Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Elastomerdichtungen durch Reibungsminimierung

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Autoren

  • Stephan Alexander Breitner
Forschungs-netzwerk anzeigen

Details

OriginalspracheDeutsch
QualifikationDoctor rerum naturalium
Gradverleihende Hochschule
Betreut von
  • Klüppel, Manfred, Betreuer*in, Externe Person
Datum der Verleihung des Grades12 Sept. 2023
ErscheinungsortHannover
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Abstract

In dieser Arbeit werden die Reibeigenschaften verschiedener Elastomermischungen gegen starre, raue Gegenlaufflächen untersucht. Dadurch soll, insbesondere für die hydrodynamische Elastomerreibung, ein besseres Verständnis erzielt werden, um z. B. Potentiale zur Energieeinsparung durch Reibungsminimierung zu erkennen. Es werden drei unterschiedliche Anwendungsbeispiele behandelt. Das Ziel ist bei allen, die Reibeigenschaften hinsichtlich einer bestimmten Anwendung zu optimieren. In den hier betrachteten Fällen bedeutet dies eine Minimierung der auftretenden Reibkräfte, die entweder durch einen flüssigen Schmierstoff oder durch eine intrinsische Schmierung, hervorgerufen durch eingebrachte Festkörperpartikel mit speziellen Eigenschaften, erreicht wird. Dazu werden, neben einer umfassenden Charakterisierung der beteiligten Materialien, vor allem stationäre und oszillatorische Reibuntersuchungen mit einem Lineartribometer durchgeführt. Im ersten Anwendungsbeispiel werden RWDR aus NBR oder FKM mit einem Mineralöl oder PAG als Schmierstoff untersucht. Im zweiten Anwendungsbeispiel wird die Wirkung von Bremsflüssigkeiten aus Polyglykol auf Bremszylinder aus EPDM und Pumpenkolben betrachtet. Im dritten Anwendungsbeispiel wird die Möglichkeit einer Reibreduzierung durch schichtförmige, kohlenstoffbasierte Festkörperpartikel in verschiedenen Elastomermischungen aus EPDM, NBR oder einem NR/BR-Blend untersucht. Alle Anwendungsbeispiele werden durch jeweils geeignete Modellsysteme nachgestellt. RWDR sind besonderen Anforderungen ausgesetzt, falls die Welle oszillierende Bewegungen ausführt. Auch längere Stillstandszeiten führen zu hohen Kräften beim Anfahren und hängen mit dem Spreitparameter zusammen. Tribologische Messungen sind geeignet, um Bremsflüssigkeiten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu bewerten. Bei einem zu hohen, negativen Gradienten des Reibwerts im Mischreibungsbereich tritt verstärkt Stick-Slip auf und lassen zu raue Dichtungen schneller verschleißen. Die Stick-Slip-Frequenz wird mit der Rauheit des Gummis und der Geschwindigkeit in Zusammenhang gebracht. Durch GnP wird auf glatten Gegenlaufflächen in Elastomermischungen eine deutliche Reibungsminimierung im Gegensatz zur Verwendung von Ruß erreicht. Die übrigen mechanischen Eigenschaften sind jedoch schlechter und eine gute Dispersion der GnP ist eine Herausforderung. Die Verwendung von beiden Füllstofftypen in Kombination kann die Vorteile vereinen.

Zitieren

Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Elastomerdichtungen durch Reibungsminimierung. / Breitner, Stephan Alexander.
Hannover, 2023. 175 S.

