Livelihood strategies and welfare among rural households in South-East Asia

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Autorschaft

  • Truong Lam Do
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Details

OriginalspracheEnglisch
QualifikationDoctor rerum politicarum
Gradverleihende Hochschule
Betreut von
  • Ulrike Grote, Betreuer*in
Datum der Verleihung des Grades18 Juli 2018
ErscheinungsortHannover
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Abstract

Obwohl die Länder in Südostasien, wie Vietnam, Kambodscha und Laos in den vergangen Jahren erhebliches Wirtschaftswachstum erfahren haben, sind Armut und Hunger weiterhin große Probleme in diesen Ländern. Zusätzlich resultiert das hohe Wirtschaftswachstum in steigende Einkommensungleichheit, da das Einkommen der höher verdienenden Gruppen relativ stärker wächst als das der niedrig verdienenden Einkommensgruppen. Diese Probleme treten insbesondere in den ländlichen Gegenden auf, wo die Haushalte einer Bandbreite an einkommensgenerierenden Aktivitäten nachgehen, wie beispielsweise Ackerbau, Viehzucht, Aktivitäten außerhalb der Landwirtschaft und Nutzung von natürlichen Ressourcen. Die vorliegende Dissertation, bestehend aus sechs Essays, zeigt, wie Strategien für den Lebensunterhalt der Haushalte in Vietnam, Kambodscha und Laos ihre Wohlfahrt in Form von Einkommen und Ernährungssicherung beeinflussen und wie die Haushalte diese Strategien erfolgreich verändern, um sich an die sich stetig verändernden Umweltbedingungen und sozioökonomischen Bedingungen anzupassen. Kapitel zwei evaluiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verminderung ländlicher Armut und untersucht die Einflussfaktoren von Nutztierhaltung mittels Paneldaten aus Vietnam. Die Ergebnisse zeigen, dass tierische Produktion der Armut entgegenwirkt und dass Nutztierhaltung durch die Anzahl an Schocks, die der Haushalt in den vorhergegangenen drei Jahren erfahren hat, sowie durch Zugang zu Krediten, Größe des verfügbaren Ackerlands, Bildung des Haushaltsvorstands, das Bewässerungssystem und dem Zugang zu Elektrizität beeinflusst werden. Wir empfehlen, ländliche Haushalte dabei zu unterstützen, besser mit Schocks umzugehen. Dies trägt dazu bei, die tierische Produktion weiterzuentwickeln und ländliche Armut zu vermindern. Kapitel drei untersucht die Faktoren, die tierische Produktion beeinflussen mittels eines „Two-Part Fixed Effects“ Models und analysiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verringerung von Einkommensungleichheit mittels der Gini-Dekompositions-Methode. Die Untersuchung basiert auf Paneldaten, die durch vier Haushaltsumfragen in den Jahren 2009, 2008, 2010 und 2013 in ländlichen Regionen in drei Provinzen Vietnams durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass (i) tierische Produktion positives aber auch negatives Einkommen generieren kann; (ii) dass positives Einkommen durch tierische Produktion ungefähr 11% des jährlichen Gesamteinkommens der Haushalte ausmacht, allerdings nur 7% beträgt, wenn auch das negative Einkommen aus tierischer Produktion berücksichtigt wird; (iii) dass positives Einkommen aus tierischer Produktion die Ungleichheit in ländlichen Einkommen um circa 3.3% reduziert, allerdings nur um 1%, wenn negatives Einkommen ebenfalls einberechnet wird. Wir empfehlen, den Zugang zu Krediten zu erhöhen, die Bildung im ländlichen Raum zu fördern und die Straßen-Infrastruktur auszubauen sowie die ländlichen Haushalte zu unterstützen, besser mit demographischen Schocks umzugehen, um auf diese Weise tierische Produktion zu fördern und dabei Einkommensungleichheit in ländlichen Regionen zu verringern. Gleichzeitig sollte die Entwicklung von großer tierischer Produktion priorisiert werden. In Entwicklungsländern hat Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft die Ernährungssicherung ländlicher Haushalte zunehmend verbessert. Im vierten Kapitel legen wir (1) die Faktoren fest, die die Teilnahme an nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigungen und nicht-landwirtschaftlichem Einkommen ländlicher Haushalte erklären, indem wir ein ökonometrisches Zwei-Komponenten-Zufallseffektmodell verwenden und (2) die Auswirkungen der nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigung auf Indikatoren für die Ernährungssicherung in ländlichen Haushalten untersuchen, indem der Propensity-Score mit dem Differenz-in-Differenzen-Ansatz kombiniert wird. Wir verwenden einen Panel-Datensatz von 561 Haushalten in 30 Dörfern der Provinz Stung Treng in Kambodscha, die 2013 und 2014 gesammelt wurden. Wir teilen unsere Stichprobe in zwei Gruppen ein: Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung und Haushalte ohne nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass (1) die nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung im Durchschnitt etwa 32% zum gesamten jährlichen Haushaltseinkommen für die gesamte Stichprobe beiträgt und zu 57% für die Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung; (2) die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und das Einkommen außerhalb der Landwirtschaft werden erheblich durch das Bildungsniveau der Haushaltsvorstände, die Anzahl der Motorräder und Mobiltelefone, die Straßenverhältnisse in den Dörfern, die Größe der landwirtschaftlichen Flächen, die Anzahl der Einkommensschocks und die Entfernung vom Wohnort zum nächsten