Details
Originalsprache | Deutsch |
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Titel des Sammelwerks | Bewegung, Training, Leistung und Gesundheit: Handbuch Sport und Sportwissenschaft |
Erscheinungsort | Berlin, Heidelberg |
Seiten | 257-308 |
Seitenumfang | 51 |
Band | 1 |
Auflage | 1 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-662-53410-6 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 7 März 2023 |
Abstract
Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Beitrag reduziert werden. Mit der dazu vorgeschlagenen umfassenden Berücksichtigung der handlungs- und bewegungsbezogenen Umgebungs- und Situationswahrnehmung wird ein Schwerpunkt auf ökologische, bewegungsinduzierte Informationsanteile gelegt, die erst während der eigenen Bewegung an der Schnittstelle zwischen agierendem Bewegungssystem und der Umgebung erzeugt werden und regulationsseitig zur Verfügung stehen. Diese Informationsanteile werden auf einer höheren, perzeptuomotorischen Ebene verfügbar, da ausgedehnte längs- und querspektrale Integrationen von Reizen in größere Wahrnehmungseinheiten (z. B. optische Fließmuster) dafür die Grundlage bilden. Im sportlichen Handlungszusammenhang kommt solchen Informationsanteilen eine ganz zentrale Bedeutung zu: Mit der Kenntnis zu Genese und Funktion bewegungsinduzierter perzeptuomotorischer Informationsanteile stehen zukünftig neue, effizientere Trainingsformen in verschiedenen Bezugsfeldern sportlichen Trainings (Technik-, Taktik-, Fähigkeitstraining) in Aussicht.
Schlagwörter
- Adaption - Antizipation - Bewegungskoordination - Interne Modelle - Motorisches Lernen - Ökologische Wahrnehmungspsychologie - Optisches Fließen - Perzeptuomotorische Ebene - Perzeptuomotorisches Framing - Prädiktion
Zitieren
- Standard
- Harvard
- Apa
- Vancouver
- BibTex
- RIS
Bewegung, Training, Leistung und Gesundheit: Handbuch Sport und Sportwissenschaft. Band 1 1. Aufl. Berlin, Heidelberg, 2023. S. 257-308.
Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/Sammelwerk/Konferenzband › Beitrag in Buch/Sammelwerk › Forschung
}
TY - CHAP
T1 - Motorisches Lernen
AU - Effenberg, Alfred Oliver
AU - Schmitz, Gerd
PY - 2023/3/7
Y1 - 2023/3/7
N2 - In diesem Kapitel wird die Bewegungsregulation und das Motorische Lernen auf Grundlage der aktuell prominentesten Motoriktheorie, dem Internen Modelle-Ansatz erklärt. Der Ansatz Interner Modelle wurde zunächst für die Erklärung relativ einfacher Bewegungen entwickelt (z. B. uniplanare Bewegungen eines Effektors). Von Beginn an wurden dabei Adaptationsmechanismen als Modifikatoren Interner Modelle und als zentrale Teilfunktionen von Lernvorgängen unter variablen Ausführungsbedingungen verstanden. Grundlegende Fragen komplexer Sportbewegungen in anspruchsvollen Handlungssituationen lassen sich über den Ansatz jedoch nur sehr begrenzt erklären. Daher werden interne Modelle hier mit der ökologischen Wahrnehmungspsychologie (J. J. Gibson) in Zusammenhang gebracht, um ein weiterführendes Bezugssystem zur Erklärung der Koordination komplexer Sportbewegungen (räumliche Orientierung, Gleichgewichtsregulation, Beobachtungen und Antizipationen unter Zeitdruck etc.) zu entwickeln. Eine solche theorieseitige Integration von Repräsentationsansätzen und ökologischer Wahrnehmungspsychologie wurde zwar bereits mehrfach gefordert (z. B. Hossner et al. 2013), jedoch bisher kaum umgesetzt.Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Beitrag reduziert werden. Mit der dazu vorgeschlagenen umfassenden Berücksichtigung der handlungs- und bewegungsbezogenen Umgebungs- und Situationswahrnehmung wird ein Schwerpunkt auf ökologische, bewegungsinduzierte Informationsanteile gelegt, die erst während der eigenen Bewegung an der Schnittstelle zwischen agierendem Bewegungssystem und der Umgebung erzeugt werden und regulationsseitig zur Verfügung stehen. Diese Informationsanteile werden auf einer höheren, perzeptuomotorischen Ebene verfügbar, da ausgedehnte längs- und querspektrale Integrationen von Reizen in größere Wahrnehmungseinheiten (z. B. optische Fließmuster) dafür die Grundlage bilden. Im sportlichen Handlungszusammenhang kommt solchen Informationsanteilen eine ganz zentrale Bedeutung zu: Mit der Kenntnis zu Genese und Funktion bewegungsinduzierter perzeptuomotorischer Informationsanteile stehen zukünftig neue, effizientere Trainingsformen in verschiedenen Bezugsfeldern sportlichen Trainings (Technik-, Taktik-, Fähigkeitstraining) in Aussicht.
