Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten: Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/Sammelwerk/KonferenzbandBeitrag in Buch/SammelwerkForschung

Autoren

  • Judith Muster
  • Stefanie Büchner
  • Thomas Hoebel
  • Tabea Koepp

Externe Organisationen

  • Universität Bielefeld
  • Universität Potsdam
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Details

OriginalspracheDeutsch
Titel des SammelwerksManagementmoden in der Verwaltung
UntertitelSinn und Unsinn
Herausgeber/-innenChristian Barthel
ErscheinungsortWiesbaden
Herausgeber (Verlag)Springer Gabler
Seiten285-305
Seitenumfang21
Auflage1.
ISBN (elektronisch)9783658265304
ISBN (Print)9783658265298
PublikationsstatusVeröffentlicht - 19 Nov. 2019

Abstract

In der Organisations- und Managementforschung ist Führung ein allgegenwärtiger Begriff. Die Literaturlage lässt dabei erkennen, welch großes Potenzial Führung zur Leistungssteigerung von Organisationen zugeschrieben wird. Angesichts dieser Relevanz erstaunt, wie wenig Führung als soziales Phänomen theoretisiert ist. Der vorliegende Beitrag schließt diese Lücke mit einer theoretisch integrierten Begriffsbestimmung von Führung. Führung wird als situativ erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten konzipiert, die sich in einer Sequenz von drei Ereignissen realisiert: Das Auslöseereignis ist eine soziale Situation, in der ein kritischer Moment entsteht, der Führung überhaupt notwendig macht (I). Darauf folgt ein kommunikativ erhobener Führungsanspruch, in dem Einflussmittel mobilisiert werden (II). Am Entstehen von Gefolgschaft (III) zeigt sich, ob Führung stattgefunden hat. Das vorgeschlagene Führungsverständnis nimmt einen dezidiert organisationssoziologischen Blickwinkel ein, indem es den Unterschied zwischen Führung und Hierarchie hervorhebt und für die Theoretisierung fruchtbar macht. Auf diese Weise erschließt sich ein problemsensibles, umfassendes, flexibles und zugleich trennscharfes Führungsverständnis. Dieser Blickwinkel berücksichtigt, dass Organisationen sich nicht immer an ihre eigenen Regeln halten, also z. B. Hierarchien nicht unumstößlich festlegen, wer in Führung geht. Er ermöglicht außerdem, interaktionale Dynamiken mitzubeobachten, die sich einer planvollen Steuerung entziehen. So wird erklärbar, dass nicht nur von oben nach unten geführt werden kann, sondern ebenfalls unter Gleichen oder von unten nach oben. Führung wird als das Ergebnis eines sozialen Prozesses zwischen allen Beteiligten konzipiert.

Zitieren

Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten: Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven. / Muster, Judith; Büchner, Stefanie; Hoebel, Thomas et al.
Managementmoden in der Verwaltung: Sinn und Unsinn. Hrsg. / Christian Barthel. 1. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler, 2019. S. 285-305.

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/Sammelwerk/KonferenzbandBeitrag in Buch/SammelwerkForschung

Muster, J, Büchner, S, Hoebel, T & Koepp, T 2019, Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten: Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven. in C Barthel (Hrsg.), Managementmoden in der Verwaltung: Sinn und Unsinn. 1. Aufl., Springer Gabler, Wiesbaden, S. 285-305. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26530-4_13
Muster, J., Büchner, S., Hoebel, T., & Koepp, T. (2019). Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten: Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven. In C. Barthel (Hrsg.), Managementmoden in der Verwaltung: Sinn und Unsinn (1. Aufl., S. 285-305). Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26530-4_13
Muster J, Büchner S, Hoebel T, Koepp T. Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten: Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven. in Barthel C, Hrsg., Managementmoden in der Verwaltung: Sinn und Unsinn. 1. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler. 2019. S. 285-305 doi: 10.1007/978-3-658-26530-4_13
Muster, Judith ; Büchner, Stefanie ; Hoebel, Thomas et al. / Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten : Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven. Managementmoden in der Verwaltung: Sinn und Unsinn. Hrsg. / Christian Barthel. 1. Aufl. Wiesbaden : Springer Gabler, 2019. S. 285-305
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T1 - Führung als erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten

