Erschließung, Charakterisierung und dynamische Kultivierung einer autologen humanen Zellquelle zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gefäßprothese

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Autoren

  • Xenia Sabina Maria Kraus

Organisationseinheiten

Forschungs-netzwerk anzeigen

Details

OriginalspracheDeutsch
QualifikationDoctor rerum naturalium
Gradverleihende Hochschule
Betreut von
Datum der Verleihung des Grades30 Nov. 2022
ErscheinungsortHannover
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Abstract

Das Ziel dieser Arbeit war die Etablierung eines Kultivierungskonzepts zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gefäßprothese. Dazu wurde zunächst eine passende patienteneigene (autologe) Endothelzellquelle gesucht, die den klinischen Anforderungen einer endothelialisierten Gefäßprothese entsprachen. Dazu zählt, dass die verwendeten Endothelzellen einer leicht zugänglichen Quelle entstammen und immunologisch neutral eingesetzt werden können. Im Rahmen dieser Arbeit wurde gezeigt, dass endotheliale koloniebildende Zellen (ECFCs) aus dem peripheren Blut in hoher Anzahl in unbeschichteten Zellkulturgefäßen ohne den Zusatz von artifiziellen Matrixproteinen isoliert und vermehrt werden konnten. Durch die Vermeidung fremdartiger (allogener) Oberflächenbeschichtungen wurden Richtlinien für Arzneimittel neuartiger Therapien (ATMP) berücksichtigt, die für die zukünftige medizinische Zulassung der bioartifiziellen Gefäßprothese relevant sind. Neben der immunologischen Neutralität der Zellen sollten die angesiedelten Endothelzellen auch ihre funktionellen und adhäsiven Eigenschaften unter in vivo Strömungsbedingungen beibehalten. Daher wurde die Auswirkung verschiedener Scherstressprofile sowie der Einfluss eines physiologischen Pulses auf die Funktion sowie Mechanosensitivität der isolierten ECFCs im Vergleich zu klassischen endothelialen Modellzellen aus der Literatur, den humanen Nabelschnurvenenendothelzellen (HUVECs), untersucht. Ein pulsatiler arterieller Scherstress erwies sich dabei als erforderlich, um in ECFCs eine signifikante Veränderung der Zellmorphologie, Zellausrichtung und Zell-Zell-Verbindungen hervorzurufen. Zudem wurde analysiert, inwieweit eine Vorkonditionierung unter einem hohen Scherstress zur arteriellen Differenzierung der unreifen ECFCs führte. In diesem Zusammenhang wurde gezeigt, dass eine dynamische Kultivierung der ECFCs unter einem arteriellen Scherstress ein Genprofil induzierte, das mehr in Richtung eines arteriellen als eines venösen Phänotyp weist. Außerdem konnte festgestellt werden, dass die Vorkonditionierung von ECFCs unter Fluss eine Unterdrückung atherogener Marker sowie eine Hochregulierung antithrombotischer Gene selbst unter dem Einfluss eines inflammatorischen Zytokins induzierte. Weiterhin wurde untersucht, inwieweit die isolierten ECFCs die Fähigkeit besitzen, durch die Stimulation mit dem Wachstumsfaktor PDGF-BB in Gefäßmuskelzellähnliche Zellen zu transdifferenzieren. Dabei konnte eine signifikante Hochregulierung Gefäßmuskelzellähnlicher Marker mit zunehmender PDGF-BB-Konzentration im Medium in ECFCs nachgewiesen werden.

Zitieren

Erschließung, Charakterisierung und dynamische Kultivierung einer autologen humanen Zellquelle zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gefäßprothese. / Kraus, Xenia Sabina Maria.
Hannover, 2023. 157 S.

