Der Niedersächsische Staatsgerichtshof

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/Sammelwerk/KonferenzbandBeitrag in Buch/SammelwerkForschung

Autorschaft

  • Philipp Meyer
  • Christoph Hönnige

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Details

OriginalspracheDeutsch
Titel des SammelwerksLandesverfassungsgerichte
UntertitelEntwicklung – Aufbau – Funktionen
Herausgeber/-innenWerner Reutter
ErscheinungsortWiesbaden
Seiten219-241
Seitenumfang23
ISBN (elektronisch)978-3-658-16094-4
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2017

Abstract

Gesellschaftliche Unterstützung wird in Bezug auf die Judikative oft als eine primäre Quelle der Legitimation angeführt. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen dabei insbesondere einen direkten Effekt medialer Berichterstattung auf die politische Legitimität von Verfassungsgerichten. Ausgehend von diesen Befunden, fragt dieses Kapitel nach der Legitimationsgrundlage des niedersächsischen Staatsgerichtshofs (StGH). Dabei berücksichtigt der Beitrag die Entstehungsgeschichte und die rechtlichen Voraussetzungen, die Zusammensetzung, die Richterwahl sowie die Struktur und Organisation des Staatsgerichtshofs. Zudem wird der Einfluss des Gerichts auf die Politik des Landes Niedersachsen empirisch untersucht. In einer qualitativen Untersuchung werden zwei exemplarische Entscheidungen analysiert, in denen der Staatsgerichtshof konträr zur politischen Mehrheitsmeinung im Landtag agierte. Beide Entscheidungen können als wegweisend beschrieben werden, da der Staatsgerichtshof sowohl seine als auch die Position der politischen Minderheit stärken konnte. In einer deskriptiven quantitativen Analyse wird die Berichterstattung über den Staatsgerichtshof in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung für die Jahre 1957-2015 erschlossen. Es zeigt sich, dass das Gericht einerseits eine starke legale Legitimationsgrundlage als Verfassungsorgan besitzt und diese im Rahmen seiner beschränkten Kompetenzen auch ausfüllt. Andererseits kommt das Gericht nur in einem geringen Ausmaß in der lokalen Berichterstattung vor. Obwohl sich der Staatsgerichtshof bei konkreten Entscheidungen zwar als einflussreicher Akteur innerhalb des politischen Systems des Landes zeigt, nimmt die Öffentlichkeit paradoxerweise fast keine Notiz von ihm.

ASJC Scopus Sachgebiete

Fachgebiet (basierend auf ÖFOS 2012)

Zitieren

Der Niedersächsische Staatsgerichtshof. / Meyer, Philipp; Hönnige, Christoph.
Landesverfassungsgerichte: Entwicklung – Aufbau – Funktionen. Hrsg. / Werner Reutter. Wiesbaden, 2017. S. 219-241.

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/Sammelwerk/KonferenzbandBeitrag in Buch/SammelwerkForschung

Meyer, P & Hönnige, C 2017, Der Niedersächsische Staatsgerichtshof. in W Reutter (Hrsg.), Landesverfassungsgerichte: Entwicklung – Aufbau – Funktionen. Wiesbaden, S. 219-241. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16094-4_10
Meyer, P., & Hönnige, C. (2017). Der Niedersächsische Staatsgerichtshof. In W. Reutter (Hrsg.), Landesverfassungsgerichte: Entwicklung – Aufbau – Funktionen (S. 219-241). https://doi.org/10.1007/978-3-658-16094-4_10
Meyer P, Hönnige C. Der Niedersächsische Staatsgerichtshof. in Reutter W, Hrsg., Landesverfassungsgerichte: Entwicklung – Aufbau – Funktionen. Wiesbaden. 2017. S. 219-241 doi: 10.1007/978-3-658-16094-4_10
Meyer, Philipp ; Hönnige, Christoph. / Der Niedersächsische Staatsgerichtshof. Landesverfassungsgerichte: Entwicklung – Aufbau – Funktionen. Hrsg. / Werner Reutter. Wiesbaden, 2017. S. 219-241
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TY - CHAP

T1 - Der Niedersächsische Staatsgerichtshof

AU - Meyer, Philipp

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PY - 2017

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AB - Gesellschaftliche Unterstützung wird in Bezug auf die Judikative oft als eine primäre Quelle der Legitimation angeführt. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen dabei insbesondere einen direkten Effekt medialer Berichterstattung auf die politische Legitimität von Verfassungsgerichten. Ausgehend von diesen Befunden, fragt dieses Kapitel nach der Legitimationsgrundlage des niedersächsischen Staatsgerichtshofs (StGH). Dabei berücksichtigt der Beitrag die Entstehungsgeschichte und die rechtlichen Voraussetzungen, die Zusammensetzung, die Richterwahl sowie die Struktur und Organisation des Staatsgerichtshofs. Zudem wird der Einfluss des Gerichts auf die Politik des Landes Niedersachsen empirisch untersucht. In einer qualitativen Untersuchung werden zwei exemplarische Entscheidungen analysiert, in denen der Staatsgerichtshof konträr zur politischen Mehrheitsmeinung im Landtag agierte. Beide Entscheidungen können als wegweisend beschrieben werden, da der Staatsgerichtshof sowohl seine als auch die Position der politischen Minderheit stärken konnte. In einer deskriptiven quantitativen Analyse wird die Berichterstattung über den Staatsgerichtshof in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung für die Jahre 1957-2015 erschlossen. Es zeigt sich, dass das Gericht einerseits eine starke legale Legitimationsgrundlage als Verfassungsorgan besitzt und diese im Rahmen seiner beschränkten Kompetenzen auch ausfüllt. Andererseits kommt das Gericht nur in einem geringen Ausmaß in der lokalen Berichterstattung vor. Obwohl sich der Staatsgerichtshof bei konkreten Entscheidungen zwar als einflussreicher Akteur innerhalb des politischen Systems des Landes zeigt, nimmt die Öffentlichkeit paradoxerweise fast keine Notiz von ihm.

UR - https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-16094-4_10

U2 - 10.1007/978-3-658-16094-4_10

DO - 10.1007/978-3-658-16094-4_10

M3 - Beitrag in Buch/Sammelwerk

SN - 978-3-658-16093-7

SP - 219

EP - 241

BT - Landesverfassungsgerichte

A2 - Reutter, Werner

CY - Wiesbaden

ER -