Details
Originalsprache | Deutsch |
---|---|
Seiten (von - bis) | 261-290 |
Seitenumfang | 30 |
Fachzeitschrift | Suvremena lingvistika |
Jahrgang | 44 |
Ausgabenummer | 86 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2018 |
Abstract
Schlagwörter
- geschlechtergerechte Sprache, Personenbezeichnungen, bundesdeutsches Hochdeutsch, Wissenschaftssprache, Genderlinguistik, feministische Linguistik, Sprachgebrauch, Sprachwandel, gendergerechte Formulierungen, Genderstereotype, Epikoina, Gender
ASJC Scopus Sachgebiete
- Geisteswissenschaftliche Fächer (insg.)
- Sprache und Linguistik
- Sozialwissenschaften (insg.)
- Linguistik und Sprache
Zitieren
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in: Suvremena lingvistika, Jahrgang 44, Nr. 86, 2018, S. 261-290.
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Artikel › Forschung › Peer-Review
}
TY - JOUR
T1 - Geschlechtergerechte Personenbezeichnungen in deutscher Wissenschaftssprache.
T2 - Von frühen feministischen Vorschlägen für geschlechtergerechte Sprache zu deren Umsetzung in wissenschaftlichen Abstracts.
AU - Lange, Maria Barbara
AU - Ivanov, Inge Christine
AU - Tiemeyer, Tabea
PY - 2018
Y1 - 2018
N2 - Der Beitrag beleuchtet Personenbezeichnungen des Deutschen und deren Verwendung bei der geschlechtergerechten Formulierung von Texten. Untersucht werden hierzu die Abstracts von zwei Konferenzen mit deutscher, österreichischer und schweizerischer Beteiligung, die im September 2017 stattfanden. Bei einer der Konferenzen konnte ein explizites Interesse angeschlechtergerechter Sprache angenommen werden, bei der anderen nicht. In die Untersuchung wurden alle deutschsprachigen Abstracts, die der Bundesrepublik Deutschland zugeordnet werden konnten, mit einbezogen. Der Beitrag hat folgenden Aufbau: Nach einer Darstellung der wichtigsten Entwicklungen feministischer Sprachpolitik in Deutschland seit Ende der 1970er–Jahre werden Leitfäden zu geschlechtergerechter Sprachebeschrieben, die ab 1980 zunehmend als Produkte der vorangegangenen Sprachpolitik entstanden. Diese Leitfäden fungieren als Instrumente der Kommunikation für sprachpolitische Analysen und Forderungen. Danach werfen wir einen allgemeinen Blick auf die sprachlichen Mittel zur Personenbezeichnung im Deutschen, um einen Hintergrund für die Diskussionen zu liefern. Die konkreten Umsetzungsvorschläge geschlechtergerechter Personenbezeichnungen werden anschließend, insbesondere im Hinblick auf ihre Anwendbarkeitin Fachtexten, diskutiert. Anhand einiger zentraler Studien werden dann die Zusammenhänge von geschlechtergerechter Sprache und Kognition in Bezug auf das bearbeitete Thema dargestellt. Im abschließenden Analyseteil wird über die Diskussion der in den Konferenz–Abstracts vorgefundenen Personenbezeichnungen den zentralen Fragen nachgegangen, ob und auf welche Art und Weise, die Möglichkeiten geschlechtergerechter Personenbezeichnungen im Kontext der Wissenschaft angewendet werden. Nicht nur gewisse Veränderungen beim Gebrauch geschlechtergerechter Formulierungen in den letzten vierzig Jahren, sondern auch klare Unterschiede, je nach Motivationder SprachbenutzerInnen, können bei dieser Untersuchung aufgezeigt werden. Es kann anhand der analysierten Abstracts verdeutlicht werden, dass geschlechtergerechte Sprache dazu verwendet wird, Genderstereotype zu vermeiden und möglichst klare und nachvollziehbare Referenzenherzustellen. Die Untersuchung kommt dementsprechend zu dem Schluss, dass es entgegen der jahrzehntelangen Vorwürfe, geschlechtergerechte Sprache sei polemisch und unhandlich, gerade die angestrebte sprachliche Präzision der geschlechtergerechten Sprache ist, die zu deren besonderer Eignung für eine wissenschaftliche Textproduktion beiträgt.
