Das Konzept der Ökosystemleistungen: Eine Chance für Integratives Gewässermanagement

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftArtikelForschungPeer-Review

Autoren

  • Simone A. Podschun
  • Julia Thiele
  • Alexandra Dehnhardt
  • Dietmar Mehl
  • Tim G. Hoffmann
  • Christian Albert
  • Christina von Haaren
  • Kai Deutschmann
  • Christine Fischer
  • Mathias Scholz
  • Gabriela Costea
  • Martin T. Pusch

Organisationseinheiten

Externe Organisationen

  • Technische Universität Berlin
  • Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
  • biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH
  • Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern)
  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
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Details

Titel in ÜbersetzungThe ecosystem service concept: A chance for integrative water resource management
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)453-468
FachzeitschriftHydrologie und Wasserbewirtschaftung
Jahrgang62
Ausgabenummer6
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Abstract

Die Planung und die Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands und des natürlichen Hochwasserrückhalts an Flüssen und Auen gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL), Flora-Fauna-Rahmenrichtlinie (FFH-RL) und Hochwasser-Risiko-Management-Richtlinie (HWRM-RL) sind häufig schwierig. Gründe dafür sind verschiedene Nutzungsansprüche und diverse rechtliche Rahmensetzungen. Die entsprechenden Entscheidungsprozesse können von einer Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen (ÖSL) profitieren, indem ergänzende Informationen zu den Auswirkungen der Bewirtschaftungsoptionen bereit-
gestellt werden. ÖSL werden hier verstanden als direkte und indirekte Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlbefinden.
Allerdings wurde das ÖSL-Konzeptes bisher kaum in Flussauenlandschaften angewendet. Im Projekt RESI (River Ecosystem Service In-dex) wurde daher in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis ein Konzept und eine Methodik zur Erfassung und Bewertung von ÖSL in Flüssen und Auen entwickelt. Ziel dabei war es, vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur und des Feedbacks von Experten im Gewässermanagement anwendbare konzeptionelle Kernbegriffe wie bereitgestellte ÖSL, genutzte ÖSL und menschliche Beiträge
zur Nutzbarmachung zu definieren und eine auf Flusslandschaften angepasste Klassifikation von ÖSL zu erstellen. Für die resultierende Liste der versorgenden, regulierenden und kulturellen ÖSL wurden geeignete Methoden zur Erfassung und Bewertung entwickelt, die hier am Beispiel der regulativen ÖSL „Hochwasserregulation“ und kulturellen ÖSL „unspezifische Interaktion mit der flusslandschaft“ dargestellt werden.
Die Ergebnisse sowie die Reflektion der Praxisrelevanz von ÖSL zeigen, dass das Konzept für die Bewirtschaftung von Flüssen und Auen anwendbar ist und in der Praxis auf großes Interesse stößt. Die Anwendung des RESI für Planungsszenarien schafft eine sektorenübergreifende Kommunikations- und Informationsbasis, in die alle Akteure einbezogen werden können, was die Ableitung integrativer Bewirtschaftungsoptionen erleichtert und somit die Lösung von Interessenskonflikten unterstützt.

Zitieren

Das Konzept der Ökosystemleistungen: Eine Chance für Integratives Gewässermanagement. / Podschun, Simone A.; Thiele, Julia; Dehnhardt, Alexandra et al.
in: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung, Jahrgang 62, Nr. 6, 2018, S. 453-468.

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftArtikelForschungPeer-Review

Podschun, SA, Thiele, J, Dehnhardt, A, Mehl, D, Hoffmann, TG, Albert, C, von Haaren, C, Deutschmann, K, Fischer, C, Scholz, M, Costea, G & Pusch, MT 2018, 'Das Konzept der Ökosystemleistungen: Eine Chance für Integratives Gewässermanagement', Hydrologie und Wasserbewirtschaftung, Jg. 62, Nr. 6, S. 453-468. https://doi.org/10.5675/HyWa_2018.6_7
Podschun, S. A., Thiele, J., Dehnhardt, A., Mehl, D., Hoffmann, T. G., Albert, C., von Haaren, C., Deutschmann, K., Fischer, C., Scholz, M., Costea, G., & Pusch, M. T. (2018). Das Konzept der Ökosystemleistungen: Eine Chance für Integratives Gewässermanagement. Hydrologie und Wasserbewirtschaftung, 62(6), 453-468. https://doi.org/10.5675/HyWa_2018.6_7
Podschun SA, Thiele J, Dehnhardt A, Mehl D, Hoffmann TG, Albert C et al. Das Konzept der Ökosystemleistungen: Eine Chance für Integratives Gewässermanagement. Hydrologie und Wasserbewirtschaftung. 2018;62(6):453-468. doi: 10.5675/HyWa_2018.6_7
Podschun, Simone A. ; Thiele, Julia ; Dehnhardt, Alexandra et al. / Das Konzept der Ökosystemleistungen : Eine Chance für Integratives Gewässermanagement. in: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung. 2018 ; Jahrgang 62, Nr. 6. S. 453-468.
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TY - JOUR

T1 - Das Konzept der Ökosystemleistungen

T2 - Eine Chance für Integratives Gewässermanagement

AU - Podschun, Simone A.