AB - In diesem Kapitel wird die Bewegungsregulation und das Motorische Lernen auf Grundlage der aktuell prominentesten Motoriktheorie, dem Internen Modelle-Ansatz erklärt. Der Ansatz Interner Modelle wurde zunächst für die Erklärung relativ einfacher Bewegungen entwickelt (z. B. uniplanare Bewegungen eines Effektors). Von Beginn an wurden dabei Adaptationsmechanismen als Modifikatoren Interner Modelle und als zentrale Teilfunktionen von Lernvorgängen unter variablen Ausführungsbedingungen verstanden. Grundlegende Fragen komplexer Sportbewegungen in anspruchsvollen Handlungssituationen lassen sich über den Ansatz jedoch nur sehr begrenzt erklären. Daher werden interne Modelle hier mit der ökologischen Wahrnehmungspsychologie (J. J. Gibson) in Zusammenhang gebracht, um ein weiterführendes Bezugssystem zur Erklärung der Koordination komplexer Sportbewegungen (räumliche Orientierung, Gleichgewichtsregulation, Beobachtungen und Antizipationen unter Zeitdruck etc.) zu entwickeln. Eine solche theorieseitige Integration von Repräsentationsansätzen und ökologischer Wahrnehmungspsychologie wurde zwar bereits mehrfach gefordert (z. B. Hossner et al. 2013), jedoch bisher kaum umgesetzt.Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Beitrag reduziert werden. Mit der dazu vorgeschlagenen umfassenden Berücksichtigung der handlungs- und bewegungsbezogenen Umgebungs- und Situationswahrnehmung wird ein Schwerpunkt auf ökologische, bewegungsinduzierte Informationsanteile gelegt, die erst während der eigenen Bewegung an der Schnittstelle zwischen agierendem Bewegungssystem und der Umgebung erzeugt werden und regulationsseitig zur Verfügung stehen. Diese Informationsanteile werden auf einer höheren, perzeptuomotorischen Ebene verfügbar, da ausgedehnte längs- und querspektrale Integrationen von Reizen in größere Wahrnehmungseinheiten (z. B. optische Fließmuster) dafür die Grundlage bilden. Im sportlichen Handlungszusammenhang kommt solchen Informationsanteilen eine ganz zentrale Bedeutung zu: Mit der Kenntnis zu Genese und Funktion bewegungsinduzierter perzeptuomotorischer Informationsanteile stehen zukünftig neue, effizientere Trainingsformen in verschiedenen Bezugsfeldern sportlichen Trainings (Technik-, Taktik-, Fähigkeitstraining) in Aussicht.
KW - Adaption - Antizipation - Bewegungskoordination - Interne Modelle - Motorisches Lernen - Ökologische Wahrnehmungspsychologie - Optisches Fließen - Perzeptuomotorische Ebene - Perzeptuomotorisches Framing - Prädiktion
KW - Adaptation - Anticipation - Movement coordination - Internal models - Motor learning - Ecological psychology of perception - Optical flow - Perceptuomotor level - Perceptuomotor framing - Prediction
U2 - 10.1007/978-3-662-53386-4_60-1
DO - 10.1007/978-3-662-53386-4_60-1
M3 - Beitrag in Buch/Sammelwerk
SN - 978-3-662-53409-0
VL - 1
SP - 257
EP - 308
BT - Bewegung, Training, Leistung und Gesundheit: Handbuch Sport und Sportwissenschaft
CY - Berlin, Heidelberg
ER -