Die Wilkhahn-Bauten in Bad Münder: Fabrikarchitektur eines Möbelproduzenten im 20. Jahrhundert

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Autoren

  • Reinhard August Müller
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Details

OriginalspracheDeutsch
QualifikationDoktor der Ingenieurwissenschaften
Gradverleihende Hochschule
Betreut von
  • Markus Jager, Betreuer*in
Datum der Verleihung des Grades19 Okt. 2022
ErscheinungsortHannover
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Abstract

Die Arbeit stellt die Planungs- und Baugeschichte der Werksarchitektur des 1907 als Stuhlfabrik gegründeten Möbelproduzenten Wilkhahn dar. Einen Schwerpunkt bilden die Bauten von Frei Otto (1988) und Thomas Herzog (1992), die zu den bedeutendsten deutschen Industriebauten ihrer Zeit gehören. Die Firma ist in den 1950er-Jahren durch die Zusammenarbeit mit Möbelentwerfern der ehemaligen Deutschen Werkstätten in Hellerau beeinflusst worden und hat sich an Gestaltungsgrundsätzen des Deutschen Werkbundes, des Bauhauses in Dessau und der Hochschule für Gestaltung in Ulm orientiert. Zusammen mit Architekten wie Leowald, Rainer und Hirche etablierte die Firma eine eigene Haltung zum Design und zur Werksarchitektur. Der ambitionierte Fabrikant Fritz Hahne beauftragte in den 1980er-Jahren Frei Otto und Thomas Herzog für die umfangreichen Werkserweiterungen. Zur Untersuchung der Planungs- und Realisierungsgeschichte dieser Bauten wurde zum ersten Mal das umfangreiche Quellenmaterial gesichtet und ausgewertet. In den Bauakten sind die Prozesse der Zusammenarbeit, die Einflussnahmen seitens der Bauherrschaft auf die Inhalte der Planungen und auch die alternativen Planungsideen von Uwe Kiessler und der Planungsgruppe Gestering dokumentiert. Der Fokus wurde mehrfach erweitert, um kontextuelle Bezüge als Querschnitte in die chronologische Darstellung einzufügen. Abschließend wird eine Einordnung der Bauten von Otto und Herzog in die historische und zeitgenössische deutsche Fabrikarchitektur mit der Heranziehung von Projektbeispielen der Firmen Deutsche Werkstätten Hellerau, Fagus, Rosenthal, Vitra und B. Braun vorgenommen. Der Vergleich bezüglich verschiedener Aspekte, wie der Art der Architektenauswahl, der Einflussnahme der Bauherren, der Zusammenarbeit der Planungsbeteiligten oder der Bedeutung der Architektur für die Öffentlichkeitsarbeit der Firmen, zeigt Faktoren und Erkenntnisse auf, die auch für andere vergleichbare Projekte des Industriebaus relevant sein können.

Zitieren

Die Wilkhahn-Bauten in Bad Münder: Fabrikarchitektur eines Möbelproduzenten im 20. Jahrhundert. / Müller, Reinhard August.
Hannover, 2023. 407 S.

Publikation: Qualifikations-/StudienabschlussarbeitDissertation

Müller, RA 2023, 'Die Wilkhahn-Bauten in Bad Münder: Fabrikarchitektur eines Möbelproduzenten im 20. Jahrhundert', Doktor der Ingenieurwissenschaften, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Hannover. https://doi.org/10.15488/13340
Müller, R. A. (2023). Die Wilkhahn-Bauten in Bad Münder: Fabrikarchitektur eines Möbelproduzenten im 20. Jahrhundert. [Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]. https://doi.org/10.15488/13340
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TY - BOOK

