Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Autoren

  • Waldemar Golubzow

Organisationseinheiten

Forschungs-netzwerk anzeigen

Details

OriginalspracheDeutsch
QualifikationDoctor rerum naturalium
Gradverleihende Hochschule
Betreut von
  • Ralf Günter Berger, Betreuer*in
Datum der Verleihung des Grades14 Aug. 2018
ErscheinungsortHannover
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Abstract

Zur Gewinnung von Biogas wird Biomasse in Biogasanlagen vergoren. So resultiert z.B. aus der Fermentation von Getreidestroh in der Biogasanlage der s.g. Strohgärrest“, der als fester Rückstand übrig bleibt. Da Strohgärreste hohe Gehalte an Lignin aufweisen, einem schwer abbaubaren Biopolymer, würde eine weitere anaerobe Fermentation trotz des vorhandenen Gärpotentials zu keiner wirtschaftlich nennenswerten Biogasausbeute-Steigerung führen. Ziel der Arbeit war es, den Ligninabbau mit Hilfe von ausgewählten Weißfäulepilzen in pflanzlichen Gärresten (mit einer Inkubationsdauer von höchstens 4 Wochen) zu maximieren und somit den Gärrest zur Weitervergärung aufzuschließen, um gesteigerte Biogasausbeuten zu erzielen. Da Biogas lediglich aus leicht fermentierbaren C-Quellen der pflanzlichen Substrate gebildet werden kann (Cellulose und Hemicellulose), galt es, geeignete Weißfäulepilze zu identifizieren, die Lignin möglichst selektiv und effizient abbauen, ohne selbst die Kohlenhydrate als Nahrungsquellen zu nutzen. Je mehr Lignin und je weniger Kohlenhydrate durch den Basidiomyceten während der Kultivierung in den Gärrestkulturen abgebaut werden, desto höher ist die erwartete Biogasausbeute. Der Vorteil dieser biologischen Nachbehandlung mit Pilzen im Vergleich zum physikalischen oder chemischen Aufschluss von Lignin ist der schonende und selektive Abbau aufgrund der Enzymspezifität. Dieser erlaubt es, extreme Temperaturen, extreme pH-Werte und energieintensive Zerkleinerungsverfahren zum Zweck des Ligninabbaus zu vermeiden. Es wurden in dieser Arbeit zunächst ausgewählte Weißfäulepilze auf Weizenstrohgärrest sowohl submers als auch emers kultiviert, um die vielversprechendsten Stämme zu identifizieren. In submerser Kulturführung wurden dabei diverse Parameter variiert (pH-Wert, Kultivierungsdauer, Massenverhältnisse von Gärrest und Pilz-Inokulum etc.), um maximale Ligninabbauleistungen und folglich maximale Biogasausbeuten in möglichst kurzer Zeit zu erzielen. In emerser Kultivierung wurde eine gezielte Belüftung der mit Pilzen beimpften Gärreste durchgeführt, um den Ligninabbau zu beschleunigen. Neben Weizenstrohgärrest kamen hierbei in einem zusätzlichen Experiment als alternative Substrate Reisstroh- und Grünschnittgärrest zum Einsatz. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Nachbehandlung der verwendeten Gärreste mit Weißfäulepilzen nicht zu erhöhten Biogasausbeuten geführt hat. Der wissenschaftliche Neuheitswert dieser Arbeit liegt in der erstmaligen umfassenden Nachbehandlung pflanzlicher Gärreste mit Hilfe von Weißfäulepilzen unter Variation verschiedener Kultivierungsbedingungen zum Zweck der Ligninabbau-Maximierung und somit auch der Biogasausbeute-Maximierung.

Zitieren

Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten. / Golubzow, Waldemar.
Hannover, 2018. 186 S.