Markt beeinflusst; (3) es besteht kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zwischen Haushalten mit und ohne nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung, aber erstere verbesserten den Zugang, die Verwertung und die Sicherung von Nahrungsmitteln. Wir schlagen vor, dass die Förderung der ländlichen Bildung, die Unterstützung landwirtschaftlicher Flächen, die Verbesserung der Straßenbedingungen und die Stärkung der ländlichen Haushalte zur Bewältigung von Einkommensschocks durch die Förderung ihres Zugangs zu Krediten zur Entwicklung der nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigung beitragen und somit die Ernährungssicherung der ländlichen Haushalte verbessern würde. Das Verständnis von Strategien für den Lebensunterhalt im ländlichen Raum und die Abhängigkeit von Umweltressourcen kann dazu beitragen, Existenzbelastungen, die durch Umweltzerstörung verursacht werden, zu reduzieren und zu verhindern. Im fünften Kapitel werden die Strategien zur Existenzsicherung von landwirtschaftlichen Haushalten im ländlichen Kambodscha beschrieben und ihre Determinanten mit dem Fokus auf der Abhängigkeit von Umweltfaktoren untersucht. Die Daten stammen aus einer Erhebung von 580 Haushalten in 30 Dörfern der Provinz Stung Treng in Kambodscha, die 2013 durchgeführt wurde. Eine aktivitätsbasierte zweistufige Clusteranalyse wird durchgeführt, um verschiedene Existenzcluster zu identifizieren. Zudem werden Regressionsmodelle durchgeführt, um die Hauptfaktoren zu bestimmen, welche die Wahl der Existenzstrategien und die Extraktion von Umweltressourcen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, wie die Höhe der Ressourcenausstattung die Existenzsicherungsstrategien ländlicher Haushalte beeinflusst. Umweltressourcen tragen einen erheblichen Teil des Haushaltseinkommens (27%) bei und dienen als Mittel zur Verringerung der Einkommensungleichheit (7%) bei den Haushalten. Das absolute Umwelteinkommen korreliert positiv mit dem Gesamteinkommen, aber das relative Umwelteinkommen sinkt mit einem Anstieg des Gesamteinkommens. So scheint es, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen nicht für Umweltzerstörung verantwortlich gemacht werden sollten, weil sie keine Aktivitäten mit hoher Rendite tätigen können. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Förderung von nicht-landwirtschaftlichen Arbeitsplätzen, Bildung und sozialen Netzwerken den Abbau von Umweltressourcen verringert. Kapitel sechs zeigt die Verbindung zwischen der landwirtschaftlichen Produktion und der Entnahme von Rohstoffen aus den Wäldern. Beide Aktivitäten sind in vielen ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern nach wie vor die wichtigsten Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. In diesem Kapitel wenden wir die stochastische Frontieranalyse an, um die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion zu bewerten. Um die Wechselbeziehung zwischen der landwirtschaftlichen Produktionseffizienz und der natürlichen Holzgewinnung zu schätzen, verwenden wir ein Simultan-Gleichungsmodell. Wir basieren unsere Analyse auf einen zweijährigen Panel-Datensatz von 430 ländlichen Haushalten in der Provinz Stung Treng in Kambodscha. Wir finden, dass die Entnahme von Rohstoffen aus den Wäldern bei steigender landwirtschaftlicher Produktionseffizienz abnimmt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbesserung der Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion durch die Förderung der ländlichen Bildung und die Privatisierung von Agrarflächen als integraler Bestandteil der Politikmaßnahmen zur Erhaltung natürlicher Wälder betrachtet werden sollte. Der Abbau natürlicher Ressourcen bedroht die nachhaltige Entwicklung in vielen Entwicklungsländern. Um hier ein Lösung anbieten zu können, müssen die Faktoren verstanden werden, die sich auf den Abbau und die Abhängigkeit von Ressourcen sowie auf den ländlichen Wohlstand auswirken. In Kapitel 7 wird untersucht, welche Faktoren die Reduzierung und die Abhängigkeit von Wald- und Wasserressourcen bestimmen und wie sich diese auf das Wohlergehen ländlicher Haushalte in Laos auswirken. Wir bearbeiten diese Forschungsfragen mit einem ökonometrischen Modell, das die Extraktion und ihre Implikationen gleichzeitig modelliert. Wir verwenden die Daten von 430 ländlichen Haushalten aus einer 2013 durchgeführten Umfrage in 38 Dörfern der Provinz Savannakhet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Gewinnung von Wald- und Wasserressourcen eine Strategie der ländlichen Haushalte zur Bewältigung von Schocks darstellt, aber zur Verringerung der Haushaltseinkommensungleichheit beiträgt. Die Entnahme von Ressourcen führt zu höherem Haushaltseinkommen, Konsum und Ernährungssicherung für die Haushalte. Für nicht-extrahierende Haushalte würde die Teilnahme an der Extraktion von Ressourcen zwar die Ernährungssicherung erhöhen, aber ihr Einkommen und ihren Konsum verringern. Wir schließen daraus, dass die Förderung der ländlichen Bildung und außerbetrieblichen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Erhöhung der Investitionen in physische Infrastrukturen die Extraktion und die Abhängigkeit von den Ressourcen der extrahierenden Haushalte reduzieren kann. Außerdem könnte so verhindert werden, dass bisher nicht-extrahierende Haushalte gezwungen werden, mit der Entnahme von Wald- und Wasserressourcen zu beginnen.