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Breitner, SA 2023, 'Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Elastomerdichtungen durch Reibungsminimierung', Doctor rerum naturalium, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Hannover. https://doi.org/10.15488/14770
Breitner, S. A. (2023). Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Elastomerdichtungen durch Reibungsminimierung. [Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]. https://doi.org/10.15488/14770
Download
@phdthesis{aeb2faf19de7465fa8bb34a87adb7b5c,
title = "Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Elastomerdichtungen durch Reibungsminimierung",
abstract = "In dieser Arbeit werden die Reibeigenschaften verschiedener Elastomermischungen gegen starre, raue Gegenlauffl{\"a}chen untersucht. Dadurch soll, insbesondere f{\"u}r die hydrodynamische Elastomerreibung, ein besseres Verst{\"a}ndnis erzielt werden, um z. B. Potentiale zur Energieeinsparung durch Reibungsminimierung zu erkennen. Es werden drei unterschiedliche Anwendungsbeispiele behandelt. Das Ziel ist bei allen, die Reibeigenschaften hinsichtlich einer bestimmten Anwendung zu optimieren. In den hier betrachteten F{\"a}llen bedeutet dies eine Minimierung der auftretenden Reibkr{\"a}fte, die entweder durch einen fl{\"u}ssigen Schmierstoff oder durch eine intrinsische Schmierung, hervorgerufen durch eingebrachte Festk{\"o}rperpartikel mit speziellen Eigenschaften, erreicht wird. Dazu werden, neben einer umfassenden Charakterisierung der beteiligten Materialien, vor allem station{\"a}re und oszillatorische Reibuntersuchungen mit einem Lineartribometer durchgef{\"u}hrt. Im ersten Anwendungsbeispiel werden RWDR aus NBR oder FKM mit einem Mineral{\"o}l oder PAG als Schmierstoff untersucht. Im zweiten Anwendungsbeispiel wird die Wirkung von Bremsfl{\"u}ssigkeiten aus Polyglykol auf Bremszylinder aus EPDM und Pumpenkolben betrachtet. Im dritten Anwendungsbeispiel wird die M{\"o}glichkeit einer Reibreduzierung durch schichtf{\"o}rmige, kohlenstoffbasierte Festk{\"o}rperpartikel in verschiedenen Elastomermischungen aus EPDM, NBR oder einem NR/BR-Blend untersucht. Alle Anwendungsbeispiele werden durch jeweils geeignete Modellsysteme nachgestellt. RWDR sind besonderen Anforderungen ausgesetzt, falls die Welle oszillierende Bewegungen ausf{\"u}hrt. Auch l{\"a}ngere Stillstandszeiten f{\"u}hren zu hohen Kr{\"a}ften beim Anfahren und h{\"a}ngen mit dem Spreitparameter zusammen. Tribologische Messungen sind geeignet, um Bremsfl{\"u}ssigkeiten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu bewerten. Bei einem zu hohen, negativen Gradienten des Reibwerts im Mischreibungsbereich tritt verst{\"a}rkt Stick-Slip auf und lassen zu raue Dichtungen schneller verschlei{\ss}en. Die Stick-Slip-Frequenz wird mit der Rauheit des Gummis und der Geschwindigkeit in Zusammenhang gebracht. Durch GnP wird auf glatten Gegenlauffl{\"a}chen in Elastomermischungen eine deutliche Reibungsminimierung im Gegensatz zur Verwendung von Ru{\ss} erreicht. Die {\"u}brigen mechanischen Eigenschaften sind jedoch schlechter und eine gute Dispersion der GnP ist eine Herausforderung. Die Verwendung von beiden F{\"u}llstofftypen in Kombination kann die Vorteile vereinen.",
author = "Breitner, {Stephan Alexander}",
year = "2023",
doi = "10.15488/14770",
language = "Deutsch",
school = "Gottfried Wilhelm Leibniz Universit{\"a}t Hannover",

}

Download

TY - BOOK

T1 - Verbesserung der tribologischen Eigenschaften von Elastomerdichtungen durch Reibungsminimierung

