölkerung profitierte von den noch bescheidenen Fortschritten der Medikalisierung. Die Grafschaft Schaumburg war während des Untersuchungszeitraums eine Exklave der Landgrafschaft Hessen-Kassel, bildete jedoch ein geschlossenes Territorium. Im Grundlagenteil wird ausführlich auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Grafschaft Schaumburg eingegangen. Besondere Berücksichtigung finden verschiedene Aspekte der demografischen Entwicklung im Übergang zur Neuzeit. Die vorliegende Arbeit schließt damit auch eine Forschungslücke im norddeutschen Raum
AB - Die vorliegende Arbeit ist ein Beitrag zur Klärung der Ursachen für das Bevölke-rungswachstum im 19. Jahrhundert im mitteleuropäischen Raum. In Anlehnung an das Konzept des epidemiologischen Übergangs geht sie der Frage nach, ob sich das Spektrum der Krankheiten mit tödlichem Ausgang im Übergang zur Neuzeit verändert hat. Sie fußt auf einer soliden Datengrundlage. Ausgewertet wurden die Sterberegister der Grafschaft Schaumburg vom 17. bis 19. Jahrhundert. Die historisch-demographische Untersuchung der einzelnen Todesursachen erfolgte nach einem festen Schema, ihre Darstellung orientiert sich an den Lebensaltersstufen des Menschen. Um die Ergebnisse zu überprüfen, wurde sowohl zeitgenössische als auch moderne medizinische Fachliteratur herangezogen. Viele Todesursachen konnten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bestimmten Krankheiten oder Gruppen wie chronischen und akuten Atemwegserkrankungen zugeordnet werden. Veränderungen in der Mortalitätsentwicklung und zum Teil auch deren Ursachen lassen sich nachvollziehen. So besteht eine Wechselwirkung zwischen Klima und Sterblichkeit. Der Faktor Ernährung spielt – abgesehen von der Säuglingssterblichkeit – nur eine untergeordnete Rolle. Darüber hinaus hat sichgezeigt, dass die Todesursachen insbesondere im Kontext der Säuglingssterblichkeit sowie der tödlichen Verletzungen Rückschlüsse auf alltags- und entalitätsgeschichtliche Aspekte der Vergangenheit zulassen. Auch Erkenntnisse über die menschlichen Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung der Sterblichkeit in der Vergangenheit konnten gesammelt werden. Die schaumburgische Bevölkerung profitierte von den noch bescheidenen Fortschritten der Medikalisierung. Die Grafschaft Schaumburg war während des Untersuchungszeitraums eine Exklave der Landgrafschaft Hessen-Kassel, bildete jedoch ein geschlossenes Territorium. Im Grundlagenteil wird ausführlich auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Grafschaft Schaumburg eingegangen. Besondere Berücksichtigung finden verschiedene Aspekte der demografischen Entwicklung im Übergang zur Neuzeit. Die vorliegende Arbeit schließt damit auch eine Forschungslücke im norddeutschen Raum
U2 - 10.15488/16544
DO - 10.15488/16544
M3 - Dissertation
CY - Hannover
ER -