T2 - Grundzüge, Implikationen und Forschungsperspektiven

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AU - Koepp, Tabea

PY - 2019/11/19

Y1 - 2019/11/19

N2 - In der Organisations- und Managementforschung ist Führung ein allgegenwärtiger Begriff. Die Literaturlage lässt dabei erkennen, welch großes Potenzial Führung zur Leistungssteigerung von Organisationen zugeschrieben wird. Angesichts dieser Relevanz erstaunt, wie wenig Führung als soziales Phänomen theoretisiert ist. Der vorliegende Beitrag schließt diese Lücke mit einer theoretisch integrierten Begriffsbestimmung von Führung. Führung wird als situativ erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten konzipiert, die sich in einer Sequenz von drei Ereignissen realisiert: Das Auslöseereignis ist eine soziale Situation, in der ein kritischer Moment entsteht, der Führung überhaupt notwendig macht (I). Darauf folgt ein kommunikativ erhobener Führungsanspruch, in dem Einflussmittel mobilisiert werden (II). Am Entstehen von Gefolgschaft (III) zeigt sich, ob Führung stattgefunden hat. Das vorgeschlagene Führungsverständnis nimmt einen dezidiert organisationssoziologischen Blickwinkel ein, indem es den Unterschied zwischen Führung und Hierarchie hervorhebt und für die Theoretisierung fruchtbar macht. Auf diese Weise erschließt sich ein problemsensibles, umfassendes, flexibles und zugleich trennscharfes Führungsverständnis. Dieser Blickwinkel berücksichtigt, dass Organisationen sich nicht immer an ihre eigenen Regeln halten, also z. B. Hierarchien nicht unumstößlich festlegen, wer in Führung geht. Er ermöglicht außerdem, interaktionale Dynamiken mitzubeobachten, die sich einer planvollen Steuerung entziehen. So wird erklärbar, dass nicht nur von oben nach unten geführt werden kann, sondern ebenfalls unter Gleichen oder von unten nach oben. Führung wird als das Ergebnis eines sozialen Prozesses zwischen allen Beteiligten konzipiert.

AB - In der Organisations- und Managementforschung ist Führung ein allgegenwärtiger Begriff. Die Literaturlage lässt dabei erkennen, welch großes Potenzial Führung zur Leistungssteigerung von Organisationen zugeschrieben wird. Angesichts dieser Relevanz erstaunt, wie wenig Führung als soziales Phänomen theoretisiert ist. Der vorliegende Beitrag schließt diese Lücke mit einer theoretisch integrierten Begriffsbestimmung von Führung. Führung wird als situativ erfolgreiche Einflussnahme in kritischen Momenten konzipiert, die sich in einer Sequenz von drei Ereignissen realisiert: Das Auslöseereignis ist eine soziale Situation, in der ein kritischer Moment entsteht, der Führung überhaupt notwendig macht (I). Darauf folgt ein kommunikativ erhobener Führungsanspruch, in dem Einflussmittel mobilisiert werden (II). Am Entstehen von Gefolgschaft (III) zeigt sich, ob Führung stattgefunden hat. Das vorgeschlagene Führungsverständnis nimmt einen dezidiert organisationssoziologischen Blickwinkel ein, indem es den Unterschied zwischen Führung und Hierarchie hervorhebt und für die Theoretisierung fruchtbar macht. Auf diese Weise erschließt sich ein problemsensibles, umfassendes, flexibles und zugleich trennscharfes Führungsverständnis. Dieser Blickwinkel berücksichtigt, dass Organisationen sich nicht immer an ihre eigenen Regeln halten, also z. B. Hierarchien nicht unumstößlich festlegen, wer in Führung geht. Er ermöglicht außerdem, interaktionale Dynamiken mitzubeobachten, die sich einer planvollen Steuerung entziehen. So wird erklärbar, dass nicht nur von oben nach unten geführt werden kann, sondern ebenfalls unter Gleichen oder von unten nach oben. Führung wird als das Ergebnis eines sozialen Prozesses zwischen allen Beteiligten konzipiert.

U2 - 10.1007/978-3-658-26530-4_13

DO - 10.1007/978-3-658-26530-4_13

M3 - Beitrag in Buch/Sammelwerk

SN - 9783658265298

SP - 285

EP - 305

BT - Managementmoden in der Verwaltung

A2 - Barthel, Christian

PB - Springer Gabler

CY - Wiesbaden

ER -