Zitieren

Livelihood strategies and welfare among rural households in South-East Asia. / Lam Do, Truong.
Hannover, 2018. 77 S.

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Lam Do, T 2018, 'Livelihood strategies and welfare among rural households in South-East Asia', Doctor rerum politicarum, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Hannover. https://doi.org/10.15488/3576
Lam Do, T. (2018). Livelihood strategies and welfare among rural households in South-East Asia. [Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]. https://doi.org/10.15488/3576
Lam Do T. Livelihood strategies and welfare among rural households in South-East Asia. Hannover, 2018. 77 S. doi: 10.15488/3576
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abstract = "Obwohl die L{\"a}nder in S{\"u}dostasien, wie Vietnam, Kambodscha und Laos in den vergangen Jahren erhebliches Wirtschaftswachstum erfahren haben, sind Armut und Hunger weiterhin gro{\ss}e Probleme in diesen L{\"a}ndern. Zus{\"a}tzlich resultiert das hohe Wirtschaftswachstum in steigende Einkommensungleichheit, da das Einkommen der h{\"o}her verdienenden Gruppen relativ st{\"a}rker w{\"a}chst als das der niedrig verdienenden Einkommensgruppen. Diese Probleme treten insbesondere in den l{\"a}ndlichen Gegenden auf, wo die Haushalte einer Bandbreite an einkommensgenerierenden Aktivit{\"a}ten nachgehen, wie beispielsweise Ackerbau, Viehzucht, Aktivit{\"a}ten au{\ss}erhalb der Landwirtschaft und Nutzung von nat{\"u}rlichen Ressourcen. Die vorliegende Dissertation, bestehend aus sechs Essays, zeigt, wie Strategien f{\"u}r den Lebensunterhalt der Haushalte in Vietnam, Kambodscha und Laos ihre Wohlfahrt in Form von Einkommen und Ern{\"a}hrungssicherung beeinflussen und wie die Haushalte diese Strategien erfolgreich ver{\"a}ndern, um sich an die sich stetig ver{\"a}ndernden Umweltbedingungen und sozio{\"o}konomischen Bedingungen anzupassen. Kapitel zwei evaluiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verminderung l{\"a}ndlicher Armut und untersucht die Einflussfaktoren von Nutztierhaltung mittels Paneldaten aus Vietnam. Die Ergebnisse zeigen, dass tierische Produktion der Armut entgegenwirkt und dass Nutztierhaltung durch die Anzahl an Schocks, die der Haushalt in den vorhergegangenen drei Jahren erfahren hat, sowie durch Zugang zu Krediten, Gr{\"o}{\ss}e des verf{\"u}gbaren Ackerlands, Bildung des Haushaltsvorstands, das Bew{\"a}sserungssystem und dem Zugang zu Elektrizit{\"a}t beeinflusst werden. Wir empfehlen, l{\"a}ndliche Haushalte dabei zu unterst{\"u}tzen, besser mit Schocks umzugehen. Dies tr{\"a}gt dazu bei, die tierische Produktion weiterzuentwickeln und l{\"a}ndliche Armut zu vermindern. Kapitel drei untersucht die Faktoren, die tierische Produktion beeinflussen mittels eines „Two-Part Fixed Effects“ Models und analysiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verringerung von Einkommensungleichheit mittels der Gini-Dekompositions-Methode. Die Untersuchung basiert auf Paneldaten, die durch vier Haushaltsumfragen in den Jahren 2009, 2008, 2010 und 2013 in l{\"a}ndlichen Regionen in drei Provinzen Vietnams durchgef{\"u}hrt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass (i) tierische Produktion positives aber auch negatives Einkommen generieren kann; (ii) dass positives Einkommen durch tierische Produktion ungef{\"a}hr 11% des j{\"a}hrlichen Gesamteinkommens der Haushalte ausmacht, allerdings nur 7% betr{\"a}gt, wenn auch das negative Einkommen aus tierischer Produktion ber{\"u}cksichtigt wird; (iii) dass positives Einkommen aus tierischer Produktion die Ungleichheit in l{\"a}ndlichen Einkommen um circa 3.3% reduziert, allerdings nur um 1%, wenn negatives Einkommen ebenfalls einberechnet wird. Wir empfehlen, den Zugang zu Krediten zu erh{\"o}hen, die Bildung im l{\"a}ndlichen Raum zu f{\"o}rdern und die Stra{\ss}en-Infrastruktur auszubauen sowie die l{\"a}ndlichen Haushalte zu unterst{\"u}tzen, besser mit demographischen Schocks umzugehen, um auf diese Weise tierische Produktion zu f{\"o}rdern und dabei Einkommensungleichheit in l{\"a}ndlichen Regionen zu verringern. 