Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik

Research output: Chapter in book/report/conference proceedingConference contributionResearchpeer review

Authors

  • Christian Holz

Research Organisations

View graph of relations

Details

Original languageGerman
Title of host publicationBegleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung
Place of PublicationHannover, Germany
Pages63-79
Publication statusPublished - 2004

Abstract

Um die hohe Dynamik von Lineardirektantrieben vollständig zu nutzen und dennoch eine hohe Positioniergenauigkeit zu erreichen, sind angepasste Regelungsstrategien erforderlich. Zur Entwicklung einer modellbasierten Regelung wurde das Modellwissen des Antriebsstranges in den Zustandsraum überführt. Diese Modellbeschreibung wurde auf ihre wesentlichen Einflußgrößen reduziert und gibt das Übertragungsverhalten der Lineardirektantriebe mit ausreichender Genauigkeit wieder. Die Zustandsregelung mittels Rückführung wurde schrittweise entwickelt und hierbei durch einen Geschwindigkeitsbeobachter, die Vorsteuerung der Sollgeschwindigkeit und einen PI-Anteil ergänzt. Diese Maßnahmen führten zu deutlichen Verbesserungen des Führungs- und Störgrößenverhaltens. Die dynamischen Abweichungen der Antriebe konnten deutlich und das gewählte Gütekriterium um den Faktor fünf reduziert werden. Neben dem besseren Führungsverhalten zeigt sich auch ein bessere Störfestigkeit des erweiterten Zustandsreglers mit PI-Erweiterung. Störimpulse und Störsprünge führen zu um den Faktor fünf geringeren Auslenkungen und werden auch fünffach schneller ausgeregelt als beim konventionellen PID-Regler. Zur Übertragung dieser Regelung auf die Parallelkinematik war die Entkopplung der Streben über die Berücksichtigung der konfigurationsabhängigen Massenträgheiten notwendig. Hierbei führt die vollständige Entkopplung zu einer Schwingungsneigung des Systems, die durch die geringe Regelbandbreite des elastischen Systems hervorgerufen wird. Hingegen lässt sich durch die Diagonalelemente der Massenmatrix eine Anpassung der Reglerparameter an die Konfiguration des Endeffektors erreichen, was zu geringeren dynamischen Abweichungen bei der PID-Regelung führt. Diese Betrachtung der Aktoren als unabhängige Systeme erlaubt die Übertragung der für den Einzelaktor entwickelten Zustandsregelung auf die Lineardirektantriebe und verspricht die Nutzung ihrer hohen Regelgüte an der Parallelkinematik PaLiDA.

Cite this

Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik. / Holz, Christian.
Begleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung. Hannover, Germany, 2004. p. 63-79.

Research output: Chapter in book/report/conference proceedingConference contributionResearchpeer review

Holz, C 2004, Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik. in Begleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung. Hannover, Germany, pp. 63-79.
Holz, C. (2004). Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik. In Begleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung (pp. 63-79).
Holz C. Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik. In Begleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung. Hannover, Germany. 2004. p. 63-79
Holz, Christian. / Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik. Begleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung. Hannover, Germany, 2004. pp. 63-79
Download
@inproceedings{cc0b5f60f461471693b2527cfc6dd0ca,
title = "Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik",
abstract = "Um die hohe Dynamik von Lineardirektantrieben vollst{\"a}ndig zu nutzen und dennoch eine hohe Positioniergenauigkeit zu erreichen, sind angepasste Regelungsstrategien erforderlich. Zur Entwicklung einer modellbasierten Regelung wurde das Modellwissen des Antriebsstranges in den Zustandsraum {\"u}berf{\"u}hrt. Diese Modellbeschreibung wurde auf ihre wesentlichen Einflu{\ss}gr{\"o}{\ss}en reduziert und gibt das {\"U}bertragungsverhalten der Lineardirektantriebe mit ausreichender Genauigkeit wieder. Die Zustandsregelung mittels R{\"u}ckf{\"u}hrung wurde schrittweise entwickelt und hierbei durch einen Geschwindigkeitsbeobachter, die Vorsteuerung der Sollgeschwindigkeit und einen PI-Anteil erg{\"a}nzt. Diese Ma{\ss}nahmen f{\"u}hrten zu deutlichen Verbesserungen des F{\"u}hrungs- und St{\"o}rgr{\"o}{\ss}enverhaltens. Die dynamischen Abweichungen der Antriebe konnten deutlich und das gew{\"a}hlte G{\"u}tekriterium um den Faktor f{\"u}nf reduziert werden. Neben dem besseren F{\"u}hrungsverhalten zeigt sich auch ein bessere St{\"o}rfestigkeit des erweiterten Zustandsreglers mit PI-Erweiterung. St{\"o}rimpulse und St{\"o}rspr{\"u}nge f{\"u}hren zu um den Faktor f{\"u}nf geringeren Auslenkungen und werden auch f{\"u}nffach schneller ausgeregelt als beim konventionellen PID-Regler. Zur {\"U}bertragung dieser Regelung auf die Parallelkinematik war die Entkopplung der Streben {\"u}ber die Ber{\"u}cksichtigung der konfigurationsabh{\"a}ngigen Massentr{\"a}gheiten notwendig. Hierbei f{\"u}hrt die vollst{\"a}ndige Entkopplung zu einer Schwingungsneigung des Systems, die durch die geringe Regelbandbreite des elastischen Systems hervorgerufen wird. Hingegen l{\"a}sst sich durch die Diagonalelemente der Massenmatrix eine Anpassung der Reglerparameter an die Konfiguration des Endeffektors erreichen, was zu geringeren dynamischen Abweichungen bei der PID-Regelung f{\"u}hrt. Diese Betrachtung der Aktoren als unabh{\"a}ngige Systeme erlaubt die {\"U}bertragung der f{\"u}r den Einzelaktor entwickelten Zustandsregelung auf die Lineardirektantriebe und verspricht die Nutzung ihrer hohen Regelg{\"u}te an der Parallelkinematik PaLiDA. ",
author = "Christian Holz",
year = "2004",
language = "Deutsch",
pages = "63--79",
booktitle = "Begleitband zum Seminar Antriebstechnik f{\"u}r die Fertigung",