AB - Der Beitrag beleuchtet Personenbezeichnungen des Deutschen und deren Verwendung bei der geschlechtergerechten Formulierung von Texten. Untersucht werden hierzu die Abstracts von zwei Konferenzen mit deutscher, österreichischer und schweizerischer Beteiligung, die im September 2017 stattfanden. Bei einer der Konferenzen konnte ein explizites Interesse angeschlechtergerechter Sprache angenommen werden, bei der anderen nicht. In die Untersuchung wurden alle deutschsprachigen Abstracts, die der Bundesrepublik Deutschland zugeordnet werden konnten, mit einbezogen. Der Beitrag hat folgenden Aufbau: Nach einer Darstellung der wichtigsten Entwicklungen feministischer Sprachpolitik in Deutschland seit Ende der 1970er–Jahre werden Leitfäden zu geschlechtergerechter Sprachebeschrieben, die ab 1980 zunehmend als Produkte der vorangegangenen Sprachpolitik entstanden. Diese Leitfäden fungieren als Instrumente der Kommunikation für sprachpolitische Analysen und Forderungen. Danach werfen wir einen allgemeinen Blick auf die sprachlichen Mittel zur Personenbezeichnung im Deutschen, um einen Hintergrund für die Diskussionen zu liefern. Die konkreten Umsetzungsvorschläge geschlechtergerechter Personenbezeichnungen werden anschließend, insbesondere im Hinblick auf ihre Anwendbarkeitin Fachtexten, diskutiert. Anhand einiger zentraler Studien werden dann die Zusammenhänge von geschlechtergerechter Sprache und Kognition in Bezug auf das bearbeitete Thema dargestellt. Im abschließenden Analyseteil wird über die Diskussion der in den Konferenz–Abstracts vorgefundenen Personenbezeichnungen den zentralen Fragen nachgegangen, ob und auf welche Art und Weise, die Möglichkeiten geschlechtergerechter Personenbezeichnungen im Kontext der Wissenschaft angewendet werden. Nicht nur gewisse Veränderungen beim Gebrauch geschlechtergerechter Formulierungen in den letzten vierzig Jahren, sondern auch klare Unterschiede, je nach Motivationder SprachbenutzerInnen, können bei dieser Untersuchung aufgezeigt werden. Es kann anhand der analysierten Abstracts verdeutlicht werden, dass geschlechtergerechte Sprache dazu verwendet wird, Genderstereotype zu vermeiden und möglichst klare und nachvollziehbare Referenzenherzustellen. Die Untersuchung kommt dementsprechend zu dem Schluss, dass es entgegen der jahrzehntelangen Vorwürfe, geschlechtergerechte Sprache sei polemisch und unhandlich, gerade die angestrebte sprachliche Präzision der geschlechtergerechten Sprache ist, die zu deren besonderer Eignung für eine wissenschaftliche Textproduktion beiträgt.
KW - geschlechtergerechte Sprache
KW - Personenbezeichnungen
KW - bundesdeutsches Hochdeutsch
KW - Wissenschaftssprache
KW - Genderlinguistik
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KW - Gender
KW - gender-fair language
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KW - person nouns
KW - gender in German
KW - sexus versus genus
KW - Fair language
KW - Personal nouns
KW - Feminist linguistics
KW - Gender
KW - Standard german
KW - Scientific language
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85059449515&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.22210/suvlin.2018.086.05
DO - 10.22210/suvlin.2018.086.05
M3 - Artikel
VL - 44
SP - 261
EP - 290
JO - Suvremena lingvistika
JF - Suvremena lingvistika
IS - 86
ER -