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Wir teilen unsere Stichprobe in zwei Gruppen ein: Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Besch{\"a}ftigung und Haushalte ohne nicht-landwirtschaftliche Besch{\"a}ftigung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass (1) die nicht-landwirtschaftliche Besch{\"a}ftigung im Durchschnitt etwa 32% zum gesamten j{\"a}hrlichen Haushaltseinkommen f{\"u}r die gesamte Stichprobe beitr{\"a}gt und zu 57% f{\"u}r die Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Besch{\"a}ftigung; (2) die Besch{\"a}ftigung au{\ss}erhalb der Landwirtschaft und das Einkommen au{\ss}erhalb der Landwirtschaft werden erheblich durch das Bildungsniveau der Haushaltsvorst{\"a}nde, die Anzahl der Motorr{\"a}der und Mobiltelefone, die Stra{\ss}enverh{\"a}ltnisse in den D{\"o}rfern, die Gr{\"o}{\ss}e der landwirtschaftlichen Fl{\"a}chen, die Anzahl der Einkommensschocks und die Entfernung vom Wohnort zum n{\"a}chsten Markt beeinflusst; (3) es besteht kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Verf{\"u}gbarkeit von Nahrungsmitteln zwischen Haushalten mit und ohne nicht-landwirtschaftlicher Besch{\"a}ftigung, aber erstere verbesserten den Zugang, die Verwertung und die Sicherung von Nahrungsmitteln. Wir schlagen vor, dass die F{\"o}rderung der l{\"a}ndlichen Bildung, die Unterst{\"u}tzung landwirtschaftlicher Fl{\"a}chen, die Verbesserung der Stra{\ss}enbedingungen und die St{\"a}rkung der l{\"a}ndlichen Haushalte zur Bew{\"a}ltigung von Einkommensschocks durch die F{\"o}rderung ihres Zugangs zu Krediten zur Entwicklung der nichtlandwirtschaftlichen Besch{\"a}ftigung beitragen und somit die Ern{\"a}hrungssicherung der l{\"a}ndlichen Haushalte verbessern w{\"u}rde. Das Verst{\"a}ndnis von Strategien f{\"u}r den Lebensunterhalt im l{\"a}ndlichen Raum und die Abh{\"a}ngigkeit von Umweltressourcen kann dazu beitragen, Existenzbelastungen, die durch Umweltzerst{\"o}rung verursacht werden, zu reduzieren und zu verhindern. Im f{\"u}nften Kapitel werden die Strategien zur Existenzsicherung von landwirtschaftlichen Haushalten im l{\"a}ndlichen Kambodscha beschrieben und ihre Determinanten mit dem Fokus auf der Abh{\"a}ngigkeit von Umweltfaktoren untersucht. 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Wir basieren unsere Analyse auf einen zweij{\"a}hrigen Panel-Datensatz von 430 l{\"a}ndlichen Haushalten in der Provinz Stung Treng in Kambodscha. Wir finden, dass die Entnahme von Rohstoffen aus den W{\"a}ldern bei steigender landwirtschaftlicher Produktionseffizienz abnimmt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbesserung der Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion durch die F{\"o}rderung der l{\"a}ndlichen Bildung und die Privatisierung von Agrarfl{\"a}chen als integraler Bestandteil der Politikma{\ss}nahmen zur Erhaltung nat{\"u}rlicher W{\"a}lder betrachtet werden sollte. Der Abbau nat{\"u}rlicher Ressourcen bedroht die nachhaltige Entwicklung in vielen Entwicklungsl{\"a}ndern. Um hier ein L{\"o}sung anbieten zu k{\"o}nnen, m{\"u}ssen die Faktoren verstanden werden, die sich auf den Abbau und die Abh{\"a}ngigkeit von Ressourcen sowie auf den l{\"a}ndlichen Wohlstand auswirken. In Kapitel 7 wird untersucht, welche Faktoren die Reduzierung und die Abh{\"a}ngigkeit von Wald- und Wasserressourcen bestimmen und wie sich diese auf das Wohlergehen l{\"a}ndlicher Haushalte in Laos auswirken. Wir bearbeiten diese Forschungsfragen mit einem {\"o}konometrischen Modell, das die Extraktion und ihre Implikationen gleichzeitig modelliert. Wir verwenden die Daten von 430 l{\"a}ndlichen Haushalten aus einer 2013 durchgef{\"u}hrten Umfrage in 38 D{\"o}rfern der Provinz Savannakhet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Gewinnung von Wald- und Wasserressourcen eine Strategie der l{\"a}ndlichen Haushalte zur Bew{\"a}ltigung von Schocks darstellt, aber zur Verringerung der Haushaltseinkommensungleichheit beitr{\"a}gt. Die Entnahme von Ressourcen f{\"u}hrt zu h{\"o}herem Haushaltseinkommen, Konsum und Ern{\"a}hrungssicherung f{\"u}r die Haushalte. F{\"u}r nicht-extrahierende Haushalte w{\"u}rde die Teilnahme an der Extraktion von Ressourcen zwar die Ern{\"a}hrungssicherung erh{\"o}hen, aber ihr Einkommen und ihren Konsum verringern. Wir schlie{\ss}en daraus, dass die F{\"o}rderung der l{\"a}ndlichen Bildung und au{\ss}erbetrieblichen Besch{\"a}ftigungsm{\"o}glichkeiten und die Erh{\"o}hung der Investitionen in physische Infrastrukturen die Extraktion und die Abh{\"a}ngigkeit von den Ressourcen der extrahierenden Haushalte reduzieren kann. Au{\ss}erdem k{\"o}nnte so verhindert werden, dass bisher nicht-extrahierende Haushalte gezwungen werden, mit der Entnahme von Wald- und Wasserressourcen zu beginnen. ",
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T1 - Livelihood strategies and welfare among rural households in South-East Asia