}

Download

TY - GEN

T1 - Adaptive Regelung einer direkt angetriebenen Parallelkinematik

AU - Holz, Christian

PY - 2004

Y1 - 2004

N2 - Um die hohe Dynamik von Lineardirektantrieben vollständig zu nutzen und dennoch eine hohe Positioniergenauigkeit zu erreichen, sind angepasste Regelungsstrategien erforderlich. Zur Entwicklung einer modellbasierten Regelung wurde das Modellwissen des Antriebsstranges in den Zustandsraum überführt. Diese Modellbeschreibung wurde auf ihre wesentlichen Einflußgrößen reduziert und gibt das Übertragungsverhalten der Lineardirektantriebe mit ausreichender Genauigkeit wieder. Die Zustandsregelung mittels Rückführung wurde schrittweise entwickelt und hierbei durch einen Geschwindigkeitsbeobachter, die Vorsteuerung der Sollgeschwindigkeit und einen PI-Anteil ergänzt. Diese Maßnahmen führten zu deutlichen Verbesserungen des Führungs- und Störgrößenverhaltens. Die dynamischen Abweichungen der Antriebe konnten deutlich und das gewählte Gütekriterium um den Faktor fünf reduziert werden. Neben dem besseren Führungsverhalten zeigt sich auch ein bessere Störfestigkeit des erweiterten Zustandsreglers mit PI-Erweiterung. Störimpulse und Störsprünge führen zu um den Faktor fünf geringeren Auslenkungen und werden auch fünffach schneller ausgeregelt als beim konventionellen PID-Regler. Zur Übertragung dieser Regelung auf die Parallelkinematik war die Entkopplung der Streben über die Berücksichtigung der konfigurationsabhängigen Massenträgheiten notwendig. Hierbei führt die vollständige Entkopplung zu einer Schwingungsneigung des Systems, die durch die geringe Regelbandbreite des elastischen Systems hervorgerufen wird. Hingegen lässt sich durch die Diagonalelemente der Massenmatrix eine Anpassung der Reglerparameter an die Konfiguration des Endeffektors erreichen, was zu geringeren dynamischen Abweichungen bei der PID-Regelung führt. Diese Betrachtung der Aktoren als unabhängige Systeme erlaubt die Übertragung der für den Einzelaktor entwickelten Zustandsregelung auf die Lineardirektantriebe und verspricht die Nutzung ihrer hohen Regelgüte an der Parallelkinematik PaLiDA.

AB - Um die hohe Dynamik von Lineardirektantrieben vollständig zu nutzen und dennoch eine hohe Positioniergenauigkeit zu erreichen, sind angepasste Regelungsstrategien erforderlich. Zur Entwicklung einer modellbasierten Regelung wurde das Modellwissen des Antriebsstranges in den Zustandsraum überführt. Diese Modellbeschreibung wurde auf ihre wesentlichen Einflußgrößen reduziert und gibt das Übertragungsverhalten der Lineardirektantriebe mit ausreichender Genauigkeit wieder. Die Zustandsregelung mittels Rückführung wurde schrittweise entwickelt und hierbei durch einen Geschwindigkeitsbeobachter, die Vorsteuerung der Sollgeschwindigkeit und einen PI-Anteil ergänzt. Diese Maßnahmen führten zu deutlichen Verbesserungen des Führungs- und Störgrößenverhaltens. Die dynamischen Abweichungen der Antriebe konnten deutlich und das gewählte Gütekriterium um den Faktor fünf reduziert werden. Neben dem besseren Führungsverhalten zeigt sich auch ein bessere Störfestigkeit des erweiterten Zustandsreglers mit PI-Erweiterung. Störimpulse und Störsprünge führen zu um den Faktor fünf geringeren Auslenkungen und werden auch fünffach schneller ausgeregelt als beim konventionellen PID-Regler. Zur Übertragung dieser Regelung auf die Parallelkinematik war die Entkopplung der Streben über die Berücksichtigung der konfigurationsabhängigen Massenträgheiten notwendig. Hierbei führt die vollständige Entkopplung zu einer Schwingungsneigung des Systems, die durch die geringe Regelbandbreite des elastischen Systems hervorgerufen wird. Hingegen lässt sich durch die Diagonalelemente der Massenmatrix eine Anpassung der Reglerparameter an die Konfiguration des Endeffektors erreichen, was zu geringeren dynamischen Abweichungen bei der PID-Regelung führt. Diese Betrachtung der Aktoren als unabhängige Systeme erlaubt die Übertragung der für den Einzelaktor entwickelten Zustandsregelung auf die Lineardirektantriebe und verspricht die Nutzung ihrer hohen Regelgüte an der Parallelkinematik PaLiDA.

M3 - Aufsatz in Konferenzband

SP - 63

EP - 79

BT - Begleitband zum Seminar Antriebstechnik für die Fertigung

CY - Hannover, Germany

ER -