AU - Breitner, Stephan Alexander

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - In dieser Arbeit werden die Reibeigenschaften verschiedener Elastomermischungen gegen starre, raue Gegenlaufflächen untersucht. Dadurch soll, insbesondere für die hydrodynamische Elastomerreibung, ein besseres Verständnis erzielt werden, um z. B. Potentiale zur Energieeinsparung durch Reibungsminimierung zu erkennen. Es werden drei unterschiedliche Anwendungsbeispiele behandelt. Das Ziel ist bei allen, die Reibeigenschaften hinsichtlich einer bestimmten Anwendung zu optimieren. In den hier betrachteten Fällen bedeutet dies eine Minimierung der auftretenden Reibkräfte, die entweder durch einen flüssigen Schmierstoff oder durch eine intrinsische Schmierung, hervorgerufen durch eingebrachte Festkörperpartikel mit speziellen Eigenschaften, erreicht wird. Dazu werden, neben einer umfassenden Charakterisierung der beteiligten Materialien, vor allem stationäre und oszillatorische Reibuntersuchungen mit einem Lineartribometer durchgeführt. Im ersten Anwendungsbeispiel werden RWDR aus NBR oder FKM mit einem Mineralöl oder PAG als Schmierstoff untersucht. Im zweiten Anwendungsbeispiel wird die Wirkung von Bremsflüssigkeiten aus Polyglykol auf Bremszylinder aus EPDM und Pumpenkolben betrachtet. Im dritten Anwendungsbeispiel wird die Möglichkeit einer Reibreduzierung durch schichtförmige, kohlenstoffbasierte Festkörperpartikel in verschiedenen Elastomermischungen aus EPDM, NBR oder einem NR/BR-Blend untersucht. Alle Anwendungsbeispiele werden durch jeweils geeignete Modellsysteme nachgestellt. RWDR sind besonderen Anforderungen ausgesetzt, falls die Welle oszillierende Bewegungen ausführt. Auch längere Stillstandszeiten führen zu hohen Kräften beim Anfahren und hängen mit dem Spreitparameter zusammen. Tribologische Messungen sind geeignet, um Bremsflüssigkeiten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu bewerten. Bei einem zu hohen, negativen Gradienten des Reibwerts im Mischreibungsbereich tritt verstärkt Stick-Slip auf und lassen zu raue Dichtungen schneller verschleißen. Die Stick-Slip-Frequenz wird mit der Rauheit des Gummis und der Geschwindigkeit in Zusammenhang gebracht. Durch GnP wird auf glatten Gegenlaufflächen in Elastomermischungen eine deutliche Reibungsminimierung im Gegensatz zur Verwendung von Ruß erreicht. Die übrigen mechanischen Eigenschaften sind jedoch schlechter und eine gute Dispersion der GnP ist eine Herausforderung. Die Verwendung von beiden Füllstofftypen in Kombination kann die Vorteile vereinen.

AB - In dieser Arbeit werden die Reibeigenschaften verschiedener Elastomermischungen gegen starre, raue Gegenlaufflächen untersucht. Dadurch soll, insbesondere für die hydrodynamische Elastomerreibung, ein besseres Verständnis erzielt werden, um z. B. Potentiale zur Energieeinsparung durch Reibungsminimierung zu erkennen. Es werden drei unterschiedliche Anwendungsbeispiele behandelt. Das Ziel ist bei allen, die Reibeigenschaften hinsichtlich einer bestimmten Anwendung zu optimieren. In den hier betrachteten Fällen bedeutet dies eine Minimierung der auftretenden Reibkräfte, die entweder durch einen flüssigen Schmierstoff oder durch eine intrinsische Schmierung, hervorgerufen durch eingebrachte Festkörperpartikel mit speziellen Eigenschaften, erreicht wird. Dazu werden, neben einer umfassenden Charakterisierung der beteiligten Materialien, vor allem stationäre und oszillatorische Reibuntersuchungen mit einem Lineartribometer durchgeführt. Im ersten Anwendungsbeispiel werden RWDR aus NBR oder FKM mit einem Mineralöl oder PAG als Schmierstoff untersucht. Im zweiten Anwendungsbeispiel wird die Wirkung von Bremsflüssigkeiten aus Polyglykol auf Bremszylinder aus EPDM und Pumpenkolben betrachtet. Im dritten Anwendungsbeispiel wird die Möglichkeit einer Reibreduzierung durch schichtförmige, kohlenstoffbasierte Festkörperpartikel in verschiedenen Elastomermischungen aus EPDM, NBR oder einem NR/BR-Blend untersucht. Alle Anwendungsbeispiele werden durch jeweils geeignete Modellsysteme nachgestellt. RWDR sind besonderen Anforderungen ausgesetzt, falls die Welle oszillierende Bewegungen ausführt. Auch längere Stillstandszeiten führen zu hohen Kräften beim Anfahren und hängen mit dem Spreitparameter zusammen. Tribologische Messungen sind geeignet, um Bremsflüssigkeiten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu bewerten. Bei einem zu hohen, negativen Gradienten des Reibwerts im Mischreibungsbereich tritt verstärkt Stick-Slip auf und lassen zu raue Dichtungen schneller verschleißen. Die Stick-Slip-Frequenz wird mit der Rauheit des Gummis und der Geschwindigkeit in Zusammenhang gebracht. Durch GnP wird auf glatten Gegenlaufflächen in Elastomermischungen eine deutliche Reibungsminimierung im Gegensatz zur Verwendung von Ruß erreicht. Die übrigen mechanischen Eigenschaften sind jedoch schlechter und eine gute Dispersion der GnP ist eine Herausforderung. Die Verwendung von beiden Füllstofftypen in Kombination kann die Vorteile vereinen.

U2 - 10.15488/14770

DO - 10.15488/14770

M3 - Dissertation

CY - Hannover

ER -