AU - Lam Do, Truong

N1 - Doctoral thesis

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Obwohl die Länder in Südostasien, wie Vietnam, Kambodscha und Laos in den vergangen Jahren erhebliches Wirtschaftswachstum erfahren haben, sind Armut und Hunger weiterhin große Probleme in diesen Ländern. Zusätzlich resultiert das hohe Wirtschaftswachstum in steigende Einkommensungleichheit, da das Einkommen der höher verdienenden Gruppen relativ stärker wächst als das der niedrig verdienenden Einkommensgruppen. Diese Probleme treten insbesondere in den ländlichen Gegenden auf, wo die Haushalte einer Bandbreite an einkommensgenerierenden Aktivitäten nachgehen, wie beispielsweise Ackerbau, Viehzucht, Aktivitäten außerhalb der Landwirtschaft und Nutzung von natürlichen Ressourcen. Die vorliegende Dissertation, bestehend aus sechs Essays, zeigt, wie Strategien für den Lebensunterhalt der Haushalte in Vietnam, Kambodscha und Laos ihre Wohlfahrt in Form von Einkommen und Ernährungssicherung beeinflussen und wie die Haushalte diese Strategien erfolgreich verändern, um sich an die sich stetig verändernden Umweltbedingungen und sozioökonomischen Bedingungen anzupassen. Kapitel zwei evaluiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verminderung ländlicher Armut und untersucht die Einflussfaktoren von Nutztierhaltung mittels Paneldaten aus Vietnam. Die Ergebnisse zeigen, dass tierische Produktion der Armut entgegenwirkt und dass Nutztierhaltung durch die Anzahl an Schocks, die der Haushalt in den vorhergegangenen drei Jahren erfahren hat, sowie durch Zugang zu Krediten, Größe des verfügbaren Ackerlands, Bildung des Haushaltsvorstands, das Bewässerungssystem und dem Zugang zu Elektrizität beeinflusst werden. Wir empfehlen, ländliche Haushalte dabei zu unterstützen, besser mit Schocks umzugehen. Dies trägt dazu bei, die tierische Produktion weiterzuentwickeln und ländliche Armut zu vermindern. Kapitel drei untersucht die Faktoren, die tierische Produktion beeinflussen mittels eines „Two-Part Fixed Effects“ Models und analysiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verringerung von Einkommensungleichheit mittels der Gini-Dekompositions-Methode. Die Untersuchung basiert auf Paneldaten, die durch vier Haushaltsumfragen in den Jahren 2009, 2008, 2010 und 2013 in ländlichen Regionen in drei Provinzen Vietnams durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass (i) tierische Produktion positives aber auch negatives Einkommen generieren kann; (ii) dass positives Einkommen durch tierische Produktion ungefähr 11% des jährlichen Gesamteinkommens der Haushalte ausmacht, allerdings nur 7% beträgt, wenn auch das negative Einkommen aus tierischer Produktion berücksichtigt wird; (iii) dass positives Einkommen aus tierischer Produktion die Ungleichheit in ländlichen Einkommen um circa 3.3% reduziert, allerdings nur um 1%, wenn negatives Einkommen ebenfalls einberechnet wird. Wir empfehlen, den Zugang zu Krediten zu erhöhen, die Bildung im ländlichen Raum zu fördern und die Straßen-Infrastruktur auszubauen sowie die ländlichen Haushalte zu unterstützen, besser mit demographischen Schocks umzugehen, um auf diese Weise tierische Produktion zu fördern und dabei Einkommensungleichheit in ländlichen Regionen zu verringern. Gleichzeitig sollte die Entwicklung von großer tierischer Produktion priorisiert werden. In Entwicklungsländern hat Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft die Ernährungssicherung ländlicher Haushalte zunehmend verbessert. Im vierten Kapitel legen wir (1) die Faktoren fest, die die Teilnahme an nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigungen und nicht-landwirtschaftlichem Einkommen ländlicher Haushalte erklären, indem wir ein ökonometrisches Zwei-Komponenten-Zufallseffektmodell verwenden und (2) die Auswirkungen der nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigung auf Indikatoren für die Ernährungssicherung in ländlichen Haushalten untersuchen, indem der Propensity-Score mit dem Differenz-in-Differenzen-Ansatz kombiniert wird. Wir verwenden einen Panel-Datensatz von 561 Haushalten in 30 Dörfern der Provinz Stung Treng in Kambodscha, die 2013 und 2014 gesammelt wurden. Wir teilen unsere Stichprobe in zwei Gruppen ein: Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung und Haushalte ohne nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass (1) die nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung im Durchschnitt etwa 32% zum gesamten jährlichen Haushaltseinkommen für die gesamte Stichprobe beiträgt und zu 57% für die Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung; (2) die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und das Einkommen außerhalb der Landwirtschaft