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Download
@phdthesis{c156e1e189ff4ae2aa49dd5e688e99e8,
title = "Erschlie{\ss}ung, Charakterisierung und dynamische Kultivierung einer autologen humanen Zellquelle zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gef{\"a}{\ss}prothese",
abstract = "Das Ziel dieser Arbeit war die Etablierung eines Kultivierungskonzepts zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gef{\"a}{\ss}prothese. Dazu wurde zun{\"a}chst eine passende patienteneigene (autologe) Endothelzellquelle gesucht, die den klinischen Anforderungen einer endothelialisierten Gef{\"a}{\ss}prothese entsprachen. Dazu z{\"a}hlt, dass die verwendeten Endothelzellen einer leicht zug{\"a}nglichen Quelle entstammen und immunologisch neutral eingesetzt werden k{\"o}nnen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde gezeigt, dass endotheliale koloniebildende Zellen (ECFCs) aus dem peripheren Blut in hoher Anzahl in unbeschichteten Zellkulturgef{\"a}{\ss}en ohne den Zusatz von artifiziellen Matrixproteinen isoliert und vermehrt werden konnten. Durch die Vermeidung fremdartiger (allogener) Oberfl{\"a}chenbeschichtungen wurden Richtlinien f{\"u}r Arzneimittel neuartiger Therapien (ATMP) ber{\"u}cksichtigt, die f{\"u}r die zuk{\"u}nftige medizinische Zulassung der bioartifiziellen Gef{\"a}{\ss}prothese relevant sind. Neben der immunologischen Neutralit{\"a}t der Zellen sollten die angesiedelten Endothelzellen auch ihre funktionellen und adh{\"a}siven Eigenschaften unter in vivo Str{\"o}mungsbedingungen beibehalten. Daher wurde die Auswirkung verschiedener Scherstressprofile sowie der Einfluss eines physiologischen Pulses auf die Funktion sowie Mechanosensitivit{\"a}t der isolierten ECFCs im Vergleich zu klassischen endothelialen Modellzellen aus der Literatur, den humanen Nabelschnurvenenendothelzellen (HUVECs), untersucht. Ein pulsatiler arterieller Scherstress erwies sich dabei als erforderlich, um in ECFCs eine signifikante Ver{\"a}nderung der Zellmorphologie, Zellausrichtung und Zell-Zell-Verbindungen hervorzurufen. Zudem wurde analysiert, inwieweit eine Vorkonditionierung unter einem hohen Scherstress zur arteriellen Differenzierung der unreifen ECFCs f{\"u}hrte. In diesem Zusammenhang wurde gezeigt, dass eine dynamische Kultivierung der ECFCs unter einem arteriellen Scherstress ein Genprofil induzierte, das mehr in Richtung eines arteriellen als eines ven{\"o}sen Ph{\"a}notyp weist. Au{\ss}erdem konnte festgestellt werden, dass die Vorkonditionierung von ECFCs unter Fluss eine Unterdr{\"u}ckung atherogener Marker sowie eine Hochregulierung antithrombotischer Gene selbst unter dem Einfluss eines inflammatorischen Zytokins induzierte. Weiterhin wurde untersucht, inwieweit die isolierten ECFCs die F{\"a}higkeit besitzen, durch die Stimulation mit dem Wachstumsfaktor PDGF-BB in Gef{\"a}{\ss}muskelzell{\"a}hnliche Zellen zu transdifferenzieren. Dabei konnte eine signifikante Hochregulierung Gef{\"a}{\ss}muskelzell{\"a}hnlicher Marker mit zunehmender PDGF-BB-Konzentration im Medium in ECFCs nachgewiesen werden.",
author = "Kraus, {Xenia Sabina Maria}",
note = "Dissertation",
year = "2023",
doi = "10.15488/13191",
language = "Deutsch",
school = "Gottfried Wilhelm Leibniz Universit{\"a}t Hannover",

}

Download

TY - BOOK

T1 - Erschließung, Charakterisierung und dynamische Kultivierung einer autologen humanen Zellquelle zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gefäßprothese

AU - Kraus, Xenia Sabina Maria

N1 - Dissertation

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - Das Ziel dieser Arbeit war die Etablierung eines Kultivierungskonzepts zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gefäßprothese. Dazu wurde zunächst eine passende patienteneigene (autologe) Endothelzellquelle gesucht, die den klinischen Anforderungen einer endothelialisierten Gefäßprothese entsprachen. Dazu zählt, dass die verwendeten Endothelzellen einer leicht zugänglichen Quelle entstammen und immunologisch neutral eingesetzt werden können. Im Rahmen dieser Arbeit wurde gezeigt, dass endotheliale koloniebildende Zellen (ECFCs) aus dem peripheren Blut in hoher Anzahl in unbeschichteten Zellkulturgefäßen ohne den Zusatz von artifiziellen Matrixproteinen isoliert und vermehrt werden konnten. Durch die Vermeidung fremdartiger (allogener) Oberflächenbeschichtungen wurden Richtlinien für Arzneimittel neuartiger Therapien (ATMP) berücksichtigt, die für die zukünftige medizinische Zulassung der bioartifiziellen Gefäßprothese relevant sind. Neben der immunologischen Neutralität der Zellen sollten die angesiedelten Endothelzellen auch ihre funktionellen und adhäsiven Eigenschaften unter in vivo Strömungsbedingungen beibehalten. Daher wurde die Auswirkung verschiedener Scherstressprofile sowie der Einfluss eines physiologischen Pulses auf die Funktion sowie Mechanosensitivität der isolierten ECFCs im Vergleich zu klassischen endothelialen Modellzellen aus der Literatur, den humanen Nabelschnurvenenendothelzellen (HUVECs), untersucht. Ein pulsatiler arterieller Scherstress erwies sich dabei als erforderlich, um in ECFCs eine signifikante Veränderung der Zellmorphologie, Zellausrichtung und Zell-Zell-Verbindungen hervorzurufen. Zudem wurde analysiert, inwieweit eine Vorkonditionierung unter einem hohen Scherstress zur arteriellen Differenzierung der unreifen ECFCs führte. In diesem Zusammenhang wurde gezeigt, dass eine dynamische Kultivierung der ECFCs unter einem arteriellen Scherstress ein Genprofil induzierte, das mehr in Richtung eines arteriellen als eines venösen Phänotyp weist. Außerdem konnte festgestellt werden, dass die Vorkonditionierung von ECFCs unter Fluss eine Unterdrückung atherogener Marker sowie eine Hochregulierung antithrombotischer Gene selbst unter dem Einfluss eines inflammatorischen Zytokins induzierte. Weiterhin wurde untersucht, inwieweit die isolierten ECFCs die Fähigkeit besitzen, durch die Stimulation mit dem Wachstumsfaktor PDGF-BB in Gefäßmuskelzellähnliche Zellen zu transdifferenzieren. Dabei konnte eine signifikante Hochregulierung Gefäßmuskelzellähnlicher Marker mit zunehmender PDGF-BB-Konzentration im Medium in ECFCs nachgewiesen werden.

