Schulische Leistungsanforderungen stellen ein Schlüsselelement von Schulen dar, vor deren Bewältigung Lernende stehen. Solche Herausforderungen können zu einer negativen Belastung werden, wenn Schüler*innen den Eindruck haben, diese Anforderungen nicht erfüllen zu können. Ein solches Erleben kann in negativen akademischen und emotionalen Folgen resultieren. Obwohl schulische Leistungsanforderungen in der bestehenden Forschung eher external zugeschrieben werden, können diese als Komposit aus (1) den wahrgenommenen externalen Anforderungen im Unterricht (z. B. Leistungsdruck) und (2) den internalen Anforderungen der Lernenden an ihre eigene schulische Leistung (z. B. Leistungsorientierung und -streben) betrachtet werden. Es wird angenommen, dass vorausgegangene Schulleistungen sowohl auf die externalen als auch auf die internalen Anforderungen Einfluss nehmen und diese wiederum den Einfluss von Leistung auf das Erleben von Schulstress und Leistungsangst mediieren. Das Ziel der Studie ist es, mithilfe einer Fragebogenerhebung in 51 Klassen der sechsten und siebten Jahrgangsstufe, an zehn Schulen verschiedener Schulformen (n = 583 Schüler*innen), Einblicke in die Unterschiede in der Wahrnehmung und Ausprägung von Leistungsanforderungen zu erhalten sowie Zusammenhänge mit bedeutsamen Variablen zu identifizieren. Die Ergebnisse sind insbesondere relevant, um unterstützende Lernumgebungen für Schüler*innen, die Schwierigkeiten im Lernprozess haben, zu schaffen und den negativen Kreislauf aus schlechten Schulleistungen, hohen Leistungsanforderungen und negativen emotionalen Outcomes zu durchbrechen.