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Golubzow, W 2018, 'Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten', Doctor rerum naturalium, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Hannover. https://doi.org/10.15488/3599
Golubzow, W. (2018). Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten. [Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]. https://doi.org/10.15488/3599
Golubzow W. Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten. Hannover, 2018. 186 S. doi: 10.15488/3599
Download
@phdthesis{39974e8cdad9469492822f05034bae17,
title = "Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten",
abstract = "Zur Gewinnung von Biogas wird Biomasse in Biogasanlagen vergoren. So resultiert z.B. aus der Fermentation von Getreidestroh in der Biogasanlage der s.g. Strohg{\"a}rrest“, der als fester R{\"u}ckstand {\"u}brig bleibt. Da Strohg{\"a}rreste hohe Gehalte an Lignin aufweisen, einem schwer abbaubaren Biopolymer, w{\"u}rde eine weitere anaerobe Fermentation trotz des vorhandenen G{\"a}rpotentials zu keiner wirtschaftlich nennenswerten Biogasausbeute-Steigerung f{\"u}hren. Ziel der Arbeit war es, den Ligninabbau mit Hilfe von ausgew{\"a}hlten Wei{\ss}f{\"a}ulepilzen in pflanzlichen G{\"a}rresten (mit einer Inkubationsdauer von h{\"o}chstens 4 Wochen) zu maximieren und somit den G{\"a}rrest zur Weiterverg{\"a}rung aufzuschlie{\ss}en, um gesteigerte Biogasausbeuten zu erzielen. Da Biogas lediglich aus leicht fermentierbaren C-Quellen der pflanzlichen Substrate gebildet werden kann (Cellulose und Hemicellulose), galt es, geeignete Wei{\ss}f{\"a}ulepilze zu identifizieren, die Lignin m{\"o}glichst selektiv und effizient abbauen, ohne selbst die Kohlenhydrate als Nahrungsquellen zu nutzen. Je mehr Lignin und je weniger Kohlenhydrate durch den Basidiomyceten w{\"a}hrend der Kultivierung in den G{\"a}rrestkulturen abgebaut werden, desto h{\"o}her ist die erwartete Biogasausbeute. Der Vorteil dieser biologischen Nachbehandlung mit Pilzen im Vergleich zum physikalischen oder chemischen Aufschluss von Lignin ist der schonende und selektive Abbau aufgrund der Enzymspezifit{\"a}t. Dieser erlaubt es, extreme Temperaturen, extreme pH-Werte und energieintensive Zerkleinerungsverfahren zum Zweck des Ligninabbaus zu vermeiden. Es wurden in dieser Arbeit zun{\"a}chst ausgew{\"a}hlte Wei{\ss}f{\"a}ulepilze auf Weizenstrohg{\"a}rrest sowohl submers als auch emers kultiviert, um die vielversprechendsten St{\"a}mme zu identifizieren. In submerser Kulturf{\"u}hrung wurden dabei diverse Parameter variiert (pH-Wert, Kultivierungsdauer, Massenverh{\"a}ltnisse von G{\"a}rrest und Pilz-Inokulum etc.), um maximale Ligninabbauleistungen und folglich maximale Biogasausbeuten in m{\"o}glichst kurzer Zeit zu erzielen. In emerser Kultivierung wurde eine gezielte Bel{\"u}ftung der mit Pilzen beimpften G{\"a}rreste durchgef{\"u}hrt, um den Ligninabbau zu beschleunigen. Neben Weizenstrohg{\"a}rrest kamen hierbei in einem zus{\"a}tzlichen Experiment als alternative Substrate Reisstroh- und Gr{\"u}nschnittg{\"a}rrest zum Einsatz. Zusammengefasst l{\"a}sst sich sagen, dass die Nachbehandlung der verwendeten G{\"a}rreste mit Wei{\ss}f{\"a}ulepilzen nicht zu erh{\"o}hten Biogasausbeuten gef{\"u}hrt hat. Der wissenschaftliche Neuheitswert dieser Arbeit liegt in der erstmaligen umfassenden Nachbehandlung pflanzlicher G{\"a}rreste mit Hilfe von Wei{\ss}f{\"a}ulepilzen unter Variation verschiedener Kultivierungsbedingungen zum Zweck der Ligninabbau-Maximierung und somit auch der Biogasausbeute-Maximierung. ",
author = "Waldemar Golubzow",
note = "Dissertation",
year = "2018",
doi = "10.15488/3599",
language = "Deutsch",
school = "Gottfried Wilhelm Leibniz Universit{\"a}t Hannover",

}

Download

TY - BOOK

T1 - Optimierung des Lignocelluloseabbaus in Biogasanlagen mit Hilfe von Basidiomyceten