werden erheblich durch das Bildungsniveau der Haushaltsvorstände, die Anzahl der Motorräder und Mobiltelefone, die Straßenverhältnisse in den Dörfern, die Größe der landwirtschaftlichen Flächen, die Anzahl der Einkommensschocks und die Entfernung vom Wohnort zum nächsten Markt beeinflusst; (3) es besteht kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zwischen Haushalten mit und ohne nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung, aber erstere verbesserten den Zugang, die Verwertung und die Sicherung von Nahrungsmitteln. Wir schlagen vor, dass die Förderung der ländlichen Bildung, die Unterstützung landwirtschaftlicher Flächen, die Verbesserung der Straßenbedingungen und die Stärkung der ländlichen Haushalte zur Bewältigung von Einkommensschocks durch die Förderung ihres Zugangs zu Krediten zur Entwicklung der nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigung beitragen und somit die Ernährungssicherung der ländlichen Haushalte verbessern würde. Das Verständnis von Strategien für den Lebensunterhalt im ländlichen Raum und die Abhängigkeit von Umweltressourcen kann dazu beitragen, Existenzbelastungen, die durch Umweltzerstörung verursacht werden, zu reduzieren und zu verhindern. Im fünften Kapitel werden die Strategien zur Existenzsicherung von landwirtschaftlichen Haushalten im ländlichen Kambodscha beschrieben und ihre Determinanten mit dem Fokus auf der Abhängigkeit von Umweltfaktoren untersucht. Die Daten stammen aus einer Erhebung von 580 Haushalten in 30 Dörfern der Provinz Stung Treng in Kambodscha, die 2013 durchgeführt wurde. Eine aktivitätsbasierte zweistufige Clusteranalyse wird durchgeführt, um verschiedene Existenzcluster zu identifizieren. Zudem werden Regressionsmodelle durchgeführt, um die Hauptfaktoren zu bestimmen, welche die Wahl der Existenzstrategien und die Extraktion von Umweltressourcen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, wie die Höhe der Ressourcenausstattung die Existenzsicherungsstrategien ländlicher Haushalte beeinflusst. Umweltressourcen tragen einen erheblichen Teil des Haushaltseinkommens (27%) bei und dienen als Mittel zur Verringerung der Einkommensungleichheit (7%) bei den Haushalten. Das absolute Umwelteinkommen korreliert positiv mit dem Gesamteinkommen, aber das relative Umwelteinkommen sinkt mit einem Anstieg des Gesamteinkommens. So scheint es, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen nicht für Umweltzerstörung verantwortlich gemacht werden sollten, weil sie keine Aktivitäten mit hoher Rendite tätigen können. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Förderung von nicht-landwirtschaftlichen Arbeitsplätzen, Bildung und sozialen Netzwerken den Abbau von Umweltressourcen verringert. Kapitel sechs zeigt die Verbindung zwischen der landwirtschaftlichen Produktion und der Entnahme von Rohstoffen aus den Wäldern. Beide Aktivitäten sind in vielen ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern nach wie vor die wichtigsten Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. In diesem Kapitel wenden wir die stochastische Frontieranalyse an, um die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion zu bewerten. Um die Wechselbeziehung zwischen der landwirtschaftlichen Produktionseffizienz und der natürlichen Holzgewinnung zu schätzen, verwenden wir ein Simultan-Gleichungsmodell. Wir basieren unsere Analyse auf einen zweijährigen Panel-Datensatz von 430 ländlichen Haushalten in der Provinz Stung Treng in Kambodscha. Wir finden, dass die Entnahme von Rohstoffen aus den Wäldern bei steigender landwirtschaftlicher Produktionseffizienz abnimmt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbesserung der Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion durch die Förderung der ländlichen Bildung und die Privatisierung von Agrarflächen als integraler Bestandteil der Politikmaßnahmen zur Erhaltung natürlicher Wälder betrachtet werden sollte. Der Abbau natürlicher Ressourcen bedroht die nachhaltige Entwicklung in vielen Entwicklungsländern. Um hier ein Lösung anbieten zu können, müssen die Faktoren verstanden werden, die sich auf den Abbau und die Abhängigkeit von Ressourcen sowie auf den ländlichen Wohlstand auswirken. 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Wir schließen daraus, dass die Förderung der ländlichen Bildung und außerbetrieblichen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Erhöhung der Investitionen in physische Infrastrukturen die Extraktion und die Abhängigkeit von den Ressourcen der extrahierenden Haushalte reduzieren kann. Außerdem könnte so verhindert werden, dass bisher nicht-extrahierende Haushalte gezwungen werden, mit der Entnahme von Wald- und Wasserressourcen zu beginnen.