AB - Das Ziel dieser Arbeit war die Etablierung eines Kultivierungskonzepts zur Endothelialisierung einer bioartifiziellen Gefäßprothese. Dazu wurde zunächst eine passende patienteneigene (autologe) Endothelzellquelle gesucht, die den klinischen Anforderungen einer endothelialisierten Gefäßprothese entsprachen. Dazu zählt, dass die verwendeten Endothelzellen einer leicht zugänglichen Quelle entstammen und immunologisch neutral eingesetzt werden können. Im Rahmen dieser Arbeit wurde gezeigt, dass endotheliale koloniebildende Zellen (ECFCs) aus dem peripheren Blut in hoher Anzahl in unbeschichteten Zellkulturgefäßen ohne den Zusatz von artifiziellen Matrixproteinen isoliert und vermehrt werden konnten. Durch die Vermeidung fremdartiger (allogener) Oberflächenbeschichtungen wurden Richtlinien für Arzneimittel neuartiger Therapien (ATMP) berücksichtigt, die für die zukünftige medizinische Zulassung der bioartifiziellen Gefäßprothese relevant sind. Neben der immunologischen Neutralität der Zellen sollten die angesiedelten Endothelzellen auch ihre funktionellen und adhäsiven Eigenschaften unter in vivo Strömungsbedingungen beibehalten. Daher wurde die Auswirkung verschiedener Scherstressprofile sowie der Einfluss eines physiologischen Pulses auf die Funktion sowie Mechanosensitivität der isolierten ECFCs im Vergleich zu klassischen endothelialen Modellzellen aus der Literatur, den humanen Nabelschnurvenenendothelzellen (HUVECs), untersucht. Ein pulsatiler arterieller Scherstress erwies sich dabei als erforderlich, um in ECFCs eine signifikante Veränderung der Zellmorphologie, Zellausrichtung und Zell-Zell-Verbindungen hervorzurufen. Zudem wurde analysiert, inwieweit eine Vorkonditionierung unter einem hohen Scherstress zur arteriellen Differenzierung der unreifen ECFCs führte. In diesem Zusammenhang wurde gezeigt, dass eine dynamische Kultivierung der ECFCs unter einem arteriellen Scherstress ein Genprofil induzierte, das mehr in Richtung eines arteriellen als eines venösen Phänotyp weist. Außerdem konnte festgestellt werden, dass die Vorkonditionierung von ECFCs unter Fluss eine Unterdrückung atherogener Marker sowie eine Hochregulierung antithrombotischer Gene selbst unter dem Einfluss eines inflammatorischen Zytokins induzierte. Weiterhin wurde untersucht, inwieweit die isolierten ECFCs die Fähigkeit besitzen, durch die Stimulation mit dem Wachstumsfaktor PDGF-BB in Gefäßmuskelzellähnliche Zellen zu transdifferenzieren. Dabei konnte eine signifikante Hochregulierung Gefäßmuskelzellähnlicher Marker mit zunehmender PDGF-BB-Konzentration im Medium in ECFCs nachgewiesen werden.

U2 - 10.15488/13191

DO - 10.15488/13191

M3 - Dissertation

CY - Hannover

ER -

Von denselben Autoren