Details
Originalsprache | Deutsch |
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Titel des Sammelwerks | Handbuch Gesundheitssoziologie |
Herausgeber/-innen | Monika Jungbauer-Gans, Peter Kriwy |
Erscheinungsort | Wiesbaden |
Seiten | 3-12 |
Seitenumfang | 10 |
ISBN (elektronisch) | 9783658063924 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 4 Dez. 2020 |
Publikationsreihe
Name | Living reference work |
---|---|
Herausgeber (Verlag) | Springer Fachmedien Wiesbaden |
Abstract
Zitieren
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Handbuch Gesundheitssoziologie. Hrsg. / Monika Jungbauer-Gans; Peter Kriwy. Wiesbaden, 2020. S. 3-12 (Living reference work).
Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/Sammelwerk/Konferenzband › Beitrag in Buch/Sammelwerk › Forschung
}
TY - CHAP
T1 - Ein soziologisches Konzept von Gesundheit
T2 - Eine Einführung
AU - Kriwy, Peter
AU - Jungbauer-Gans, Monika
PY - 2020/12/4
Y1 - 2020/12/4
N2 - Die Frage, wie eine sozialwissenschaftliche Perspektive zu Gesundheit und Gesundheitsförderung beitragen kann, ist nicht einfach zu beantworten. Dass Gesundheit ein zentrales Feld der Daseinsvorsorge und deren wissenschaftlicher Analyse ist, ist unbestritten. Welche Rolle eine sozialwissenschaftliche Befassung mit Gesundheit bzw. Krankheit spielt, werden die Beiträge in diesem Handbuch Gesundheitssoziologie zeigen. Dies beginnt damit, den Gegenstand der Analyse zu definieren: Soll man sich mit Gesundheit oder Krankheit oder einem Kontinuum zwischen beidem beschäftigen? Wie kann eine valide Messung aussehen, die Grundlage für eine sozialwissenschaftliche Analyse ist? Wie lassen sich Ursachen und Determinanten von Gesundheit theoretisch fassen? Mit jeder theoretischen Zugangsweise werden bestimmte Themen in den Vordergrund gestellt. Damit ist eine Fokussierung auf bestimmte Mechanismen verbunden, die bewusst alternative Ansätze ausklammert. Die Frage nach dem einzigen richtigen Ansatz ist hierbei nicht ausschlaggebend, sondern wie lassen sich die daraus abgeleiteten Fragestellungen empirisch prüfen und wie können empirisch bewährte Ansätze zu einem umfassenderen Erklärungsmodell miteinander verbunden werden. Sozialwissenschaftliche Ansätze stehen hierbei komplementär zu medizinischen und psychologischen Herangehensweisen. Sie sind eine notwendige Ergänzung, denn soziale Zusammenhänge interagieren vielfach mit biomedizinischen Prozessen bei der Entstehung von Krankheit, bei der Entwicklung von Resilienz gegen Krankheit und der Genesung. Dabei ist zudem zu berücksichtigen, dass mit Gesundheit bzw. Krankheit eine normative Komponente verbunden ist, die vorzugeben scheint, was gesellschaftlich wie individuell wünschenswert ist. Darüber hinaus stehen bei der Auseinandersetzung mit gesundheitsfördernden Faktoren und insbesondere auch bei der Versorgung aufgrund der gegebenen Beschränkung von Ressourcen Gerechtigkeitsaspekte im Vordergrund. Zentrales Ziel einer sozialwissenschaftlichen Befassung mit Gesundheit ist neben der Aufdeckung sozialer Wirkmechanismen die Frage, die selbstverständlich auch im Bereich Public Health forschungsleitend ist: Wie können die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zum Schutz von Gesundheit besser gestaltet werden?
AB - Die Frage, wie eine sozialwissenschaftliche Perspektive zu Gesundheit und Gesundheitsförderung beitragen kann, ist nicht einfach zu beantworten. Dass Gesundheit ein zentrales Feld der Daseinsvorsorge und deren wissenschaftlicher Analyse ist, ist unbestritten. Welche Rolle eine sozialwissenschaftliche Befassung mit Gesundheit bzw. Krankheit spielt, werden die Beiträge in diesem Handbuch Gesundheitssoziologie zeigen. Dies beginnt damit, den Gegenstand der Analyse zu definieren: Soll man sich mit Gesundheit oder Krankheit oder einem Kontinuum zwischen beidem beschäftigen? Wie kann eine valide Messung aussehen, die Grundlage für eine sozialwissenschaftliche Analyse ist? Wie lassen sich Ursachen und Determinanten von Gesundheit theoretisch fassen? Mit jeder theoretischen Zugangsweise werden bestimmte Themen in den Vordergrund gestellt. Damit ist eine Fokussierung auf bestimmte Mechanismen verbunden, die bewusst alternative Ansätze ausklammert. Die Frage nach dem einzigen richtigen Ansatz ist hierbei nicht ausschlaggebend, sondern wie lassen sich die daraus abgeleiteten Fragestellungen empirisch prüfen und wie können empirisch bewährte Ansätze zu einem umfassenderen Erklärungsmodell miteinander verbunden werden. Sozialwissenschaftliche Ansätze stehen hierbei komplementär zu medizinischen und psychologischen Herangehensweisen. Sie sind eine notwendige Ergänzung, denn soziale Zusammenhänge interagieren vielfach mit biomedizinischen Prozessen bei der Entstehung von Krankheit, bei der Entwicklung von Resilienz gegen Krankheit und der Genesung. Dabei ist zudem zu berücksichtigen, dass mit Gesundheit bzw. Krankheit eine normative Komponente verbunden ist, die vorzugeben scheint, was gesellschaftlich wie individuell wünschenswert ist. Darüber hinaus stehen bei der Auseinandersetzung mit gesundheitsfördernden Faktoren und insbesondere auch bei der Versorgung aufgrund der gegebenen Beschränkung von Ressourcen Gerechtigkeitsaspekte im Vordergrund. Zentrales Ziel einer sozialwissenschaftlichen Befassung mit Gesundheit ist neben der Aufdeckung sozialer Wirkmechanismen die Frage, die selbstverständlich auch im Bereich Public Health forschungsleitend ist: Wie können die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zum Schutz von Gesundheit besser gestaltet werden?
U2 - 10.1007/978-3-658-06392-4_1
DO - 10.1007/978-3-658-06392-4_1
M3 - Beitrag in Buch/Sammelwerk
SN - 9783658064211
T3 - Living reference work
SP - 3
EP - 12
BT - Handbuch Gesundheitssoziologie
A2 - Jungbauer-Gans, Monika
A2 - Kriwy, Peter
CY - Wiesbaden
ER -