AU - Thiele, Julia

AU - Dehnhardt, Alexandra

AU - Mehl, Dietmar

AU - Hoffmann, Tim G.

AU - Albert, Christian

AU - von Haaren, Christina

AU - Deutschmann, Kai

AU - Fischer, Christine

AU - Scholz, Mathias

AU - Costea, Gabriela

AU - Pusch, Martin T.

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Die Planung und die Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands und des natürlichen Hochwasserrückhalts an Flüssen und Auen gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL), Flora-Fauna-Rahmenrichtlinie (FFH-RL) und Hochwasser-Risiko-Management-Richtlinie (HWRM-RL) sind häufig schwierig. Gründe dafür sind verschiedene Nutzungsansprüche und diverse rechtliche Rahmensetzungen. Die entsprechenden Entscheidungsprozesse können von einer Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen (ÖSL) profitieren, indem ergänzende Informationen zu den Auswirkungen der Bewirtschaftungsoptionen bereit-gestellt werden. ÖSL werden hier verstanden als direkte und indirekte Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlbefinden.Allerdings wurde das ÖSL-Konzeptes bisher kaum in Flussauenlandschaften angewendet. Im Projekt RESI (River Ecosystem Service In-dex) wurde daher in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis ein Konzept und eine Methodik zur Erfassung und Bewertung von ÖSL in Flüssen und Auen entwickelt. Ziel dabei war es, vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur und des Feedbacks von Experten im Gewässermanagement anwendbare konzeptionelle Kernbegriffe wie bereitgestellte ÖSL, genutzte ÖSL und menschliche Beiträgezur Nutzbarmachung zu definieren und eine auf Flusslandschaften angepasste Klassifikation von ÖSL zu erstellen. Für die resultierende Liste der versorgenden, regulierenden und kulturellen ÖSL wurden geeignete Methoden zur Erfassung und Bewertung entwickelt, die hier am Beispiel der regulativen ÖSL „Hochwasserregulation“ und kulturellen ÖSL „unspezifische Interaktion mit der flusslandschaft“ dargestellt werden.Die Ergebnisse sowie die Reflektion der Praxisrelevanz von ÖSL zeigen, dass das Konzept für die Bewirtschaftung von Flüssen und Auen anwendbar ist und in der Praxis auf großes Interesse stößt. Die Anwendung des RESI für Planungsszenarien schafft eine sektorenübergreifende Kommunikations- und Informationsbasis, in die alle Akteure einbezogen werden können, was die Ableitung integrativer Bewirtschaftungsoptionen erleichtert und somit die Lösung von Interessenskonflikten unterstützt.

AB - Die Planung und die Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands und des natürlichen Hochwasserrückhalts an Flüssen und Auen gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL), Flora-Fauna-Rahmenrichtlinie (FFH-RL) und Hochwasser-Risiko-Management-Richtlinie (HWRM-RL) sind häufig schwierig. Gründe dafür sind verschiedene Nutzungsansprüche und diverse rechtliche Rahmensetzungen. Die entsprechenden Entscheidungsprozesse können von einer Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen (ÖSL) profitieren, indem ergänzende Informationen zu den Auswirkungen der Bewirtschaftungsoptionen bereit-gestellt werden. ÖSL werden hier verstanden als direkte und indirekte Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlbefinden.Allerdings wurde das ÖSL-Konzeptes bisher kaum in Flussauenlandschaften angewendet. Im Projekt RESI (River Ecosystem Service In-dex) wurde daher in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis ein Konzept und eine Methodik zur Erfassung und Bewertung von ÖSL in Flüssen und Auen entwickelt. Ziel dabei war es, vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur und des Feedbacks von Experten im Gewässermanagement anwendbare konzeptionelle Kernbegriffe wie bereitgestellte ÖSL, genutzte ÖSL und menschliche Beiträgezur Nutzbarmachung zu definieren und eine auf Flusslandschaften angepasste Klassifikation von ÖSL zu erstellen. Für die resultierende Liste der versorgenden, regulierenden und kulturellen ÖSL wurden geeignete Methoden zur Erfassung und Bewertung entwickelt, die hier am Beispiel der regulativen ÖSL „Hochwasserregulation“ und kulturellen ÖSL „unspezifische Interaktion mit der flusslandschaft“ dargestellt werden.Die Ergebnisse sowie die Reflektion der Praxisrelevanz von ÖSL zeigen, dass das Konzept für die Bewirtschaftung von Flüssen und Auen anwendbar ist und in der Praxis auf großes Interesse stößt. Die Anwendung des RESI für Planungsszenarien schafft eine sektorenübergreifende Kommunikations- und Informationsbasis, in die alle Akteure einbezogen werden können, was die Ableitung integrativer Bewirtschaftungsoptionen erleichtert und somit die Lösung von Interessenskonflikten unterstützt.

U2 - 10.5675/HyWa_2018.6_7

DO - 10.5675/HyWa_2018.6_7

M3 - Artikel

VL - 62

SP - 453

EP - 468

JO - Hydrologie und Wasserbewirtschaftung

JF - Hydrologie und Wasserbewirtschaftung

SN - 0012-0235

IS - 6

ER -