AB - Obwohl die Länder in Südostasien, wie Vietnam, Kambodscha und Laos in den vergangen Jahren erhebliches Wirtschaftswachstum erfahren haben, sind Armut und Hunger weiterhin große Probleme in diesen Ländern. Zusätzlich resultiert das hohe Wirtschaftswachstum in steigende Einkommensungleichheit, da das Einkommen der höher verdienenden Gruppen relativ stärker wächst als das der niedrig verdienenden Einkommensgruppen. Diese Probleme treten insbesondere in den ländlichen Gegenden auf, wo die Haushalte einer Bandbreite an einkommensgenerierenden Aktivitäten nachgehen, wie beispielsweise Ackerbau, Viehzucht, Aktivitäten außerhalb der Landwirtschaft und Nutzung von natürlichen Ressourcen. Die vorliegende Dissertation, bestehend aus sechs Essays, zeigt, wie Strategien für den Lebensunterhalt der Haushalte in Vietnam, Kambodscha und Laos ihre Wohlfahrt in Form von Einkommen und Ernährungssicherung beeinflussen und wie die Haushalte diese Strategien erfolgreich verändern, um sich an die sich stetig verändernden Umweltbedingungen und sozioökonomischen Bedingungen anzupassen. Kapitel zwei evaluiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verminderung ländlicher Armut und untersucht die Einflussfaktoren von Nutztierhaltung mittels Paneldaten aus Vietnam. Die Ergebnisse zeigen, dass tierische Produktion der Armut entgegenwirkt und dass Nutztierhaltung durch die Anzahl an Schocks, die der Haushalt in den vorhergegangenen drei Jahren erfahren hat, sowie durch Zugang zu Krediten, Größe des verfügbaren Ackerlands, Bildung des Haushaltsvorstands, das Bewässerungssystem und dem Zugang zu Elektrizität beeinflusst werden. Wir empfehlen, ländliche Haushalte dabei zu unterstützen, besser mit Schocks umzugehen. Dies trägt dazu bei, die tierische Produktion weiterzuentwickeln und ländliche Armut zu vermindern. Kapitel drei untersucht die Faktoren, die tierische Produktion beeinflussen mittels eines „Two-Part Fixed Effects“ Models und analysiert den Beitrag tierischer Produktion zur Verringerung von Einkommensungleichheit mittels der Gini-Dekompositions-Methode. Die Untersuchung basiert auf Paneldaten, die durch vier Haushaltsumfragen in den Jahren 2009, 2008, 2010 und 2013 in ländlichen Regionen in drei Provinzen Vietnams durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass (i) tierische Produktion positives aber auch negatives Einkommen generieren kann; (ii) dass positives Einkommen durch tierische Produktion ungefähr 11% des jährlichen Gesamteinkommens der Haushalte ausmacht, allerdings nur 7% beträgt, wenn auch das negative Einkommen aus tierischer Produktion berücksichtigt wird; (iii) dass positives Einkommen aus tierischer Produktion die Ungleichheit in ländlichen Einkommen um circa 3.3% reduziert, allerdings nur um 1%, wenn negatives Einkommen ebenfalls einberechnet wird. Wir empfehlen, den Zugang zu Krediten zu erhöhen, die Bildung im ländlichen Raum zu fördern und die Straßen-Infrastruktur auszubauen sowie die ländlichen Haushalte zu unterstützen, besser mit demographischen Schocks umzugehen, um auf diese Weise tierische Produktion zu fördern und dabei Einkommensungleichheit in ländlichen Regionen zu verringern. Gleichzeitig sollte die Entwicklung von großer tierischer Produktion priorisiert werden. In Entwicklungsländern hat Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft die Ernährungssicherung ländlicher Haushalte zunehmend verbessert. Im vierten Kapitel legen wir (1) die Faktoren fest, die die Teilnahme an nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigungen und nicht-landwirtschaftlichem Einkommen ländlicher Haushalte erklären, indem wir ein ökonometrisches Zwei-Komponenten-Zufallseffektmodell verwenden und (2) die Auswirkungen der nicht-landwirtschaftlichen Beschäftigung auf Indikatoren für die Ernährungssicherung in ländlichen Haushalten untersuchen, indem der Propensity-Score mit dem Differenz-in-Differenzen-Ansatz kombiniert wird. Wir verwenden einen Panel-Datensatz von 561 Haushalten in 30 Dörfern der Provinz Stung Treng in Kambodscha, die 2013 und 2014 gesammelt wurden. Wir teilen unsere Stichprobe in zwei Gruppen ein: Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung und Haushalte ohne nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass (1) die nicht-landwirtschaftliche Beschäftigung im Durchschnitt etwa 32% zum gesamten jährlichen Haushaltseinkommen für die gesamte Stichprobe beiträgt und zu 57% für die Haushalte mit nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung; (2) die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und das Einkommen außerhalb der Landwirtschaft werden erheblich durch das Bildungsniveau der Haushaltsvorstände, die Anzahl der Motorräder und Mobiltelefone, die Straßenverhältnisse in den Dörfern, die Größe der landwirtschaftlichen Flächen, die Anzahl der Einkommensschocks und die Entfernung vom Wohnort zum nächsten Markt beeinflusst; (3) es besteht kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zwischen Haushalten mit und ohne nicht-landwirtschaftlicher Beschäftigung, aber erstere verbesserten den Zugang, die Verwertung und die Sicherung von Nahrungsmitteln. Wir schlagen vor, dass die Förderung