AU - Golubzow, Waldemar

N1 - Dissertation

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Zur Gewinnung von Biogas wird Biomasse in Biogasanlagen vergoren. So resultiert z.B. aus der Fermentation von Getreidestroh in der Biogasanlage der s.g. Strohgärrest“, der als fester Rückstand übrig bleibt. Da Strohgärreste hohe Gehalte an Lignin aufweisen, einem schwer abbaubaren Biopolymer, würde eine weitere anaerobe Fermentation trotz des vorhandenen Gärpotentials zu keiner wirtschaftlich nennenswerten Biogasausbeute-Steigerung führen. Ziel der Arbeit war es, den Ligninabbau mit Hilfe von ausgewählten Weißfäulepilzen in pflanzlichen Gärresten (mit einer Inkubationsdauer von höchstens 4 Wochen) zu maximieren und somit den Gärrest zur Weitervergärung aufzuschließen, um gesteigerte Biogasausbeuten zu erzielen. Da Biogas lediglich aus leicht fermentierbaren C-Quellen der pflanzlichen Substrate gebildet werden kann (Cellulose und Hemicellulose), galt es, geeignete Weißfäulepilze zu identifizieren, die Lignin möglichst selektiv und effizient abbauen, ohne selbst die Kohlenhydrate als Nahrungsquellen zu nutzen. Je mehr Lignin und je weniger Kohlenhydrate durch den Basidiomyceten während der Kultivierung in den Gärrestkulturen abgebaut werden, desto höher ist die erwartete Biogasausbeute. Der Vorteil dieser biologischen Nachbehandlung mit Pilzen im Vergleich zum physikalischen oder chemischen Aufschluss von Lignin ist der schonende und selektive Abbau aufgrund der Enzymspezifität. Dieser erlaubt es, extreme Temperaturen, extreme pH-Werte und energieintensive Zerkleinerungsverfahren zum Zweck des Ligninabbaus zu vermeiden. Es wurden in dieser Arbeit zunächst ausgewählte Weißfäulepilze auf Weizenstrohgärrest sowohl submers als auch emers kultiviert, um die vielversprechendsten Stämme zu identifizieren. In submerser Kulturführung wurden dabei diverse Parameter variiert (pH-Wert, Kultivierungsdauer, Massenverhältnisse von Gärrest und Pilz-Inokulum etc.), um maximale Ligninabbauleistungen und folglich maximale Biogasausbeuten in möglichst kurzer Zeit zu erzielen. In emerser Kultivierung wurde eine gezielte Belüftung der mit Pilzen beimpften Gärreste durchgeführt, um den Ligninabbau zu beschleunigen. Neben Weizenstrohgärrest kamen hierbei in einem zusätzlichen Experiment als alternative Substrate Reisstroh- und Grünschnittgärrest zum Einsatz. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Nachbehandlung der verwendeten Gärreste mit Weißfäulepilzen nicht zu erhöhten Biogasausbeuten geführt hat. Der wissenschaftliche Neuheitswert dieser Arbeit liegt in der erstmaligen umfassenden Nachbehandlung pflanzlicher Gärreste mit Hilfe von Weißfäulepilzen unter Variation verschiedener Kultivierungsbedingungen zum Zweck der Ligninabbau-Maximierung und somit auch der Biogasausbeute-Maximierung.

AB - Zur Gewinnung von Biogas wird Biomasse in Biogasanlagen vergoren. So resultiert z.B. aus der Fermentation von Getreidestroh in der Biogasanlage der s.g. Strohgärrest“, der als fester Rückstand übrig bleibt. Da Strohgärreste hohe Gehalte an Lignin aufweisen, einem schwer abbaubaren Biopolymer, würde eine weitere anaerobe Fermentation trotz des vorhandenen Gärpotentials zu keiner wirtschaftlich nennenswerten Biogasausbeute-Steigerung führen. Ziel der Arbeit war es, den Ligninabbau mit Hilfe von ausgewählten Weißfäulepilzen in pflanzlichen Gärresten (mit einer Inkubationsdauer von höchstens 4 Wochen) zu maximieren und somit den Gärrest zur Weitervergärung aufzuschließen, um gesteigerte Biogasausbeuten zu erzielen. Da Biogas lediglich aus leicht fermentierbaren C-Quellen der pflanzlichen Substrate gebildet werden kann (Cellulose und Hemicellulose), galt es, geeignete Weißfäulepilze zu identifizieren, die Lignin möglichst selektiv und effizient abbauen, ohne selbst die Kohlenhydrate als Nahrungsquellen zu nutzen. Je mehr Lignin und je weniger Kohlenhydrate durch den Basidiomyceten während der Kultivierung in den Gärrestkulturen abgebaut werden, desto höher ist die erwartete Biogasausbeute. Der Vorteil dieser biologischen Nachbehandlung mit Pilzen im Vergleich zum physikalischen oder chemischen Aufschluss von Lignin ist der schonende und selektive Abbau aufgrund der Enzymspezifität. Dieser erlaubt es, extreme Temperaturen, extreme pH-Werte und energieintensive Zerkleinerungsverfahren zum Zweck des Ligninabbaus zu vermeiden. Es wurden in dieser Arbeit zunächst ausgewählte Weißfäulepilze auf Weizenstrohgärrest sowohl submers als auch emers kultiviert, um die vielversprechendsten Stämme zu identifizieren. In submerser Kulturführung wurden dabei diverse Parameter variiert (pH-Wert, Kultivierungsdauer, Massenverhältnisse von Gärrest und Pilz-Inokulum etc.), um maximale Ligninabbauleistungen und folglich maximale Biogasausbeuten in möglichst kurzer Zeit zu erzielen. In emerser Kultivierung wurde eine gezielte Belüftung der mit Pilzen beimpften Gärreste durchgeführt, um den Ligninabbau zu beschleunigen. Neben Weizenstrohgärrest kamen hierbei in einem zusätzlichen Experiment als alternative Substrate Reisstroh- und Grünschnittgärrest zum Einsatz. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Nachbehandlung der verwendeten Gärreste mit Weißfäulepilzen nicht zu erhöhten Biogasausbeuten geführt hat. Der wissenschaftliche Neuheitswert dieser Arbeit liegt in der erstmaligen umfassenden Nachbehandlung pflanzlicher Gärreste mit Hilfe von Weißfäulepilzen unter Variation verschiedener Kultivierungsbedingungen zum Zweck der Ligninabbau-Maximierung und somit auch der Biogasausbeute-Maximierung.

U2 - 10.15488/3599

DO - 10.15488/3599

M3 - Dissertation

CY - Hannover

ER -