T1 - Die Wilkhahn-Bauten in Bad Münder

T2 - Fabrikarchitektur eines Möbelproduzenten im 20. Jahrhundert

AU - Müller, Reinhard August

N1 - Dissertation

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - Die Arbeit stellt die Planungs- und Baugeschichte der Werksarchitektur des 1907 als Stuhlfabrik gegründeten Möbelproduzenten Wilkhahn dar. Einen Schwerpunkt bilden die Bauten von Frei Otto (1988) und Thomas Herzog (1992), die zu den bedeutendsten deutschen Industriebauten ihrer Zeit gehören. Die Firma ist in den 1950er-Jahren durch die Zusammenarbeit mit Möbelentwerfern der ehemaligen Deutschen Werkstätten in Hellerau beeinflusst worden und hat sich an Gestaltungsgrundsätzen des Deutschen Werkbundes, des Bauhauses in Dessau und der Hochschule für Gestaltung in Ulm orientiert. Zusammen mit Architekten wie Leowald, Rainer und Hirche etablierte die Firma eine eigene Haltung zum Design und zur Werksarchitektur. Der ambitionierte Fabrikant Fritz Hahne beauftragte in den 1980er-Jahren Frei Otto und Thomas Herzog für die umfangreichen Werkserweiterungen. Zur Untersuchung der Planungs- und Realisierungsgeschichte dieser Bauten wurde zum ersten Mal das umfangreiche Quellenmaterial gesichtet und ausgewertet. In den Bauakten sind die Prozesse der Zusammenarbeit, die Einflussnahmen seitens der Bauherrschaft auf die Inhalte der Planungen und auch die alternativen Planungsideen von Uwe Kiessler und der Planungsgruppe Gestering dokumentiert. Der Fokus wurde mehrfach erweitert, um kontextuelle Bezüge als Querschnitte in die chronologische Darstellung einzufügen. Abschließend wird eine Einordnung der Bauten von Otto und Herzog in die historische und zeitgenössische deutsche Fabrikarchitektur mit der Heranziehung von Projektbeispielen der Firmen Deutsche Werkstätten Hellerau, Fagus, Rosenthal, Vitra und B. Braun vorgenommen. Der Vergleich bezüglich verschiedener Aspekte, wie der Art der Architektenauswahl, der Einflussnahme der Bauherren, der Zusammenarbeit der Planungsbeteiligten oder der Bedeutung der Architektur für die Öffentlichkeitsarbeit der Firmen, zeigt Faktoren und Erkenntnisse auf, die auch für andere vergleichbare Projekte des Industriebaus relevant sein können.

AB - Die Arbeit stellt die Planungs- und Baugeschichte der Werksarchitektur des 1907 als Stuhlfabrik gegründeten Möbelproduzenten Wilkhahn dar. Einen Schwerpunkt bilden die Bauten von Frei Otto (1988) und Thomas Herzog (1992), die zu den bedeutendsten deutschen Industriebauten ihrer Zeit gehören. Die Firma ist in den 1950er-Jahren durch die Zusammenarbeit mit Möbelentwerfern der ehemaligen Deutschen Werkstätten in Hellerau beeinflusst worden und hat sich an Gestaltungsgrundsätzen des Deutschen Werkbundes, des Bauhauses in Dessau und der Hochschule für Gestaltung in Ulm orientiert. Zusammen mit Architekten wie Leowald, Rainer und Hirche etablierte die Firma eine eigene Haltung zum Design und zur Werksarchitektur. Der ambitionierte Fabrikant Fritz Hahne beauftragte in den 1980er-Jahren Frei Otto und Thomas Herzog für die umfangreichen Werkserweiterungen. Zur Untersuchung der Planungs- und Realisierungsgeschichte dieser Bauten wurde zum ersten Mal das umfangreiche Quellenmaterial gesichtet und ausgewertet. In den Bauakten sind die Prozesse der Zusammenarbeit, die Einflussnahmen seitens der Bauherrschaft auf die Inhalte der Planungen und auch die alternativen Planungsideen von Uwe Kiessler und der Planungsgruppe Gestering dokumentiert. Der Fokus wurde mehrfach erweitert, um kontextuelle Bezüge als Querschnitte in die chronologische Darstellung einzufügen. Abschließend wird eine Einordnung der Bauten von Otto und Herzog in die historische und zeitgenössische deutsche Fabrikarchitektur mit der Heranziehung von Projektbeispielen der Firmen Deutsche Werkstätten Hellerau, Fagus, Rosenthal, Vitra und B. Braun vorgenommen. Der Vergleich bezüglich verschiedener Aspekte, wie der Art der Architektenauswahl, der Einflussnahme der Bauherren, der Zusammenarbeit der Planungsbeteiligten oder der Bedeutung der Architektur für die Öffentlichkeitsarbeit der Firmen, zeigt Faktoren und Erkenntnisse auf, die auch für andere vergleichbare Projekte des Industriebaus relevant sein können.

U2 - 10.15488/13340

DO - 10.15488/13340

M3 - Dissertation

CY - Hannover

ER -