der ländlichen Bildung, die Unterstützung landwirtschaftlicher Flächen, die Verbesserung der Straßenbedingungen und die Stärkung der ländlichen Haushalte zur Bewältigung von Einkommensschocks durch die Förderung ihres Zugangs zu Krediten zur Entwicklung der nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigung beitragen und somit die Ernährungssicherung der ländlichen Haushalte verbessern würde. Das Verständnis von Strategien für den Lebensunterhalt im ländlichen Raum und die Abhängigkeit von Umweltressourcen kann dazu beitragen, Existenzbelastungen, die durch Umweltzerstörung verursacht werden, zu reduzieren und zu verhindern. Im fünften Kapitel werden die Strategien zur Existenzsicherung von landwirtschaftlichen Haushalten im ländlichen Kambodscha beschrieben und ihre Determinanten mit dem Fokus auf der Abhängigkeit von Umweltfaktoren untersucht. Die Daten stammen aus einer Erhebung von 580 Haushalten in 30 Dörfern der Provinz Stung Treng in Kambodscha, die 2013 durchgeführt wurde. Eine aktivitätsbasierte zweistufige Clusteranalyse wird durchgeführt, um verschiedene Existenzcluster zu identifizieren. Zudem werden Regressionsmodelle durchgeführt, um die Hauptfaktoren zu bestimmen, welche die Wahl der Existenzstrategien und die Extraktion von Umweltressourcen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, wie die Höhe der Ressourcenausstattung die Existenzsicherungsstrategien ländlicher Haushalte beeinflusst. Umweltressourcen tragen einen erheblichen Teil des Haushaltseinkommens (27%) bei und dienen als Mittel zur Verringerung der Einkommensungleichheit (7%) bei den Haushalten. Das absolute Umwelteinkommen korreliert positiv mit dem Gesamteinkommen, aber das relative Umwelteinkommen sinkt mit einem Anstieg des Gesamteinkommens. So scheint es, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen nicht für Umweltzerstörung verantwortlich gemacht werden sollten, weil sie keine Aktivitäten mit hoher Rendite tätigen können. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Förderung von nicht-landwirtschaftlichen Arbeitsplätzen, Bildung und sozialen Netzwerken den Abbau von Umweltressourcen verringert. Kapitel sechs zeigt die Verbindung zwischen der landwirtschaftlichen Produktion und der Entnahme von Rohstoffen aus den Wäldern. Beide Aktivitäten sind in vielen ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern nach wie vor die wichtigsten Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. In diesem Kapitel wenden wir die stochastische Frontieranalyse an, um die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion zu bewerten. Um die Wechselbeziehung zwischen der landwirtschaftlichen Produktionseffizienz und der natürlichen Holzgewinnung zu schätzen, verwenden wir ein Simultan-Gleichungsmodell. Wir basieren unsere Analyse auf einen zweijährigen Panel-Datensatz von 430 ländlichen Haushalten in der Provinz Stung Treng in Kambodscha. Wir finden, dass die Entnahme von Rohstoffen aus den Wäldern bei steigender landwirtschaftlicher Produktionseffizienz abnimmt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbesserung der Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion durch die Förderung der ländlichen Bildung und die Privatisierung von Agrarflächen als integraler Bestandteil der Politikmaßnahmen zur Erhaltung natürlicher Wälder betrachtet werden sollte. Der Abbau natürlicher Ressourcen bedroht die nachhaltige Entwicklung in vielen Entwicklungsländern. Um hier ein Lösung anbieten zu können, müssen die Faktoren verstanden werden, die sich auf den Abbau und die Abhängigkeit von Ressourcen sowie auf den ländlichen Wohlstand auswirken. In Kapitel 7 wird untersucht, welche Faktoren die Reduzierung und die Abhängigkeit von Wald- und Wasserressourcen bestimmen und wie sich diese auf das Wohlergehen ländlicher Haushalte in Laos auswirken. Wir bearbeiten diese Forschungsfragen mit einem ökonometrischen Modell, das die Extraktion und ihre Implikationen gleichzeitig modelliert. Wir verwenden die Daten von 430 ländlichen Haushalten aus einer 2013 durchgeführten Umfrage in 38 Dörfern der Provinz Savannakhet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Gewinnung von Wald- und Wasserressourcen eine Strategie der ländlichen Haushalte zur Bewältigung von Schocks darstellt, aber zur Verringerung der Haushaltseinkommensungleichheit beiträgt. Die Entnahme von Ressourcen führt zu höherem Haushaltseinkommen, Konsum und Ernährungssicherung für die Haushalte. Für nicht-extrahierende Haushalte würde die Teilnahme an der Extraktion von Ressourcen zwar die Ernährungssicherung erhöhen, aber ihr Einkommen und ihren Konsum verringern. Wir schließen daraus, dass die Förderung der ländlichen Bildung und außerbetrieblichen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Erhöhung der Investitionen in physische Infrastrukturen die Extraktion und die Abhängigkeit von den Ressourcen der extrahierenden Haushalte reduzieren kann. Außerdem könnte so verhindert werden, dass bisher nicht-extrahierende Haushalte gezwungen werden, mit der Entnahme von Wald- und Wasserressourcen zu beginnen.

U2 - 10.15488/3576

DO - 10.15488/3576

M3 - Doctoral thesis

CY - Hannover

ER -